Hallo zusammen,
die Kombination aus firstfoot=true
und \setkomavar{firstfoot}{…}
führt bei mir leider nicht zur Anzeige einer Fußzeile in Briefen (scrlttr2). Um dies zu verdeutlichen habe ich das Beispiel aus Abschnitt 21.3.2. (von Seite 424) von scrguide.pdf (2013-12-18) in leicht gekürzter Form (ohne dem Umschlag) verwendet.
Sobald ich firstfootvpos
jedoch einen Wert zuweise, erscheint die Fußzeile. Im Minimalbeispiel habe ich dafür drei auskommentierte Zeilen eingefügt.
Die Anleitung spricht nicht davon, dass diese Zuweisung grundsätzlich notwendig ist. Es gibt nun drei Möglichkeiten:
1. Ich habe irgendetwas übersehen/mache etwas falsch. Wenn ja, was?
2. Koma-script in Version 3.12 enthält einen Bug. (Ich verwende koma-script aus den Quellen von Debian sid.)
3. Die Anleitung ist hinsichtlich der Erzeugung von Fußzeilen ungenau. (Zumindest zu ungenau für mich. ;) )
Michael
Minimalbeispiel (visualize.tex):
\documentclass[visualize,firstfoot=true]{scrlttr2} \usepackage{xcolor} \setkomafont{field}{\color{yellow}} \showfields{head,address,location,refline,foot} \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage{lipsum} %\makeatletter %\@setplength{firstfootvpos}{26cm} %\makeatother \setkomavar{fromname}{Peter Musterfrau} \setkomavar{fromaddress}{Hinter dem Tal 2\\ 54321 Musterheim} \setkomavar{firstfoot}{Test} \begin{document} \begin{letter}{Petra Mustermann\\ Vor dem Berg 1\\ 12345 Musterhausen} \opening{Hallo,} \lipsum[1] \closing{Bis dann} \end{letter} \end{document}
Ausgabe der Shell bei Verwendung von XeLaTeX:
$ xelatex visualize.tex This is XeTeX, Version 3.1415926-2.5-0.9999.3 (TeX Live 2013/Debian) restricted \write18 enabled. entering extended mode (./visualize.tex LaTeX2e <2011/06/27> Babel <3.9h> and hyphenation patterns for 78 languages loaded. (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/scrlttr2.cls Document Class: scrlttr2 2013/12/19 v3.12 KOMA-Script document class (letter) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/scrkbase.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/scrbase.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/graphics/keyval.sty) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/scrlfile.sty Package scrlfile, 2013/12/19 v3.12 KOMA-Script package (loading files) Copyright (C) Markus Kohm ))) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/scrsize12pt.clo) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/typearea.sty Package typearea, 2013/12/19 v3.12 KOMA-Script package (type area) Copyright (C) Frank Neukam, 1992-1994 Copyright (C) Markus Kohm, 1994- )) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/DIN.lco) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/koma-script/visualize.lco (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/eso-pic/eso-pic.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/oberdiek/atbegshi.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/oberdiek/infwarerr.sty) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/oberdiek/ltxcmds.sty) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/oberdiek/ifpdf.sty)) (/usr/share/texmf/tex/latex/xcolor/xcolor.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/latexconfig/color.cfg) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/xelatex/xetex-def/xetex.def))) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/graphics/graphicx.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/graphics/graphics.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/graphics/trig.sty) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/latexconfig/graphics.cfg)))) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/babel/babel.sty (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/babel-german/ngermanb.ldf (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/babel/babel.def (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/generic/babel/xebabel.def)))) (/usr/share/texlive/texmf-dist/tex/latex/lipsum/lipsum.sty) (./visualize.aux) Foldmarks: yes Head of first page Foot of first page Address (backaddress, addressee) Location field: empty Title: no Subject: no [1] (./visualize.aux) ) Output written on visualize.pdf (1 page). Transcript written on visualize.log.
Problem nicht reproduzierbar
Wenn ich mit genau Deinem Beispiel, also auch mit auskommentierter
firstfootvpos-
Änderung, einen LaTeX-Lauf durchführe, erhalte ich:Wie man sehen kann, hat diese Seite einen Fuß. Da
firstfoot=true
der Voreinstellung entspricht, kann man die Option sogar weglassen. Ich habe das mit der aktuellen KOMA-Script-Version und mit Version 3.11b getestet. Beide Ergebnisse sind identisch. Ich gehe deshalb davon aus, dass es auch mit Version 3.12 so ist. Jedenfalls hat sich an dem verantwortlichen Code nichts geändert.Ich kann Dir allenfalls noch empfehlen, Option
pagesize
zusätzlich anzugeben. Möglicherweise zeigt Dein PDF-Viewer etwas falsches an, weil das Defaultformat bei Dir nicht auf A4 steht. Das Problem lässt sich mit der Option beseitigen, deren Verwendung in der KOMA-Script-Anleitung auch ausdrücklich empfohlen wird.Probleme bekommst Du natürlich, wenn Dein Fuß höher wird. In der Voreinstellung ist für mehr als einen einzeiligen Fuß kein Platz. Dann musst Du ggf. mehr Platz schaffen.
Kein firstfoot bei xelatex + pagesize=false
Danke für die Antwort und den Tipp mit
pagesize
, damit ist die Fußzeile sichtbar.Das Problem liegt nicht beim PDF-Viewer (okular), die Fußzeile war gar nicht in dem PDF enthalten (zumindest hat
lesspipe
sie auch nicht ausgegeben).Wenn ich statt
xelatex
pdflatex
verwende erscheint die Fußzeile auch ohnepagesize
. Fürxelatex
ist es dabei mit Ausnahme vonfalse/no/off
egal welchen Wertpagesize
hat.Für die Anzeige von
nexthead
ist dies übrigens unerheblich,nexthead
wurde auch zuvor schon angezeigt, weshalb ich das Problem bei koma-script und nicht bei XeLaTeX, okular o. ä. vermutet hatte. Auch sonst hatte ich bisher bei Verwendung von XeLaTeX noch nie Probleme mit Fußzeilen (ob mit koma-script oder nicht).Ist mir bewusst, ich wollte allerdings lieber explizit sein.
Die Option ändert definitiv nichts am Seiteninhalt
Sie ändert nur etwas daran, welches Seitenformat in die PDF-Datei geschrieben wird und das auch nur, wenn das Defaultformat nicht dem Dokumentformat entspricht. Ob ein Backend bzw. ein PDF-Viewer oder -Verarbeitet aber Dinge, die außerhalb des in der PDF-Datei vermerkten Seitenformats liegt, dann irgendwie ausgibt oder nicht, liegt natürlich beim jeweiligen Programm. Nicht nur deshalb ist es durchaus sinnvoll, dem Backend zu sagen, welches Papierformat man gaben will. Dazu dient die Option. Schaden kann sie eigentlich nur bei einigen wenigen PostScript-Verarbeitungsprozessen. Es kann daher gut sein, dass ich den Zopf in einer der nächsten Versionen abschneide und
pagesize=automedia
zur Grundeinstellung ernenne. Wer dann noch alten Käse braucht, muss entweder Optionversion
verwenden oder ebenpagesize=false
.Ich habe übrigens zum Vergleich sowohl mit pdflatex als auch mit xelatex getestet und beide Male dasselbe Ergebnis erhalten.