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Einseitiges Dokument zweiseitige Seiten

Hallo,
wie gestalte ich es, dass einige Seiten zweiseitig gesetzt werden in einem einseitigen Dokument? Ich schreibe meine Diplomarbeit mir Latex und Koma-Script die Arbeit soll einseitig und der Anhang zweiseitig gesetzt werden. Wie mache ich das am besten?
Danke.
Ecki

Bild von Markus Kohm

Damit ich die Frage zielgerecht beantworten kann, muss ich erst einmal wissen, in wieweit sich das Layout von Hauptteil und Anhang unterscheiden sollen. Allein, dass der Anhang doppelseitig gedruckt wird, kann es ja nicht sein. Denn dafür bräuchtest Du ja keine Unterstützung durch LaTeX. Sollen sich die Ränder unterscheiden? Sollen sich die Kopf- oder Fußzeilen unterscheiden?

Hallo,
ich bin zwar nicht der Forumthemeneröffner aber ich hätte die gleiche Frage. Im Hauptdockument habe ich:
\documentclass[english,ngerman,BCOR12mm,DIV10,openany,bibtotoc]{scrbook}
sowie
\pagestyle{scrheadings}%Koma Kopf- und Fußzeilen
\rofoot{\pagemark}\cfoot{}%rechts unten }Seitenzahl
\rohead{\headmark}\chead{}%rechts oben Kolumnentitel
\automark[section]{chapter}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing

Ich hatte erst twoside, daher auch das openany -weiß gar nicht ob das jetzt noch Sinn macht. Der Prof hätte aber gern einseitig.
Im Anhang hätte ich gern Seiten gespart. Es muss und kann mehr Text auf die Seite (DIV Wert verändern), der Prof muss nicht mehr drinn rumschmieren also kann auch einzeilig gesetzt sein. Was ich alles gern hätte und nicht hätte kann ich allerdings erst sagen wenn ich die ersten Sachen ausprobiert habe. Zu sehr soll es sich ja auch nicht vom Hauptdokument unterscheiden...
Ecki

Bild von Markus Kohm

Wie die Tabelle mit der Übersicht der Optionenvoreinstellungen in der KOMA-Script-Anleitung zeigt, ist twoside bei scrbook voreingestellt. Deshalb hat openany in dem Beispiel auch durchaus noch Auswirkungen.

Ansonsten: setspace kennt auch eine Anweisung, um wieder auf einzeilig zurückzuschalten. \typearea kann man laut Anleitung auch innerhalb des Dokuments verwenden. Ich sehe also bisher auch bei Dir kein Problem. Was genau ist die Frage?

BTW: KOMA-Script lernt gerade, dass auch innerhalb des Dokuments die Grundschriftgröße geändert werden kann. Man kann also ggf. sogar den Anhang in einer kleinere Schrift setzen. Nicht, dass ich das unbedingt empfehlen würde (zumindest müsste man dann dem Element pagehead eine feste Schriftgröße verpassen), aber es geht.

Hallo,
oneside war vergessen worden es soll (und tut es jetzt auch) natürlich so aussehen:
documentclass[english,ngerman,BCOR12mm,DIV10,openany,bibtotoc,oneside]{scrbook}
Die Titlei und das Inhaltsverzeichnis habe ich mit \begin{spacing}{1} auf "einfachen Zeilenabstand" runtergesetzt und im Anhang ähnlich: \appendix{appendixprefix}
\begin{spacin}{1}
jeweils danach lasse ich typerea noch einmal den Satzspiegel berechnen:
\typearea[12mm]{10}
auch wenn dann immer erscheint, dass das ein "dirty hack" ist. Geht das sauberer?
Wie schalte ich auf twoside im Anhang um?
Danke,
Ecki

Bild von Markus Kohm

Du solltest \typearea nicht innerhalb einer Umgebung verwende, sondern schlicht die Anweisung zur Umschaltung (siehe Anleitung zu setspace in den Kommentaren des Pakets) verwenden. Sauberer geht es nicht, weil LaTeX einen Umschaltung von Satzspiegeln und Rändern im Dokument nicht vorsieht und es auch keinen dokumentierten Weg dafür gibt. Im Gegensatz zu anderen Paketen informiert typearea eben darüber, dass das zwar funktioniert aber ein schmutziger Trick ist (weil er sich auf Interna von LaTeX stützt).

