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Ausgabe am Drucker fehlerhaft trotz T1 oder lmodern

Hallo!
Ich habe ein Problem, das ich bislang noch nie hatte. Wenn ich meinen Quelltext mit pdflatex übersetze und dann ausdrucke, werden die kursiv gesetzten Wörter nicht kursiv, sondern eher wie mit der Schreibmaschine gedruckt. Z.B. die Kopfzeile oder Hervorhebungen mit \emph.
Mein Quelltextbeispiel:

\documentclass[ngerman,parskip=half]{scrbook}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{lmodern} % Hier habe ich auch \usepackage[T1]{fontenc} versucht
\usepackage{babel}
\usepackage{hyperref}
\usepackage[square]{natbib}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{xcolor}
\usepackage{ifpdf}
 
\setkomafont{sectioning}{\normalfont\bfseries} % Serifenlose wollen mir nicht gefallen
\setkomafont{dictumtext}{\normalfont\normalcolor\small}
 
\definecolor{rot}{rgb}{2.0,0.1,0.2} % Für den unten stehenden Befehl
\definecolor{gruen}{rgb}{0.0,0.7,0.0}
 
\newcommand{\fix}[1]{{\color{rot}\emph{#1}}} % Für Dinge, die ich noch ändern möchte
\renewcommand*{\dictumwidth}{.66\textwidth}
 
 
\begin{document}
\tableofcontents
\setchapterpreamble[u]{%
\dictum[Andy Autor -- \color{rot}{Jahr, Buchname}]{„Hier soll dann später mal ein toller Spruch stehen.“}
}
\chapter{Über diesen Text}
\section{Blindtext für das minimal-Beispiel}
Hier kommt ein wenig Blindtext. \emph{Vielleicht auch noch mehr}. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. 
 
\fix{Hier kommt ein wenig Blindtext}. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. Hier kommt ein wenig Blindtext. Vielleicht auch noch mehr. 
\end{document}

Was ist falsch? Ich habe schon einige Foren durchstöbert und nichts gefunden. Vielleicht suche ich falsch.

Vielen Dank für die Hilfe im Vorraus!
Gruss, Simon

forum: 

Ich dachte eigentlich, dass dieses Problem genau dann auftritt, wenn man nicht

\usepackage[T1]{fontenc}

verwendet. Ich habe das aber gemacht.

Ansonsten als weitere Information: ich verwende texlive2008 auf einem gentoo-linux System.
Gruss, Simon

Bild von Markus Kohm

Davon abgesehen, dass man Latin Modern min. bei nicht rein englischen Texten besser zusammen mit T1 verwenden sollte, also

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern]

, weil man sich sonst all die Nachteile von OT1 einhandelt, funktioniert Dein Beispiel bei mir einwandfrei. Anders gesagt: Ich vermute einen Fehler bei der Installation von lmodern.

Interessant wäre, was pdflatex am Ende ausgibt. Dort sollte etwas wie

{/texmf-dist/fonts/enc/dvips/lm/lm-rm.enc}</texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmbx10.pfb></texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmbx12.pfb></texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmr10.pfb></texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmri10.pfb>

ausgegeben werden (steht auch in der log-Datei). Wird gemeldet, dass Schriften fehlen, dann sind die nicht eingebunden und werden ggf. ersetzt. Man kann die korrekte Font-Einbindung im Dokument auch mit dem Programm pdffonts testen (gibt es auch für Windows) oder notfalls mit dem Eigenschaften-Dialog des Adobe Readers. Bei Verwendung von pdffonts sollte in der Spalte "emb" immer "yes" stehen.

Mit KOMA-Script hat Deine Frage allerdings nichts zu tun.

Ich hatte auch beide Pakete zusammen versucht. Bei mir ist die Ausgabe:

{/usr/share/texmf-dist/fonts/enc/dvips/lm/lm-ec.enc}</usr/share/texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmbx10.pfb>/usr/share/texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmbx12.pfb></usr/share/texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmr10.pfbp></usr/share/texmf-dist/fonts/type1/public/lm/lmri10.pfb></usr/share/texmf-dist/fontstype1/public/lm/lmro10.pfb>

Unterschiede sind hier das /usr/share/ jeweils am Anfang und lmr10.pfbp, soweit ich das sehen konnte.

