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Seitennummerierung bei scrbook und epigraph

Hallo zusammen,
ich habe eine fehlerhafte Wechselwirkung zwischen scrbook und epigraph gefunden.

Die Kapitelnummerierung erscheint auf der Seite mit dem Aufruf von epigraph mittig statt seitlich.
Nehme ich epigraph (nach \chapter¹) raus, funktioniert alles richtig. Ich nutze KOMA-Script² V3.20.
Nachfolgend der relevante Ausschnitt, mit dem sich das reproduzieren lässt (das Ergebnis habe ich als pdf angehängt):

%Pakete laden
\documentclass[a4paper,german,12pt,headsepline,twoside]{scrbook}
\usepackage{bookman}
\usepackage[main=ngerman,english]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{makeidx}
\usepackage{epigraph}
\usepackage{textcomp}
\usepackage{fancybox}
 
 
% Hurenkinder und Schusterjungen verhindern
\clubpenalty10000
\widowpenalty10000
\displaywidowpenalty=10000
%Layout-Parameter
\linespread{1.25}
\setcounter{secnumdepth}{\partnumdepth}
\KOMAoptions{DIV=calc,BCOR=12mm,toc=index}
%Deklarationen
\makeindex
\let\born\textborn
\let\died\textdied
\renewcommand{\textborn}{{\fontfamily{cmr}\selectfont\born}}
\renewcommand{\textdied}{{\fontfamily{cmr}\selectfont\died}}
%Beginn Titelei
\title{Bewegte Zeiten}
\author{TU}
\lowertitleback{\copyright 2016 TU \\
                Erstellt mit \LaTeXe,\\
                gesetzt in URW Bookman und URW Gothic}
\dedication{Ich widme diese Erinnerungen }
%Ende Titelei
 
 
\begin{document}
 
\frontmatter
\maketitle
\tableofcontents
 
 
\mainmatter
 
\part{Blicke zurück auf mein Leben}
 
\chapter{Wie und warum ich wurde, wie ich bin}
\epigraphhead[30]{ \epigraph{Nichts vom Vergänglichen,\\
          wie’s auch geschah!\\
          Uns zu verewigen\\
          sind wir ja da!}{Johann Wolfgang Goethe}}
\backmatter
 
\end{document}

[Admin-Edit:]

  1. <code></code> Tags eingefügt (siehe Formatierungshinweise)
  2. Schriftzug korrigiert.

forum: 
Bild von Markus Kohm

Das Paket definiert für \epigraphhead einen eigenen Seitenstil, der nun einmal genau so aussieht. Ob das ein epigraph-Problem ist, will ich nicht beurteilen. Zumindest ist der Wechsel des Seitenstils in dessen Anleitung explizit dokumentiert.

Ich gehe mal davon aus, dass Du irgend einen Grund hast, nicht die in der Anleitung dokumentierten Möglichkeiten für einen schlauen Spruch zu verwenden.

Das \epigraphhead einen eigenen Seitenstil definiert, um den schlauen Spruch einzufügen, kannst Du sehen, wenn Du danach ein \thispagestyle{\chapterpagestyle} oder \thispagestyle{plain} einfügst. Die Seitenzahl ist dann wieder dort, wo Du sie erwartest, aber dafür ist der schlaue Spruch weg.

Das Paket epigraph bietet aber keine Möglichkeiten, die Position der Seitenzahl in diesem speziellen Seitenstil zu ändern. Sie steht dort immer zentriert im Fuß.

Hier ist aber mal ein Vorschlag, wie sich der schlaue Spruch mit KOMA-Script Mitteln angeben ließe.

