Hallo Markus,
ich bin gerade dabei, meine erstellten Klassen auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei bin ich heute über die Befehle \setpartpreamble
und \setchapterpreamble
gestolpert und habe dein Beispiel gleich mal verwendet. Dabei ist mir aufgefallen, dass durch die Verwendung von der abstract
-Umgebung zusammen mit aktivierter titlepage
-Option der Seitenstil von Teilen bzw. Kapiteln verloren geht.
Das liegt sehr wahrscheinlich an der Verwendung des titlepage
-Befehls in der abstract
-Umgebung selbst. Ich nehme mal an, dass das nicht beabsichtigt ist. Hast du dafür einen schnellen workaround zur Hand und/oder wirst du das beim nächsten update beheben? Danke für die Hilfe.
Grüße
Falk
\documentclass{scrreprt} %\documentclass[titlepage=no]{scrreprt} \begin{document} \part{Test} \setpartpreamble{% \begin{abstract} Dies ist ein Blindtext zur Demonstration. \end{abstract} } \part{Abteilung Grünschnitt} \chapter{Test} \setchapterpreamble{% \begin{abstract} Dies ist ein Blindtext zur Demonstration. \end{abstract} } \chapter{Abteilung Grünschnitt} \end{document}
Ergänzende Nachfrage zu Präambeln
Hallo Markus,
es würde mich zusätzlich noch interessieren, ob es für die Präambeln auch spezielle
komafonts
gibt, die man evtl. manipulieren könnte (Hintergrund: bei meinem Layout sind die Teile- bzw. Kapitelseiten farbig und ich müsste die Textfarbe anpassen).Viele Grüße
Falk
Unterschiede
Die Unterschiede resultieren schlicht daraus, dass
abstract
so definiert ist, dass es je nachdem, ob mit einer Titelseite oder einem Titelkopf, ob einspaltig oder zweispaltig etc. ganz unterschiedlich formatierte abstracts setzt. Das ist übrigens auch dokumentiert. Wenn Du ein genau definiertes Verhalten haben willst, hast Du mehrere Möglichkeiten. Zum einen kannst Du unmittelbar vor derabstract-
Umgebung die Bedingungen beispielsweise mit\KOMAoptions
schaffen (ggf. auch innerhalb einer Gruppe, um die Reichweite der Änderungen zu reduzieren), zum anderen kannst Du aber auch eine eigene Umgebung definieren.Um auch zu Deiner Zusatzfrage zu kommen: Nein, einen Elementfont für die Präambeln gibt es nicht. Die Präambelbefehle sind als ziemliche low-level-Befehle gedacht. Deshalb muss man beispielsweise auch Abstände etc. selbst wählen.
BTW: Während bei einem Teil eine explizite Zusammenfassung durchaus eine Option ist, da der Titel eines Teils sehr viel mehr in Richtung des Titels eines Werkes als eines reinen Gliederungsüberschrift geht, sehe ich das bei Kapiteln nicht. Bei Kapiteln ist es eigentlich üblich den Überblick schlicht als einleitende Worte vor der ersten Abschnittsüberschrift zu setzen. Ich würde dafür also keine besondere Auszeichnung wie
abstract
verwenden. Es besteht sonst schnell die Gefahr, dass man das als überzogenes Austoben denn als gelungenes Stilelement versteht. Das sei aber nur generell in den Raum geworfen, da ich die konkrete Anwendung ohnehin nicht kenne.Die Lösung lag so nah...
Hallo Markus,
danke für deine Antwort. Die Lösung selbst hinzubekommen wäre mir nicht so schwer gefallen. Wie schon mal gesagt und wahrscheinlich auch an meiner Aktivität hier im Forum erkennbar bin ich gerade dabei, eine Umsetzung des Corporate Designs der TU-Dresden unter Verwendung des KOMA-Scripts zu erstellen. Und mein Hauptaugenmerk liegt eben darauf, dass der Nutzer der Vorlage möglichst alle Funtkionen, welche das KOMA-Script bereitstellt, verwenden kann, ohne dass er sich großartig Gedanken machen muss. Und da beispielsweise im CD die Teile- und Kapitelseiten farbig sind (farbiger Hintergrund und Schrift) muss ich die Präambeln ein wenig anpassen, damit diese nicht in schwarzer Schrift gesetzt werden. Die Sache mit der
abstract
-Umgebung ist mir nur beim Testen direkt ins Auge gefallen.So und nun zur eigentlichen Problemlösung. Ich habe nix weiter gemacht, als den Orginalbefehl ein wenig anzupassen:
Wozu \addtocmd?
Du brauchst an der Stelle weder
\apptocmd
noch einen Rückgriff auf das schon länger nicht mehr als Anwenderanweisung deklarierte\sectfont
, sondern kannst ganz normal mit\addtokomafont
arbeiten.Statt
ORIG
würde ich übrigens ein mehr spezifisches (ggf. auch internes) Kürzel empfehlen. Anwender verwenden selbst gerne ORIG, weil man das desöfteren in Foren sieht, und das geht dann schief.Schnellschuss
Die Lösung war ein Schnellschuss. Danke für die Hinweise, ich werde diese berücksichtigen.
Edit:
Beim Einpflegen der Hinweise ist mir beim Testen aufgefallen, dass mit der ersten Lösung ein Verwenden der optionalen Argumente scheitert. Ich habe mir jetzt eine Lösung zusammengebastelt, die wie gewünscht funktioniert und mir erlaubt, verschiedenste Formatierungsbefehle vor der eigentlichen Präambel auszuführen. Allerdings nutze ich dafür ein internes Makro von KOMA-Script
(\set@preamble)
, wodurch das Ganze nicht so wahnsinnig sauber ist, aber insgesamt relativ schlank bleibt. Für Tipps und/oder Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen.Was mich noch stört, ist die Änderung der Farbe der Linie zwischen Spruch und Urheber. Aber für
\dictumrule
gibt es, im Gegensatz zu\footnoterule
, keine Möglichkeit, über\setkomafont
die Farbe anzupassen. Sollte der Befehl durch den Anwender mit\renewcommand*{\dictumrule}{...}
verändert werden, so geht leider auch die eingestellte Farbe verloren.Grüße
Falk
Ungetestet
Bezüglich der Farbe der Linie bei
\dictum
verstehe ich ehrlich gesagt das Problem nicht, da die Linie um Wirkungsbereich der Schrift von Elementdictumtext
gesetzt wird.Bezüglich des optionalen Arguments: Warum definierst Du nicht einfach
\setpartpreamble
wieder mit optionalem Argument:Ob die beiden
\expandafter
wirklich notwendig sind, habe ich nicht nachgeschaut, aber schaden sollten sie nicht.Wenn wirklich Bedarf für Font-Elemente für die Präambeln besteht, kann ich die natürlich auch einbauen. Das bringt dann aber natürlich erst etwas mit der nächsten KOMA-Script-Version.
Abermals vielen Dank
Hallo Markus,
deine Version funktioniert genau so wie gewünscht. Die beiden
\expandafter
sind auch notwendig. Und das mit der Farbe der Linie funktioniert auch, da war bei mir noch eine Zeile Code hängen geblieben, die das Ganze versaubeutelt hat. Danke für deine erneute Unterstützung.Viele Grüße
Falk