Hallo!
Bis zur druckfertigen version meiner Diss sind nur noch einige kleine Probleme zu lösen. Das größte Problem im Moment ist die Titelseite. Die Vorgaben dafür sind unter:
http://www.tuhh.de/studium/promotion/deckbl_o.html
anzuschauen.
Mein bisher bester Versuch unter Verwendung der Titelseitenoptionen von Komascript ist unten angefügt. Zum einen habe ich da das Gefühl, daß hier doch arg visuelles Markup drin steckt und vll. sogar Komascript "mißbraucht" wird. Zum anderen ist der Teil "Vom ..." noch in Fett.
Vorschläge?
Die Alternative ist die Titelseite mit Hilfe von titlepage zu setzen und dann sich \lowertitleback
und \dedication
selber zu basteln.
\documentclass[noonelinecaption,pagesize,bibtotoc, a5paper, 10pt, DIVcalc, normalheadings, headinclude, tablecaptionabove, openany]{scrbook} \pdfoutput=1 \usepackage[english,ngerman]{babel} \selectlanguage{english} \usepackage[latin9]{inputenc} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{fourier} \typearea[current]{last} \setkomafont{sectioning}{\normalcolor\bfseries} \addtokomafont{caption}{\itshape} % captions kursiv \setkomafont{captionlabel}{\normalfont\bfseries} % die labels aber aufrecht und fett \begin{document} \frontmatter \title{Waveguide structuring and Bragg grating fabrication by ultraviolet light induced refractive index changes in photosensitive optical materials\\ \selectlanguage{ngerman} \vskip 2cm {\normalsize Vom Promotionsausschuss der\\ Technischen Universit\"at Hamburg-Harburg\\ zur Erlangung des akademischen Grades\\ Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.)\\ genehmigte Dissertation\\}} \author{{\normalsize von} \\ Frank Knappe \\ {\normalsize aus Hagenow}} \date{{\normalsize 2006}} \lowertitleback{ 1. Gutachter: XXX\\ 2. Gutachter: YYY \\ \vskip 5mm Tag der mündlichen Prüfung: 20.12.2006 } \dedication{For ZZZ} \maketitle \end{document}
[Admin-Edit: Code-Tags eingefügt]
Wenn schon, denn schon
Wenn Du die Titel-Befehle schon missbrauchst, dann aber bitte richtig:
Ich gehe dabei davon aus, dass Englisch die Hauptsprache Deines Dokuments ist.
Ich würde aber eher dazu raten, es richtig zu machen und dann ggf. das neue Paket auch gleich anderen Anwendern zur Verfügung zu stellen:
Wenn Du das einmal laufen lässt, bekommst Du neben einem Beispiel auch noch die Datei tuhhtitle.sty, die Du dann auch für Deine Diss verwenden kannst.
Zum richtig misbrauchen, fehlt halt noch mehr Inside
Hallo Markus,
Vielen Dank für Dein sty-File. Funktioniert prima. Bevor ich das File aber weitergebe, werde ich noch versuchen es etwas aufzubohren. Bei der Fassung für die Gutachter vor der Prüfung lautet der Text vorne etwas anders und auch natürlich die Gutachter stehen noch nicht auf der Rückseite.
Bei
sollte also noch die wahl zwischen zwei Optionen gegeben werden (final/draft z.B.).
Ich werde mal sehen, wie weit ich komme.
[Admin-Edit: Code-Tags eingefügt]
Ok
Du darfst Dich dann als Current Maintainer eintragen.
BTW: Im Paket fehlte noch eine Zeile:
Die sollte man auch bei Paketen einfügen, die keine Optionen verstehen, damit falsche Optionen ggf. als Fehler gemeldet werden. Ich habe das oben mal korrigiert.
Hallo, auch wenn der Thread
Hallo,
auch wenn der Thread schon etwas älter ist, hätte ich eine Frage.
Ich hab ein eigenes .sty file geschrieben, für die Graduate School, an der ich promoviere, basierend auf diesem tuhhtitle.sty file.
Allerdings gibt es da ein kleines Problem:
insgesamt sind es 12 Seiten (inkl. der Rückseiten bei doppelseitigem Druck), die nun zu der Titelei gehören.
Der Reihe nach sind das:
1. Titelseite
2. leere Rückseite
3. Seite mit Liste der Prüfer
4. leere Rückseite
5. Eidesstattliche Erklärung
6. leere Rückseite
7. Widmung
8. leere Rückseite
9. Schlauer Spruch
10. leere Rückseite
11. Danksagung
12. entweder leere Rückseite oder fortgesetzte Danksagung.
Eigenartigerweise wird auf Seite 5, d.h. dort wo die Eidesstattliche Erklärung steht, der Text nicht im Blocksatz, sondern zentriert gesetzt. Das ist mir völlig unerklärlich, weil ich davor nur auf der Titelseite etwas zentriert gesetzt habe, aber die Umgebung wieder geschlossen habe.