\documentclass[ngerman,12pt,headsepline]{scrbook}
\usepackage{bookman}
\usepackage{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
 
%Layout-Parameter
\linespread{1.25}
\setcounter{secnumdepth}{\partnumdepth}
\KOMAoptions{DIV=calc,BCOR=12mm,toc=index}
 
\renewcommand*\dictumwidth{.4\textwidth}
\renewcommand*\dictumauthorformat[1]{\vspace*{-1ex}#1}
\setkomafont{dictum}{\normalfont\small}
\setkomafont{dictumauthor}{\normalfont\small}
 
\begin{document}
\frontmatter
\tableofcontents
\mainmatter
\part{Blicke zurück auf mein Leben}
 
\setchapterpreamble[o]{%
  \dictum[Johann Wolfgang Goethe]{%
    \vspace*{-5\normalbaselineskip}%
    Nichts vom Vergänglichen,\\
    wie’s auch geschah!\\
    Uns zu verewigen\\
    sind wir ja da!%
  }%
}
\chapter{Wie und warum ich wurde, wie ich bin}
 
\chapter{Weiteres Kapitel}
\end{document}

Das \vspace*{-5\normalbaselineskip} ist nötig, weil dein Spruch so viele Zeilen hat, dass er nicht zwischen den oberen Textrand und die Überschrift passt. Sie steht dann, wie auch in Deinem Beispiel, nach oben über den eigentlichen Textbereich über. Das lässt sich sichtbar machen, in dem man das Paket showframe lädt. Ob und wie viel vertikale Verschiebung ein bestimmter Spruch braucht, muss einzeln entschieden werden. Aber wenn ich es richtig verstehe, ist das beim optionalen Argument von \epigraphhead genauso.

Die Grundidee mit dem Seitenstil lässt sich aber auch mit KOMA-Script Mitteln umsetzen. Dazu kann man das Paket scrlayer-scrpage laden, mit dem Seitenstile verwendet werden können, die aus mehreren Ebenen bestehen. Zu solchen Ebenenseitenstilen können weitere Ebenen hinzuzufügt oder auch welche entfernt werden. Das ermöglicht die Definition eines Seitenstils, der sowohl eine neu zu definierende Ebene mit dem schlauen Spruch als auch die Fußzeilenebenen des Seitenstils plain enthält.

\documentclass[ngerman,12pt,headsepline]{scrbook}
\usepackage{bookman}
\usepackage{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
 
%Layout-Parameter
\linespread{1.25}
\setcounter{secnumdepth}{\partnumdepth}
\KOMAoptions{DIV=calc,BCOR=12mm,toc=index}
 
\renewcommand*\dictumwidth{.4\textwidth}
\renewcommand*\dictumauthorformat[1]{\vspace*{-1ex}#1}
\setkomafont{dictum}{\normalfont\small}
\setkomafont{dictumauthor}{\normalfont\small}
 
\usepackage[automark]{scrlayer-scrpage}
\DeclareNewPageStyleByLayers{epigraph}{%
  epigraph.head,%
  plain.scrheadings.foot.odd,%
  plain.scrheadings.foot.even,%
  plain.scrheadings.foot.oneside%
  }
\DeclareNewLayer[
  background,
  textarea,
  addvoffset=2.5\baselineskip,
  align=b,
  contents={\vfill\parbox[b][\layerheight]{\layerwidth}{\epigraphcontents}}
]{epigraph.head}
\newcommand*\epigraphcontents{}
 
\newcommand*\epigraph[3][2.5\baselineskip]{%
  \thispagestyle{epigraph}%
  \def\epigraphcontents{\dictum[#3]{#2}%
}}
 
\begin{document}
\frontmatter
\tableofcontents
\mainmatter
\part{Blicke zurück auf mein Leben}
 
\chapter{Wie und warum ich wurde, wie ich bin}
\epigraph{%
  Nichts vom Vergänglichen,\\
  wie’s auch geschah!\\
  Uns zu verewigen\\
  sind wir ja da!}{Johann Wolfgang Goethe}
 
\chapter{Weiteres Kapitel}
\epigraph{Ein kurzer schlauer Spruch}{Autor}
 
\end{document}

Die zusätzliche Ebene ist in dem Beispiel so definiert, dass sich ihr unterer Rand 2.5\normalbaselineskip unterhalb der oberen Kante des Textbereiches befindet. Unabhängig von der Höhe des schlauen Spruches hat dieser damit immer den gleichen Abstand zur Kapitelüberschrift. Er darf natürlich nicht so lang werden, dass er oben über den Papierrand ragt.

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