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sn.lco vs. chletter

Hallo,

mir scheint, daß sn.lco nicht wirklich den schweizer Standards für Briefe entspricht:

- Das Datum müßte rechts oben erscheinen, vertikal ausgerichtet mit der ersten Zeile der Absenderadresse
- Datum, Empfängeradresse, und Unterschrift müßten horizontal linksbündig ausgerichtet sein

Allerdings habe ich auch keinen Zugriff auf die aktuelle Version (2010) der SN 010130, deshalb dient mir chletter als Referenz, zusammen mit dem, was in im WWW finden konnte.

MfG,

Wolfgang

Bild von Markus Kohm

Ob das Datum rechts oder links steht, kannst Du per Option wählen.
Ob die Unterschrift mit dem Gruß zentriert wird oder mit diesem linksbündig steht, kann per \raggedsection eingestellt werden.

In der Schweiz gibt es zwei Grundformen, eine mit Empfängeranschrift links und eine mit Empfängeranschrift rechts. Davon gibt es Unterformen mit unterschiedlich großen Fenstern bei den Briefumschlägen. AFAIR waren die nach alter Norm größer.

Die Schweizer Variante, bei der die Empfängeradresse links steht, heißt bei KOMA-Script SNleft. Zu dem Zeitpunkt als SN und SNleft entwickelt wurden, war die Variante mit Empfängeranschrift rechts die weiter verbreitete. Wäre es umgekehrt gewesen, so wäre SNleft heute SN und SN wäre SNright. Bei der Entwicklung wurden die damals gültige Norm und die Vorgaben der Schweizer Post und real existierende Fensterbriefumschläge aus der Schweiz zu Grunde gelegt. Recherchiert wurden die Informationen damals von Roger Luethi, einem freundlichen Menschen und Briefeschreiber aus der Schweiz. Er hat dabei auch darauf hingewiesen, dass die Präferenzen sehr davon abhängen, in welchem Teil der Schweiz der Brief geschrieben wird.

Wo das Datum steht, hängt ganz extrem davon ab, ob es wirklich ein Geschäftsbrief ist und wie das Briefpapier aufgebaut ist. Es gibt auch in der Schweiz Firmen bei denen der Briefkopf so aufgebaut ist, dass oben rechts gar kein Platz für das Datum ist. Auch ist es in der Schweiz durchaus nicht unüblich, das Datum zusammen mit den anderen Informationen in die Geschäftszeile zu setzen. Man kann aber bei scrlttr2 auch wählen, dass das Datum nicht automatisch in die Geschäftszeile gesetzt wird. Dann kannst Du das an beliebige Stelle, beispielsweise in den Kopf oder in den Absenderergänzung packen. Wer die Geschäftszeile nicht braucht, kann auch einfach refvpos, refhpos, refwidth, refaftervskip etc. anpassen.

SN und SNleft sind kein Korsett, sondern Vorschläge! In der KOMA-Script-Anleitung sind alle Pseudolängen und Optionen, die den Briefbogen bestimmen, dokumentiert. Jeder, der Abweichungen von SN oder SNleft oder auch den anderen lco-Vorschlägen haben will, kann sich ein meinbesseres.lco erstellen. Ob er dabei SNleft.lco oder SN.lco oder Kuddelmuddel.lco als Vorlage verwendet oder das Rad komplett neu erfindet, bleibt ihm überlassen.

Es gibt hier im Forum und im Dateibereich bereits diverse Vorschläge und Vorlagen zu angepassten Briefbögen. Einfach einmal ein wenig stöbern. Das hilft eventuell beim Verständnis. Bei den alten Vorlagen sollte man nur beachten, dass inzwischen \firsthead besser durch \setkomavar{firsthead} ersetzt werden sollte.

¹Ob das Datum rechts oder links steht, kannst Du per Option wählen.