Und die Danksagung z.B. erscheint auch ganz normal im Blocksatz.
Hier mal das Minimalbeispiel:
Und hier mein .sty file. Ich hoffe, das ist - trotz der Länge - den Richtlinien des Forums gerecht.
Wo hab ich einen Fehler gemacht?
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe!
Carola
\centering
Du hast unmittelbar nach
\begin{titlepage}
in der Definition von\maketitle
ein\centering
, dessen Wirkung nicht durch eine zusätzliche Gruppe beschränkt wird und daher bis\end{titlepage}
reicht.Im übrigen sei explizit auf das titlepage-Projekt hingewiesen.
Danke!
... den Fehler hätt ich nie gefunden! Danke!
Dann erkläre ich vielleicht einmal das Geheimnis
Dann erkläre ich vielleicht einmal, wie ich das gemacht habe. Als erstes habe ich die
filecontents-
Umgebung in der zweiten Datei, der lco-Datei, wieder aktiviert und ein\RequirePackage{filecontents}
davor gehängt. Dann habe ich die erste Datei, das Testdokument, dahinter gehängt und alles als »testtitle.tex« gespeichert. Damit habe ich erreicht, dass ich mir zum Testen nur eine Datei vornehmen muss. Dafilecontents
eine Datei normalerweise nur dann schreibt, wenn sie noch nicht existiert, wobei auf Änderungen in der Umgebung keine Rücksicht genommen wird, ist das Paket filecontents notwendig. Allerdings kann man vor\documentclass
mit\usepackage
keine Pakete laden. Also verwende ich dafür\RequirePackage
.Als nächstes habe ich erst einmal getestet, was bei einem LaTeX-Lauf heraus kommt. Dabei habe ich festgestellt, dass die Problembeschreibung exakt zutrifft. Es sah nach horizontal zentriertem Text aus. Die wahrscheinlichste Erklärung war, dass diese entweder von einer
center-
Umgebung oder einer\centering-
Anweisung stammt. Hierfür gab es dann wieder zwei Möglichkeiten. Entweder stand entsprechender Code direkt in der Datei oder er war hinter anderen Anweisungen versteckt. Direkten Code kann man einfach finden. Also habe ich im Editor in der einen Datei von vorn beginnend nach »center
« gesucht. Das erste gefundene \centering war das unmittelbar nach\begin{titlepage}
. Da das zugehörige\end{titlepage}
sehr viel weiter hinten stand, habe ich an der Stelle dann bereits vermutet, dass das für die Zentrierung verantwortlich ist. Aber auch ohne diese Vermutung, hätte ich es einfach mal stur auskommentiert. Danach habe ich LaTeX laufen lassen und festgestellt, dass die Zentrierung weg war. Damit war der Verursacher ermittelt.Um die Ursache komplett zu ermitteln fehlte jetzt nur noch, herauszufinden, wo die entsprechende Textseite ausgegeben wurde. Also habe ich mit den Inhalt der
titlepage-
Umgebung angeschaut und dabei festgestellt, dass die Seite, wie nach Deiner Beschreibung und dem Testergebnis zu erwarten war, innerhalb derselben ausgegeben wurde. Damit war die Ursache klar:\centering
reicht bis zum Ende dertitlepage-
Umgebung und die Seite mit der unerwünschten horizontalen Zentrierung wird innerhalb des Wirkungsbereichs dieser Anweisung ausgegeben.Im Prinzip war das also gar nicht so magisch, sondern ein recht profanes Vorgehen. Natürlich hat mir dabei meine Erfahrung geholfen. Ein Anfänger hätte möglicherweise mehr Zeit dafür benötigt. Möglicherweise hätte er sehr viel größere Code-Teile streng nach dem Minimalbeispiel-Prinzip innerhalb der
\titlepage-
Definition aus und ein kommentieren müssen, um die entscheidende Anweisung zu finden. Ich hatte da durchaus gewisse Vorteile. Die Angst, die ich oft höre: »Ich weiß ja nicht, was passiert, wenn ich da etwas heraus nehme.« ist jedoch unbegründet. Genau das ist es nämlich, was man feststellen will. Und wenn das Ergebnis nicht dienlich ist, dann macht man die Änderung eben rückgängig. Vielleicht konnte ich mit der Schilderung ja ein wenig zur Entmystifizierung beitragen.Vielen Dank für die Erklärung
Hallo Markus,
vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Diese Titelseite ist einer meiner ersten "Programmier"Versuche in LaTeX und mitnichten perfekt. Wenn ich etwas Zeit und Muße finde, werde ich noch ein paar andere Kleinigkeiten implementieren, bevor ich es den Kommilitonen zur Verfügung stelle. Deine Erklärung, wie man Fehler aufspürt, wird mir dabei sicher einiges erleichtern und Zeit sparen.