Ich dachte, dass das ein Koma-Script Problem sei, weil es mit book nicht auftrat. Jetzt aber leider auch dort. Ich vermute mittlerweile auch, dass es ein Installationsproblem ist und komme dem nicht so recht auf die Schliche. Falls hier trotzdem jemand einen Rat hat, würde ich den Dankbar annehmen.
Ansonsten entschuldigung für das Falscherstellen dieses Beitrages.
Gruss, Simon

Bild von Markus Kohm

Die Type-1-Dateien sollten eigentlich alle die Endung pfb haben. lmr10 ist allerdings nicht die kursive, sondern die aufrechte Version. Dass ausgerechnet die Kursiven bei Dir fehlerhaft sind, hat primär damit nichts zu tun. Die falsche Endung stärkt allerdings den Verdacht, dass mit der Installation etwas nicht stimmt. Indirekt könnte beides also durchaus zusammenhängen.

Das fehlende "/usr/share" hat hingegen keine Bedeutung. Der Teil des Pfades ist allein vom Installationsort abhängig. Da es niemanden etwas angeht, wo bei mir die Fonts installiert sind, hatte ich den Installationsort schlicht abgeschnitten. Bei mir ist das übrigens nicht "/usr/share".

Hallo!
Vielen Dank für die Antworten. Vielleicht habe ich den Fehler/ das Problem jetzt gefunden. Deshalb hier als Info, für diejenigen, die vielleicht ähnliche Probleme haben oder vielleicht mal haben werden:

ich hatte die pdf-Dateien mit epdfview angeschaut und auch daraus gedruckt und bekam das oben beschriebene Resultat. Jetzt habe ich mal acroread, xpdf, gv und Direktdruck über lp versucht und es hat bei allen Varianten geklappt. Nur epdfview geht nicht. Warum auch immer.
Ich dachte eigentlich, dass das genau die Idee bei pdfs ist, dass ich die fonts nicht mehr extra mitliefern muss, darum ja auch T1 und lmodern. Naja, ich gehe dem noch weiter nach!
Gruss, Simon

Hallo,

Ich habe ein ähnliches Problem mit Typ-1-Schriften, kann aber eine fehlerhafte Installation vermutlich ausschliessen; siehe unten.

Am Bildschirm sehen die Buchstaben sehr schön gerendert aus, selbst bei maximaler Vergrösserung (z.B. 6400% in Acrobat). Sobald ich das Dokument allerdings ausdrucke, sehen die Buchstaben gepixelt aus (bei genauer Betrachtung und guten Lichtverhältnissen). Gleiches gilt, wenn ich das Postscript-Dokument ausdrucke. Zudem besteht kein Unterschied zwischen PDF und PDF/A, letzteres erzeugt durch Adobe Acrobat 9 Pro.

Im gleichen Dokument verwende ich in gewissen PS-Grafiken auch TrueType-Fonts. Dort besteht das genannte Problem *nicht*. Einen Konflikt zwischen TrueType- und Type1-Schriften kann ich ausschliessen: Verwende ich den Draft-Modus (ohne Abbildungen), werden keine TrueType-Schriften eingebunden, doch die Qualität des Ausdrucks bleibt unverändert schlecht. Im Acrobat Reader zeigen mir die Dokumenteigenschaften folgende eingebettete Schriften an: CMBSY10, CMBSY8, CMBSX10, CMBX12, CMBX6, CMBX7, CMBX8, CMCSC10, CMEX10, CMEX8, CMMI10, CMMI5 usw. (alle ausdrücklich Typ 1)

Ich verwende \documentclass [10pt,a5paper, DIV15, BCOR8.25mm,appendixprefix]{scrbook} inklusive der Pakete:

\usepackage {german}
\usepackage {chapterthumb}
\pagestyle {scrheadings}
\usepackage [T1]{fontenc}
\usepackage [latin1] {inputenc}
\usepackage {ae,aecompl}
\usepackage {amsmath}
\usepackage {graphicx}
\usepackage [dvips]{rotating}
\usepackage {bibgerm}
\usepackage {setspace}
\usepackage {psfrag}
\usepackage [footnotesize]{caption}
\usepackage {mathrsfs}

Der Fehler tritt auf zwei (sehr verschiedenen) Computern mit unterschiedlichen MiKTeX/Ghostscript/WinEDT-Versionen und mit drei (sehr verschiedenen) Druckern auf. Da die LaTeX/KOMA-Script-Installationen von verschiedenen Personen vorgenommen wurden, gehe ich davon aus, dass der Fehler nicht in der Installation begründet liegt.