Ich hatte mich mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte die Plazierung für Datum, Empfängeranschrift und Unterschrift wie in dem Beispiel auf Seite 4 in http://mirrors.ctan.org/macros/latex/contrib/chletter/chletter.pdf². Oder, als (leicht angepaßtes) Minmalbeispiel für chletter:³

\documentclass[ngerman]{chletter}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\setcounter{secnumdepth}{3}
\setcounter{tocdepth}{3}
\makeatletter
\usepackage[german]{chextras}
\titlemargin 36pt
\addressmargin 226pt
 
\author{Wolfgang Keller}
\address{Musterstraße 123\\D-12345 Musterstadt}
\date{Musterstadt, \today}
\title{\textbf{Betreff}}
 
\makeatother
 
\usepackage{babel}
\begin{document}
\begin{letter}{Herrn Markus Mustermann\\
Musterstraße 456\\
CH-1234 Musterstadt}
 
\object %
 
Sehr geehrter Herr Mustermann,
 
Blablafasellaberschwätzquassel
 
\closing{Mit freundlichen Grüßen,}
 
\setlength\leftmargin{22pt}
 
\encl{Musterdatei}
 
\end{letter} 
\end{document}

¹In der Schweiz gibt es zwei Grundformen, eine mit Empfängeranschrift links und eine mit Empfängeranschrift rechts.

Alles bereits bekannt. >:->

¹ Zu dem Zeitpunkt als SN und SNleft entwickelt wurden,

Wär' halt schön, wenn's bei Neuausgaben der SN jeweils aktualisiert würde...

Wenn ich Zugriff auf die SN und hinreichende LaTeX-Fähigkeiten hätte, würd' ich's ja vielleicht sogar machen, aber ich bin bloß LyX-Klickdroide.

¹Er hat dabei auch darauf hingewiesen, dass die Präferenzen sehr davon abhängen, in welchem Teil der Schweiz der Brief geschrieben wird.

In der KOMA-Script-Anleitung sind alle Pseudolängen und Optionen, die den Briefbogen bestimmen, dokumentiert.

Auch bekannt, ich hab' das Buch zu Hause und für deutsche Briefe für meinen Bedarf eine angepaßte Präambel gebaut.

MfG,

Wolfgang

P.S.: Ich bin der Meinung, Web-Foren sind \HansRosenthal{Scheiße}. Warum gibt es keine Koma Script Mailingliste mehr? Kein vernünftiges Zitieren, kein automatisches Sortieren der Beiträge, so daß die neuesten oben stehen, kein Ausblenden alter Beiträge etc. usw. Man bekommt noch nicht einmal eine Nachricht, wenn jemand auf einen eigenen Beitrag geantwortet hat. Grmpf.

[Admin-Edit]:

  1. <blockquote>…</blockquote> eingefügt.
  2. Link aktiviert
  3. <code>…</code> eingefügt.

Bitte künftig selbst beachten!

Bild von Markus Kohm

Wie ich schon angedeutet habe: Wenn Du Ort und Datum im Kopf haben willst, dann definiert Dir mit Hilfe von \setkomavar{firsthead} einen entsprechenden Kopf und schalte das automatische Datum in der Geschäftszeile ab oder verschiebe die Geschäftszeile entsprechend über die Pseudolängen. Ich sehe da wirklich kein Problem.

Wer erwartet, dass ich mich selbst über neue Normen in Dutzenden von Ländern informiere und dann ggf. auch noch hunderte von Euro für die Normen ausgebe, der hat keine Vorstellung davon, was mir an Zeit und Geld zur Verfügung steht. Engagement wie das von dem Schweizer Anwender, der gerne PP-Unterstützung haben wollte, wird aber häufig durchaus von mir beachtet. »Markus hüpf!« funktioniert aber definitiv nicht. Das führt eher dazu, dass ich ein paar Tage Urlaub mache. Ich bin da durchaus dünnhäutig und stehe dazu.

Was Foren vs. Mailinglisten angeht: Es gibt nach wie vor die bugs-Mailingliste für KOMA-Script. Nur wird die seit Jahren nur noch von mir verwendet, um über Updates zu benachrichtigen. Deshalb ist auch geplant diese demnächst abzuschalten. Die Sortierung der Beiträge im Forum kann man aber wählen, ebenso wie die hierarchische Ansicht (die ich selbst auch verwende). Die neusten Beiträge gibt es in der »Neue Beiträge«-Liste ohnehin oben und über Kommentare kann man sich per RSS benachrichtigen lassen. Auch Formatierungsmöglichkeiten gibt es im Forum. Darüber hinaus gibt es auch noch TeX-D-L und de.comp.text.tex (T-Online hat aber beispielsweise kürzlich den eigenen Usenet-Server abgeschaltet). In beiden bekomme ich zwar nicht alles mit, aber so einiges.

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