Allerdings habe ich noch eine Frage zu der Erklärung: der erste Abschnitt Deiner Erklärung, mit diesem
\RequirePackage{filecontents}
erschließt sich mir noch nicht ganz. Wo finde ich die "Ico" Datei? Ich nutze pdfLaTeX, wird mir da evt. diese Datei gar nicht ausgegeben?Und dann noch eine ganz andere Frage: ich habe immer
\cleardoublepage
benutzt, um eine Seite zu beenden und den nachfolgenden Teil der titlepage auf einem neuen Blatt zu beginnen. Da vielleicht nicht jeder seine Arbeit doppelseitig schreiben will, sondern manche auch nur einseitig, wollte ich gern implementieren, dass je nachdem ein\clearpage
oder\cleardoublepage
benutzt wird. Nun meine Frage: geht sowas über eine\if
und\else
Anweisung wie in anderen Programmiersprachen?Dasselbe gilt für den Text der Eidesstattlichen Erklärung. Der darf in deutsch oder in englisch formuliert sein. Könnte man die beiden Wortlaute im .sty file verankern und dann entweder über eine Abfrage an den User mittels eines neuen Befehls wie z.B.
\ErklaerungLanguage{english}
dann auch über eine\if
und\else
Anweisung den entsprechenden Text einfügen?Vielen Dank im Voraus für Tipps!
Carola
Sorry, lco-Datei war Blödfug
Sorry, lco-Datei war Blödfug und muss natürlich sty-Datei heißen. (Ich habe in letzter Zeit offenbar zu viel an Briefköpfen gearbeitet.)
In einseitigen Dokumenten macht
\cleardoublepage
dasselbe wie\clearpage
. Eine solche Unterscheidung ist also eigentlich überflüssig. Für eine Titelseite wäre bei KOMA-Script übrigens\cleardoubleoddpage
ggf. besser, weil\cleardoublepage
im Fall vonopen=left
(undtwoside
) zu einer linken Seite führt. Es ist aber sicher unstrittig, dass eine Titelseite immer rechts stehen muss.Bezüglich der Erklärung würde ich empfehlen, dass man diese mit Hilfe von
in beiden Sprachen definiert und dann im Titel \erklaerungtext verwendet. Näheres zu
\newcaptionname
findet sich in der KOMA-Script-Anleitung. Die Sprache kann dann ganz normal mit \selectlanguage (siehe babel-Anleitung) vor dem Titel umgeschaltet werden. Wenn Du dann tatsächlich eine Sprachumschaltung innerhalb des Titels möchtest, geht das ebenfalls sehr einfach:und innerhalb der Definition des Titels (also i. d. R. innerhalb der Definition von
\maketitle
oder der Anweisung, die für das Setzen der Erklärung verantwortlich ist) verwendet man dann:Den Umweg über
\reserved@a
muss man dabei gehen, weil sonst aufgrund der Eigenheit vonotherlanguage
nicht auf die in\erklaerungsprache
gespeicherte Sprache, sondern auf »erklaerungsprache« umgeschaltet wird, was in die Hose gehen muss, weil es eine Sprache Namens »erklaerungsprache« natürlich gar nicht gibt.Der Vorteil dieser Lösung liegt in erster Linie darin, dass für den Text der Erklärung dann auch die Trennmuster etc. der entsprechenden Sprache verwendet werden.
\ErklaerungSprache
Hallo Markus,
das mit dem
\cleardoubleoddpage
und das automatische Anpassen von\cleardoublepage
wusste ich gar nicht. Super. Wieder was gelernt.Ähm, das mit dem Umschalten der Sprache und dem
\newcaptionname
klingt auf den ersten Blick etwas kompliziert.Kann es sein, dass es nicht
\edef\reserved@a{\noexpand\begin{otherlanguage}{\sprache}}
sondern
heißen muss? Wenn nicht, dann hab ich einige grundlegende Sachen bei LaTeX nicht verstanden...
Fast! -- Grml
So viele Fehler in einer Diskussion hatte ich schon lange nicht mehr. Ich brauche offensichtlich Urlaub. Auf jeden Fall: Ich entschuldige mich vielmals dafür. Bei der Korrektur des Beitrags ist mir aufgefallen, dass da vielleicht auch noch ein paar missverständliche Formulierungen drin waren und ich habe das gleich auch noch geändert.
Du liegst mit Deiner Vermutung fast richtig. Allerdings darf nicht das Makro zum Setzen der Sprache,
\ErklaerungSprache
, sondern muss das Makro, das dann tatsächlich zum Speichern der Sprache verwendet wird,\erklaerungsprache
verwendet werden. Siehe oben den korrigierten Beitrag,Zu dem Fehler gekommen ist es übrigens, weil ich beim Testen tippfaul war. Beim Kopieren habe ich dann geschlampt. Ich hoffe, es ist jetzt richtig und auch halbwegs verständlich.
Bei der Korrektur ist jetzt auch noch der Rechner abgesemmelt. Ich hoffe, ich habe alle Korrekturen korrekt wiederhergestellt. Jetzt lasse ich erst einmal einen Speichertest laufen ... ICH HASSE COMPUTER!