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Standardschriftgröße auf 14pt, Fußnoten auf 12pt setzen

Hallo,

ich helfe gerade jemandem bei der Abschlussarbeit, die Anforderungen sind (da von A4 auf A5 herunterskaliert wird beim Druck): Standardschriftgröße 14pt, Fußnotengröße 12pt.

Erstes setze ich einfach mit¹

\documentclass[fontsize=14pt,a4paper]{scrbook}

Bei der Schriftgröße der Fußnoten tue ich mich aber etwas schwerer.²

\setkomafont{footnote}{\fontsize{12pt}{12pt}\selectfont}

hat meines Erachtens keine Auswirkung, erst ein³

bewirkt eine Änderung. Kann mich jemand auf den richtigen Weg bringen?

Danke,
Uwe

¹²³[Admin-Edit]: <code>…</code> eingefügt. Bitte künftig selbst beachten!

Bild von Markus Kohm

Der beste Weg ist, nicht mit A4 zu arbeiten, sondern mit A5 und das dann per \mag=1414 auf A4 hochzuskalieren (ich mache das übrigens gerade selbst für jemanden). Der Verlag skaliert das dann wieder runter. Falls er das nicht optisch macht, ist der Verlag übrigens einfach zu blöd, gleich korrektes A5 zu belichten. Falls er das optisch macht, hat er entweder keinen hochauflösenden Digitalbelichter (was kaum vorstellbar ist) oder … siehe oben. Ich habe bei so etwas ja immer den Verdacht, dass der Verlag schlicht seit Jahren nicht mehr mit seiner Druckerei gesprochen hat. Das mit dem optischen Verkleinern zwecks Auflösungserhöhung stammt nämlich von vor 15 Jahren. Damals war die Auflösung von Laserdruckern noch recht schlecht und Digitalbelichter oder gar Digitialdruckmaschinen (kommen ohne extra Filmbelichter aus) noch nicht allgemeiner Stand der Technik. Also hat man die Ausdrucke beim Belichten optisch verkleinert und so eine höhere Auflösung erzielt.

Die Anpassung an bestimmte Schriftgrößen erfolgt bei KOMA-Script übrigens am besten durch Erstellen eigener Schriftgrößendateien. Aber der nächsten Version wird der Anwender dabei in engen Grenzen durch ein Paket unterstützt. Mit der aktuellen Version würde ich stattdessen empfehlen, scrsize10pt.clo umzubenennen (beispielsweise in verlag14bb.clo), dann alle Größenangaben passende zu ändern, \@fontsizefilebase entsprechend umzudefinieren (im Beispiel: \newcommand*{\@fontsizefilebase}{verlag} vor \documentclass) und dann fontsize=14bp beim Laden der KOMA-Script-Klasse anzugeben.

Hi Markus,

ich hoffe, ich kann hierzu mal eine Nachfrage stellen.

Ich habe es genauso, wie Du es beschreibst, versucht.

Meine Masterdatei sieht also am Anfang so aus:

\RequirePackage[ngerman=ngerman-x-latest]{hyphsubst}
 
\makeatletter
  \newcommand*{\@fontsizefilebase}{mpi}
\makeatother
 
\documentclass[fontsize=10pt, twoside, footnotes=multiple, toc=graduated, parskip=half-]{scrbook}

Die Datei mpi10pt.clo liegt im Koma Script Verzeichnis. Dennoch wird sie nicht geladen. Ich kann aber auch gar nicht sagen, welche Datei geladen wird.

Wenn ich \@fontsizefilebase nicht definiere, dann wird wie gewünscht die von mir (zusätzlich testweise) modifizierte scrsize10pt.clo geladen. Ich erkenne das insb. an den Fußnoten, die ich etwas vergrößert habe. Dann ist also alles, wie es eigentlich sein soll. Wenn ich dagegen @fontsizefilebase definiere, dann wird eine Größendatei geladen, die die Fußnoten kleiner macht, als es sowohl in der scrsize10pt.clo als auch in der mpi10pt.clo angegeben ist.

Müsste ich noch irgend etwas zusätzlich beachten?

Viele Grüße,
Patrick

Bild von Markus Kohm

Generell sind eigene Dateien am besten in einem eigenen bzw. lokalen TEXMF-Baum aufgehoben. Bei TeX-Live findet man diesen Baum mit

kpsewhich -var-value=TEXMFLOCAL

für den lokalen Baum und mit kpsewhich -var-value=TEXMFHOME für den privaten Baum heraus. Bei MiKTeX kann man in den MiKTeX-Options (das ist ein Dialog, der über das Windows-Start-Menü erreichbar ist) nachsehen, ob bereits ein lokaler Baum eingetragen ist und ggf. neue Bäume dort auch eintragen.

TEXMF-Bäume haben immer denselben Aufbau (siehe

texdoc tds

). In dem TEXMF-Baum gehört eine clo-Datei also beispielsweise nach BAUMWURZELVERZEICHNIS/tex/latex/koma-script/. Je nachdem mit welchen System man arbeitet ist danach noch eine Aktualisierung der Filename-Database notwendig. Bei TeX-Live geht das mit texhash. Bei MiKTeX geht es ebenfalls über MiKTeX-Options.

Notfalls kann man eine clo-Datei natürlich auch immer im Dokumentverzeichnis ablegen. Dort sollte sie immer gefunden werden.

Näheres zur Verwaltung seines TeX-Systems und zur Einbindung eigener Dateien ist der Anleitung zum jeweiligen TeX-System zu entnehmen.

Problem gelöst. Es lag allein an der nicht vorgenommenen Aktualisierung der Filename-Database.

Beste Grüße,
Patrick

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