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Schrift wird gerastert

Hallo,

ich verwende MiKTeX v2.6, per Update auf aktuellstem Stand.
Folgendes Minimalbeispiel erzeugt bei mir sowohl beim erstellen einer .dvi-Datei als auch beim kompilieren einer -.pdf-Datei mit pdflatex pixelige Schriften:

\documentclass{scrbook}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}

\begin{document}
\section{Hallo Welt}
Test
\end{document}

Man muss schon ziemlich nah heranzoomen mit dem Viewer, damit es zu sehen ist.
Sobald ich jedoch das fontenc-Paket auskommentiere, ist das Problem behoben. Ich möchte fontenc aber ungerne weglassen.
Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße und Danke schon mal,
Thorsten

Nun, an dem Beispiel ist nichts falsch.
Hast du mal \usepackage{lmodern} versucht?

Bild von Markus Kohm

\usepackage[T1]{fontenc} schaltet auf die EC-Schriften um. Wenn man die Type-1-Version davon benötigt, braucht man cm-super. Näheres ist der De-TeX-FAQ zu entnehmen.

Ich würde allerdings statt der EC-Fonts LM empfehlen. Die bekommst Du ganz einfach mit \usepackage{lmodern} nach \usepackage[T1]{fontenc}. In den LM-Fonts steckt wesentlich mehr Können als den EC-Fonts.

Ob tatsächlich Bitmap-Fonts verwendet werden, kannst Du einfach im Adobe Reader (Eigenschaften) oder mit pdffonts nachprüfen. Wenn dort als Typ nicht Type-1, sondern Type-3 ausgegeben wird, dann hast Du Pixelfonts. Für die Experten: Ja ich weiß, dass Type-3 nicht zwangsweise gleichbedeutend mit Pixelfonts ist, bei den EC-Fonts ist das aber so.

Auch mit \usepackage[T1]{fontenc} habe ich (in Eigenschaften) Type1-Fonts und kann keine Pixel feststellen.

Die T1-Kodierung brauche ich nach FAQ doch zur Trennung bei Umlauten? Also bleibt bei einem deutschen Text dann neben cm-super nur die lmodern als Standardschrift?

Bild von Markus Kohm

Wenn Du cm-super installierst hast, hast Du auch eine Type-1-Version von EC. Ich dachte, das ginge aus meinem Beitrag hervor.

T1-Kodierung braucht man nicht nur für Umlaute. T1-Encoding (auch Cork-Encoding genannt) beinhaltet fast alle Zeichen aus ISO-8859-1 (Latin-1) und noch ein paar mehr in der 4-Bit-Lücke von ISO-8859-1.

Vergleicht man außerdem LM (Latin Modern) mit CM (Computer Modern), wobei LM nur T1-codiert und CM nur OT1-codiert vorliegt, dann ergibt sich außerdem, dass LM aus CM hervorgegangen ist, dabei aber die Mängel an CM, die bisher bekannt waren oder von Knuth und Zapf mitgeteilt wurden, beseitigt wurden. Das betrifft in seltener Fällen die Form, in vielen Fällen jedoch das Kerning. Man bekommt also mit LM in der Regel einen besseren Satz als mit CM auch bei englischen Texten.

Neben EC und LM gibt es auch diverse andere freie Type-1- oder TrueType-Schriften, für die es auch Schrifteinbindungen für LaTeX gibt. CM, EC, LM gaben nur den großen Vorteil, dass sie umfangreiche Schriftfamilien mit unterschiedlichen Schnitten und Entwurfsgrößen bereitstellen. So ist ein schriftunerfahrener Anwender in der Regel bereits überfordert, wenn er eine zur verwendeten Serifenschrift passende Serifenlose oder Typewriter finden soll. Times und Helvetica sind beispielsweise keine gute Kombination.

Näheres zu Schriften bzw. deren Einbindung ist in den einschlägigen TeX-Mailinglisten und Usenet-Gruppen zu erfahren. Hingewiesen sei auch auf psnfss2e, Walters Schriftseite im Internet, den Font Installation Guide und die font-Hierarchie auf CTAN.

Hier näher darauf einzugehen führt zu weit vom Thema ab.

Danke für die Erläuterungen und Tipps!
Viele Grüße, Thorsten

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