Auf twoside selbst würde ich im Anhang nicht umschalten, weil dann die Ränder auch für twoside berechnet werden und es sicher gar nicht gut ist, wenn die Randsymmetrien sich im Dokument plötzlich erheblich ändern.

Auf twoside selbst würde ich im Anhang nicht umschalten, weil dann die Ränder auch für twoside berechnet werden und es sicher gar nicht gut ist, wenn die Randsymmetrien sich im Dokument plötzlich erheblich ändern.

Das sollte es aber. Ich betrachte den Anhang als typographisch nicht so stark zum eigentlichen Dokument gehörig, dass er identisch sein muss. Man darf da schon sehen, dass es was eigenes ist. Oder?
Gerade wegen der Randberechnung wolte ich ja auf twoside umschalten.

Mit dem setspace Befehl meintest Du \singlespacing ?
Warum wird im Koma-script Buch die Umgebung für das Umschalten der Zeilenabstände bei Titelseite und Toc empfohlen und nicht der Befehl?
Danke,
Ecki

Bild von Markus Kohm

Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Titel und Anhang. Der Titel endet innerhalb des Buches, der Anhang erst mit dem Ende des Buches. Dazu kommt, dass Du im Anhang zusätzlich den Satzspiegel (und zwangsläufig die Ränder) ändern willst, also \typearea aufrufst. Das sollte man niemals in einer Umgebung tun.

Und was die Umschaltung auf twoside betrifft: Wie willst Du das Dokument denn am Ende herausgeben? Wenn es in irgend einer Form gebunden wird, dann halte ich es nicht für gut, wenn die Randsymmetrien sich ändern. Mit aktuellen KOMA-Script-Releases sollte aber etwas wie \KOMAoptions{twoside} durchaus funktionieren und von einem nachfolgenden \typearea beachtet werden. Lediglich bei den Seitenstilen gibt es damit noch erhebliche Probleme, weil die bereits beim Laden der Klasse unterschiedliche definiert werden, wenn nicht die Klassenoption twoside verwendet wurde. Auch \raggedbottom muss man ggf. noch von Hand ausführen. Natürlich kann ich nicht sagen, wie Pakete reagieren, wenn nach deren Laden plötzlich auf doppelseitig umgeschaltet wird.

PS: Der html-tag, den Du gesucht hast, lauter <blockquote> und nicht <quote>. Ich habe das in Deinem Beitrag geändert.

Hallo
und Danke für die Antworten. Da geht das also nicht so wie ich gedacht hatte. Jedenfalls nicht so einfach. Jetzt mache ich einen extra Anhangsband zweiseitig.
Das ist auch insgesamt besser glaube ich, denn der wird wohl ganz schön dick.:)
Wie kann ich denn das Inhaltsverzeichniss des Anhangsbandes in das Inhaltsverzeichnis der Arbeit einbinden, so dass dort ebend steht:

  • Bibliographie ..S X
  • Anhang S. A
  • Anhang, erstes Kapitel S A 12
  • Die Seitennummerierung habe ich mit:

     \pagenumbering{roman}\pagenumbering{arabic}
    \renewcommand{\thepage}{A-\arabic{page}} 

    umgestellt.
    Danke und Beste Grüße,
    Torsten

    Und danke auch für den Hinweis:

    PS: Der html-tag, den Du gesucht hast, ...

    Bild von Markus Kohm

    Für Querverweise zwischen den beiden einzelnen Dokumenten kann man das Paket xr verwenden (gehört zu den Standard-Tools und ist daher Bestandteil eines minimalen LaTeX-Systems). Das Inhaltsverzeichnis der Anhangsdatei kannst Du einfach unmittelbar nach \tableofcontents der Hauptdatei per (ungetestet):

    \begingroup
    \makeatletter
    \setlength{\parskip}{0pt}
    \setlength{\parindent}{0pt}
    \setlength{\parfillskip}{0pt plus 1fil}
    \InputIfFileExists{anhang.toc}{}{}
    \endgroup
    

    laden. Das setzt allerdings voraus, dass im Anhangsdokument ebenfalls \tableofcontents verwendet wird, weil sonst keine toc-Datei erzeugt wird. Wenn Du in jenem Dokument kein eigenes Inhaltsverzeichnis haben willst, hängst Du die Anweisung am Besten am Ende an und kommentierst sie vor dem letzten LaTeX-Lauf wieder aus.

