Hallo,
in meinem Dokument ist es nötig den Zeilenabstand mehrmals zwischen 1 und 1,5 zu verändern. Nachdem ich das Paket setspace eingebaut hatte, bermerkte ich eine vertikale Verschiebung der Linien an den Kopf- und Fußzeilen. Dies tritt immer bei einem Wechsel von einem Zeilenabstand zum anderen auf. Mehrere Seiten mit dem gleichen Zeilenabstand haben auch stets die gleichen veränderten Kopf- bzw. Fußzeilen.
Ich habe Verschiedenes ausprobiert, konnte den Fehler jedoch leider nicht ausmerzen. Es folgt also ein Beispiel mit Varianten meiner Versuche, von denen ihr am besten nur jeweils eins einkommentiert lasst. Hier ein paar Erklärungen dazu:
Variante 1: Linien werden verschoben.
Variante 2: Linien werden verschoben.
Variante 3: Es findet keine Verschiebung statt, da der Text nicht über eine Seite hinausragt.
Variante 4 (Erweiterung von Variante 3): Linien werden verschoben, da mehrseitiger Text auftritt. Bei gleichen Einstellungen folgt noch eine Seite ohne Verschiebung, da es sich nur um einseitigen Text handelt.
Ich benutze KOMA-Script v 3.06
Meine Frage lautet jetzt also: Wie kann ich den Zeilenabstand auch für mehrseitige Textpassagen ändern, ohne Veränderungen an den Kopf- und Fußzeilen hervorzurufen?
Ich hoffe ihr könnte mir helfen, beste Grüße,
Michael
Das Beispiel:
\documentclass[a4paper,12pt]{scrartcl} \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage{blindtext} \usepackage{setspace} \usepackage[headsepline,footsepline,headtopline,footbotline]{scrpage2} \pagestyle{scrheadings} \ihead{Inner Head}\chead{Center Head}\ohead{Outer Head} \ifoot{Inner Foot}\ofoot{Outer Foot} \begin{document} \section{Kapitel 1}\blindtext % Variante 1 \newpage \onehalfspace \section{Kapitel 2}\blindtext %% Variante 2 %\newpage %\setstretch{1.25} %\section{Kapitel 2}\blindtext %% Variante 3 %\newpage %\begin{onehalfspace} %\section{Kapitel 2}\blindtext %\end{onehalfspace} %% Variante 4 %\newpage %\begin{onehalfspace} %\section{Kapitel 2} %\blindtext\blindtext\blindtext\blindtext\blindtext\blindtext %\newpage %\section{Kapitel 3} %\blindtext %\end{onehalfspace} \end{document}
Festen Durchschuss für Kopf und Fuß definieren!
Wenn Du keine Änderung des Durchschusses in Kopf und Fuß haben willst, dann definiere einen festen Durchschuss dafür:
BTW:
onehalfspace
ist meines Wissens eine Umgebung. Jedenfalls öffnet\onehalfspace
ungewollt eine Gruppe, was u. a. zu der Meldungin Deinem Beispiel führt. Du solltest das also entweder auch als Gruppe verwenden oder
\onehalfspacing
verwenden.PS: Version 3.06 hat übrigens einen ekligen Bug bei Verwendung von
\cleardoublepage
.Kopfzeile ist OK, aber Fußzeile verändert sich weiterhin
Vielen Dank schon einmal für die schnelle Hilfe, sowieso die zusätzlichen Tips!
Ich habe den Rat beherzigt, ein Update meiner gesamten TeX-Distribution gemacht (KOMA-Script ist jetzt v 3.08a) und den Befehl
\onehalfspacing
nun hoffentlich korrekt eingebaut. Des Weiteren habe ich den vorgeschlagenen Befehl für einen festen Durchschuss in Kopf- und Fußzeilen integriert.Allerdings führt dieser lediglich zu dem gewünschten Verhalten in der Kopfzeile. Diese sieht nun stets perfekt aus. Leider jedoch bleibt die Fußzeile davon völlig unbeeindruckt und verschiebt nach wie vor die Linien. Ich habe die KOMA-Script Anleitung gewälzt und nichts gefunden, das mir weiterhilft.
Wie bekomme ich das nun in den Griff?
Besten Gruß, Michael
Das Beispiel:
Stimmt. Der Fuß ist da leider
Stimmt. Der Fuß ist da leider ein Problem und das hat wieder einmal damit zu tun, dass LaTeX den Fuß ganz anders behandelt als den Kopf. So gibt es beispielsweise keine definierte Höhe für den Fuß. Das ist tatsächlich lästig. Mit fällt als einzige Lösung ein, die Linien nicht per Option zu setzen, sondern als Teil der Fußdefinition selbst.
Eigener Seitenstil
Tja das ist wirklich schade.
Wenn ich nun den Lösungsvorschlag richtig interpretiere, soll ich meinen eigenen Seitelstil erstellen. Das habe ich auch einmal getan und leider keinen Unterschied feststellen können.
Entspricht mein Beispiel denn überhaupt dem vorgegebenen Lösungsansatz und falls ja, gibt es noch irgendeine andere Herangehensweise die Linien korrekt einzubinden? Vielleicht den Quellcode der verarbeitenden Dateien manipulieren?
Gruß, Michael
Das Beispiel:
Nein, nein, das bringt
Nein, nein, das bringt nichts. Das ist ja nur dasselbe in grün.
Du sollst die Linien nicht mit den Linien-Features von scrpage2 setzen, sondern selbst als Teil der Fußdefinition. Du kannst beispielsweise etwas wie (ungetestet)
\ifoot{\linespread{1}\selectfont\begin{tabularx}{\linewidth}[X]\hline\centering\pagemark\tabularnewline\hline\end{tabularx}\par}
probieren. Ggf. die Tabelle auch noch in ein Box packen.PS: Für
tabularx
benötigt man das gleichnamige Paket.Lösung
Perfekt! Vielen Dank für deinen Tip! Dank deiner Hilfe und der Dokumentation zu
tabularx
bleiben die Linien der Kopf- und Fußzeilen endlich dort, wo sie sein sollen.Ich sollte wohl noch kurz anmerken, warum ich die Linien in
\cfoot
einbinde:Selbstverständlich wäre das auch in
\ifoot
oder\ofoot
möglich, allerdings wird dann der darin gesetzte Text horizontal zur Seitenmitte versetzt. Es entsteht also ein Versatz zwischen Linienende und Text. Nutzt man\cfoot
umgeht man dieses Problem durch die Zentrierung.Vielen Dank noch einmal und besten Gruß,
Michael
Das Beispiel:
Ersetze »X« durch »@{}X@{}«,
Ersetze »
X
« durch »@{}X@{}
«, um den Spaltenabstand vor und nach der Spalte zu entfernen. Dann dürfte auch der Versatz weg sein.Tatsache, damit ist es
Tatsache, damit ist es wirklich eine prefekte Lösung und jedes gewünschte Layout ist realisierbar. Nur der Vollständigkeit halber hier die entsprechende Fußdefinition (
\cfoot
und\ofoot
können selbstverständlich wie gewohnt benutzt werden):Vielen Dank für die kompetente Hilfe,
Michael