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pdf/A-1a und pdf/X-3 mit Koma Script und pdfTeX

Ich benutze Koma Script für Briefe und Bücher, weil einem hier vieles abgenommen und erleichtert wird. Nun möchte ich meine Dokumente pdf/A-1a und pdf/X-3 kompatibel generieren und ich denke, pdfTeX ist hierfür ein geeigneter compiler.

Wie das geht, wird hier erklärt. Das dortige Vorgehen erscheint mir recht kompliziert, die Kompatibilität erfordert recht viel Code.

Gibt es eine einfache Methode, mit scrlttr2 und scrbook pdf/A-1a und pdf/X-3 kompatible Dokumente zu erstellen?

z.B. diesen Brief:

\documentclass{scrlttr2}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{lipsum}
 
\usepackage[pdftex, a4paper = true,
		pdftitle		 ={Der Titel dieses Briefes},
		pdfauthor    ={klassizist}]
		{hyperref}
 
\begin{document}
\begin{letter}{Hans Meier\\Berlin}
 
\opening{Sehr geehrter Herr Meier}
 
\lipsum
 
\end{letter}
\end{document}
Bild von Markus Kohm

Mal davon abgesehen, dass ich nicht ganz verstehe, warum ein Brief pdf/X-kompatibel sein soll, verstehe ich auch nicht, was daran kompliziert ist, ein paar Dateien runterzuladen und ein paar Zeilen Code ins eigene Dokument zu kopieren.

Als Alternative kann man auch das Paket pdfx verwenden. Außerdem ist in der ghostscript-Anleitung auch noch erklärt, wie man PDF/X-3 oder PDF/A mit ghostscript erzeugen kann. Dabei braucht man als Ausgangspunkt keineswegs eine PS-Datei, ps2pdf kann nämlich auch PDF als Eingangsformat verarbeiten.

Leider ist es damit nicht getan, einige Dateien herunterzuladen und etwas Code ins Dokument zu kopieren. Das wird einem klar, wenn man die im ZIP angegebenen Dateien kompiliert. Die Dokumente bestehen die Validierung nicht (Test mit Acrobat 9.0.0).

Die Methode mit dem Package pdfx funktioniert auch nicht. Der MikTeX user muss zuerst einige Files im Internet und auf der Festplatte zusammensuchen. Dann kompiliert pdfTeX zwar fehlerfrei, aber das so erstellte PDF ist auch nicht normgerecht.

BTW: Der Nutzen eines pdf/x kompatiblen Briefes ist, dass er an verschiedenen Orten gedruckt werden kann, ohne dass die Farben (z.B. das Unternehmenslogo) verschieden aussehen. Bisher war es beispielsweise auch so, dass Graustufen heller oder dunkler sein konnen, je nachdem, ob das Dokument über pdfTeX oder dvips erstellt wurde. Diese Normen machen daher Sinn.

Bild von Markus Kohm

Für die farbtreue Wiedergabe sollte PDF/X-3 mit Farbprofil, wie es ghostscript erzeugen kann, aber ausreichen. Aber auch mit PDF/X ist die Farbtreue noch immer von den Fähigkeiten und Einstellungen beim Druck abhängig. Wenn im Druckertreiber beispielsweise ein Farbmanagement eingestellt ist, dass eine Korrektur in Richtung wärmere oder sattere Farben vornimmt, dann wird das trotz PDF/X entsprechend ausgegeben werden. Wenn das Druckverfahren eine bestimmte Farbe nicht ermöglicht, dann wird eine abweichende Farbe gedruckt werden, etc.

Geringe Abweichungen bei Briefpapier waren übrigens schon früher normal. Ich erinnere mich an das Briefpapier, das wir früher im Büro verwendet haben. Ein Logo mit grauem Hintergrund, etwas Rot und Schwarz. Das Grau war mal etwas mehr, mal etwas weniger grünlich, das Rot mal etwas blasser mal etwas kräftiger. In den AGB der Druckerei hieß es extra, dass geringe Abweichungen zu tolerieren sind. Wir hatten dann auch große Probleme mit dem Umtausch von 5000 Blatt, bei denen das Rot unserer Meinung nach doch sehr Richtung Orange ging.

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