    Habe ich noch was vergessen? Achja: Der Platz für die Seitenzahlen reicht vermutlich bei dieser Nummerierungsart nicht mehr. Das kannst Du lösen, indem Du etwas wie

    \addtocontents{toc}{\protect\renewcommand*{\protect\@pnumwidth}{2.5em}}
    

    am Anfang der Anhangsdatei (nach \begin{document} aber vor der ersten Überschrift) einfügst. Es gibt zwar von mir auch ein Alpha-Paket, das alle Längen im Inhaltsverzeichnis automatisch bestimmt und für obiges Problem eigene Mechanismen anbietet, aber das ist für den produktiven Einsatz noch nicht geeignet.

    Und wenn wir schon dabei sind: Natürlich kannst Du vor dem Laden des Anhangsverzeichnisses auch noch etwas wie:

    \minisec{Anhangsband}
    Die folgenden Angaben beziehen sich auf den Anhangsband, der
    getrennt und in doppelseitigem Druck vorliegt.
    

    einfügen, wenn Dir danach ist.

    Danke,
    das sieht super aus. Nur funktionieren tut das noch nicht ganz, was wahrscheinlich mehr mit meinen Dateien zusammenhängt als mit der Anweisung.
    Nachdem ich das alles in meine Dateien kopiert habe bekomme ich nach einem Latex-lauf den Fehler:

    ./Anhang.toc:3:Something's wrong--perhaps a missing \item. ..."u}tzte Experteninterview}{A-1}{appendix.A}

    Wie suche ich jetzt am besten nach der Ursache? Die Stelle mit auf die er sich in der Fehlermeldung bezieht sieht so aus:

     \begin{linenumbers}
    \modulolinenumbers
    \chapter{Fragenkatalog für das leitfadengestützte Experteninterview}
    \input{Fragenkatalog}\end{linenumbers}

    der Fragenkatalog fängt so an:

     \section*{Einleitung}

    \chapter{Fragenk...} stand ursprünglich im Fragenkatalog das hatte ich rausgenommen weil ich dachte es liegt daran. Macht es aber nicht.
    In der ersten Zeile war auch ursprünglich ein  \linelabel{} aber das hab ich auch schon rausgenommen weil doch \addvspace damit manchmal Probleme haben soll.
    Ach und muss nicht noch ein  \makeatother ans ende von der group?
    Danke,
    Ecki

    Bild von Markus Kohm

    Versuch doch mal ein Minimalbeispiel zu machen. Ich weiß, das besteht vermutlich aus zwei Dateien, aber das sollte nicht das Problem sein.

    Danke.
    Der Fehler lag an der fehlenden Leerzeile zwischen der \minisec{} und der \begingroup

    Muss da nun eigentlich ein \makeatother dahinter oder nicht? Na ich werds schon rausfinden. Es geht jedenfalls genauso mit als auch ohne.

    Ach so ein Minimalbeispiel ist schon was feines. Da spielt man so lange bis...es plötzlich doch geht. Es ist nur immer sehr verwirrend. Die Ursache kann ja an allem liegen und was löscht man zuerst und später...
    Letztlich dauert es aber immer gar nicht so lang wie man vorher denkt.

    Danke.
    Danke auch für den "support" hier.
    Ecki

    Bild von Markus Kohm

    Es setzt schlicht den \catcode des at-Zeichens auf letter. Damit endet die Wirkung am Ende der aktuellen Gruppe. Anders gesagt: Nach dem \endgroup hat das at-Zeichen wieder den \catcode, den es vorher hatte.

    Es gibt auch Anweisungen, die global wirken, also über das Gruppenende hinaus. Beispiele dafür sind \setcounter, \stepcounter, addtocounter. Eine Sonderstellung nimmt \refstepcounter ein. Die Erhöhung des Zählers wirkt global, das Verwenden des Zählers als Referenz für Labels hingegen nur lokal.

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