Viele Grüsse,
Lukas

Bild von Markus Kohm

uAwg außerdem würde ich dieses ae-Gemurkse durch lmodern ersetzen. Das wird bei MiKTeX und TeXLive normalerweise automatisch installiert. Außerdem gibt es keine Typ-1-Fonts, sondern Type-1-Fonts. Interessant wäre ggf. auch die Ausgabe von pdffonts (ja, das gibt es auch für Windows). Aber all das tatsächlich besser auf goLaTeX.

Hallo Markus,

sorry, unsere Beiträge haben sich gerade zeitlich überschnitten. Gerne werde ich heute Abend das "ae-Gemurkse" durch "lmodern" ersetzen. Bin gespannt auf das Resultat. Ich war mir nicht bewusst, dass "ae" eine schlechte Lösung ist.

Danke für den Tipp,
Lukas

Das Problem hat sich geklärt: \usepackage{chapterthumb} war irgendwie keine gute Idee... Wobei ich nicht im Detail verstehe, wie dieses Paket auf den Ausdruck Einfluss hat, denn die eingebetteten Schriftarten bleiben unverändert vom Type-1. Aber das macht ja LaTeX so reizvoll -- immer neue Überraschungen :-)

Das "ae-Gemurkse" habe ich tatsächlich durch "lmodern" ersetzt. Obwohl mein typographisch ungeschultes Auge keinen Unterschied feststellen kann.

Danke für Deine Hilfe,
Lukas

Bild von Markus Kohm

Das Paket chapterthumb hat, wie Du selbst feststellst, keinen Einfluss darauf, welche Fonts geladen werden. Auch kann TeX logischerweise nicht in die PDF-Datei reinschreiben: Hey, das ist zwar der Font, der normalerweise gut aussieht, aber bitte versau mir den doch mal beim Drucken.

Nun gibt es Drucker, die im s/w Druck suppertolle Ergebnisse mit 1200dpi und mehr produzieren. Sobald man aber Farbe (häufig genügen Grautöne) hat, schalten sie heimlich und leise auf Minimalauflösungen von beispielsweise 300dpi. Dass dann Schriften, die für deutlich höhere Auflösungen entworfen wurden, eher mäßig aussehen, ist kein Wunder. Dieser Effekt ist bei Laserdruckern häufiger zu finden, bei Tintendruckern praktisch gar nicht.

Andere Drucker haben einfach Probleme mit randlosem Druck. Sobald man randlos arbeiten will, geht die Genauigkeit beim Ausrichten des Druckkopfes oder die Genauigkeit der Papierzuführung flöten. Das macht sich natürlich auch beim Schriftbild bemerkbar. Dieser Effekt ist bei Tintendruckern häufiger zu finden, bei Laserdruckern sehr selten.

Dass Du bei Latin Modern gegenüber Computer Modern keinen wesentlichen Unterschied siehst, ist einer der Vorteile. Allerdings hat Latin Modern ein verbesseres Kerning und einen erheblich größeren Zeichenumfang. So müssen beispielsweise Umlaute nicht mehr aus zwei Zeichen zusammengesetzt werden. ae war nur eine Krücke, um TeX mit Computer Modern einen größeren Zeichenvorrat vorzugaukeln als vorhanden ist, um im Endeffekt die Trennung zu verbessern.

Ein Beispiel für die Überlegenheit von Latin Modern, das jeder Halbblinde sofort nachvollziehen kann, zeigen folgende Beispiele:

\documentclass{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{ae}
\usepackage{textcomp}
\begin{document}
12~\texteuro
\end{document}

vs.

\documentclass{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{textcomp}
\begin{document}
12~\texteuro
\end{document}

Hallo Markus,

das ist ja höchst interessant! Das mit den farbigen Zeichen habe ich selber einmal erlebt, als ich irgendwo im Text einen Abschnitt in weisser Farbe als Platzhalter hatte. Danach war das ganze Dokument nicht mehr vernünftig ausdruckbar.

Vielen Dank für die ausführliche und spannende Erklärung! Erstaunlich ist für mich insbesondere, dass zum Zeitpunkt des Ausdruckens die Chapterthumbs gar nicht aktiv waren. Offensichtlich reicht gar das Laden des Paketes, um diesen Effekt hervorzurufen.

Gruss,
Lukas

PS: Das CM/LM-Beispiel werde ich gleich ausprobieren.

Mein obgenanntes Problem passt wohl nicht so gut in dieses Forum, denn ich vermute den Fehler nicht in KOMA-Script. Daher habe ich nun meine Frage auf http://www.golatex.de/viewtopic,p,16360.html#16360 gestellt.

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