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Problem bei Satzspiegelberechnung bei DINA5

Hallo,

es ist nicht mein erstes Latex-Dokument mit Hilfe der KOMA-Script-Klassen aber durchaus mein erstes im DINA5-Format.

Folgendes Problem taucht auf: Wenn in der Präambel bei den Klassenoptionen DIV=Calc gesetzt wird, so wird der Text zwar schön Seitenfüllend gesetzt, jedoch soweit, dass die Seitenzahlen unten rechts nicht mehr sichtbar sind. Das hat mich einiges an Zeit gekostet, rauszufinden, dass es an der seitenaufteilung lag. Wird die gesamte DIV-Zeile auskommentiert, so werden die Seitenzahlen zwar gesetzt, jedoch ist dann der gesetzte Textbereich auf der Seite doch arg klein. Der rechte Rand z.B. beträgt dann schon 3,8 cm und der untere rand von der unteren Textkante gemessen schon fat 5 cm. Manuelle Einstellung des DIV-Wertes ergibt, nach meinem beschränkten typographischen Verständnis, ansehnliche Ergebnisse bei 16-18. Ist das ein normales Verhalten? Wie ist da die Vorgehensweise?

Hier mein Minimalbeispiel¹:

\documentclass[				
	paper=A5, 				
	fontsize=11pt,
	BCOR=10mm,
	%DIV=16, 					
	headsepline, 
	twoside=true,
	pagesize=auto,
	ngerman
]
{scrbook}
 
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[babel,german=quotes]{csquotes}
\usepackage[colorlinks, linkcolor = black, citecolor = black, filecolor = black, urlcolor = blue]{hyperref}
\usepackage[backend=biber,style=numeric-comp,sorting=none,isbn=false,url=false,1backrefstyle=two]{biblatex}
\usepackage{babel}

Zur Anmerkung: Bei DINA4 gibt es das Problem mit den Seitenzahlen nicht, aber der Text sieht insgesamt auf der Seite auch so aus, als wäre er nach oben gerutscht, d.h. der untere Seitenrand sieht einfach zu groß aus.

Danke für eure Hilfe

Marco

[Admin-Edit:]

  1. <code></code> Tags eingefügt (siehe Formatierungshinweise)

Habe vorhin noch ein bißchen experimentiert und siehe da, mit

footinclude=true

klappt das jetzt auch mit DIV=calc. Allerdings nicht in Zusammenhang mit headinclude, egal ob true oder false. Sobald headinclude auskommentiert wird, wird die Seite wieder verhunzt.

Vermutlich ist die Schrift recht groß für die gewählte Papiergröße. Verwende deshalb besser 10pt statt 11pt.
Zum Sichtbarmachen der Seitenaufteilung kann man das Paket showframe nutzen.

\documentclass[
  paper=A5,
  fontsize=10pt,
  BCOR=10mm,
  DIV=calc,
  headsepline,
  twoside=true,
  pagesize=auto,
  ngerman,
]
{scrbook}
 
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{microtype}
\usepackage{blindtext}% für Fülltext
%\usepackage{showframe}% zum Anzeigen der Seitenaufteilung
\begin{document}
\blinddocument
\end{document}

Die Option headsepline setzt übrigens automatisch headinclude=true. Wenn die Fußzeile bis auf die Seitenzahl leer ist, dann würde ich footinclude=true nicht verwenden.

Wenn du den DIV Wert doch anpassen möchtest, dann kannst du den von typearea berechneten Wert als Ausgangspunkt für deine Festlegung nehmen. Du findest ihn in der log-Datei deines Dokumentes.

Gruß
Elke

Danke. Manchmal ist die Lösung doch so einfach. Das Verhalten bei 1pt finde ich trotzdem merkwürdig.

Gruß

Marco

Im Gegensatz zu geometry erlaubt es typearea nicht, den Abstand der Seitenzahl im Fuß vom Textblock zu verändern. So weit ich es erkenne wird er bei kleinen Formaten und schmalen Rändern auch nicht angepaßt. Ich sehe darin eine Designschwäche.

Bild von Markus Kohm

Wie schon bei anderen Gelegenheiten ausführlich erklärt, kann typearea nicht wissen, ob etwas im Fuß steht oder nicht. Bei einem leeren Fuß ist der berechnete DIV-Wert vollkommen korrekt. Anderenfalls ist die Anpassung von DIV der richtige Weg. Es ist auch dokumentiert, dass DIV=calc mit einer Heuristik arbeitet und Grenzen hat.

Anderenfalls ist die Anpassung von DIV der richtige Weg.

Das sehe ich anders. Die Größe der Ränder und das Verhältnis Rand zu Textblock variiert in ziemlich weiten Bereichen. Der Fuß steht irgendwo im unteren Rand und wenn sein Abstand vom Text unverändert festeht, dann schwankt seine Position relativ zum Rand extrem. Für ein schönes Layout mit breiten, gefälligen Rändern mag der Wert passen, für extreme Textfüllung mit sehr schmalen Rändern ist er viel zu groß. Und nur damit die Seitenzahl noch irgendwie reinrutscht mit kleinerem DIV die gesamte Aufteilung komplett umzuschmeißen kommt mir sehr wie Wedeln des Schwanzes mit dem Hund vor.
Meines Erachtens sollte nach des Festlegung des DIV der Fuß im Rand gegebenenfalls noch verschoben werden. Geometry erlaubt, das bei Bedarf manuell zu tun. Da typearea die Typographie in den Mittelpunkt stellt, ist u.U. für Fälle, wo zulasten des Aussehens und der Typographie andere Aspekte wie maximale Seitenfüllung im Vordergrund stehen, ohnehin möglicherweise geometry die bessere Wahl.

[Admin-Edit:]

  1. <blockquote></blockquote> Tags eingefügt (siehe Formatierungshinweise)

Bild von Markus Kohm

Es würde dem Sinn und dem Design von typearea komplett widersprechen, einzelne Einstellungen mal eben am den Algorithmen vorbei zu verändern. Bei Verwendung von typearea ist DIV Das Mittel der Einstellung (ggf. mit den semantischen Optionen, die typearea sagen, ob der Kopf oder Fuß Teil des Satzspiegels ist und wie hoch diese beiden Elemente sein sollen.

Und wenn man meint, trotzdem nachträglich in die Berechnung eingreifen zu müssen, kann man das beispielsweise über \AfterCalculatingTypearea (ich hoffe, der Befehl heißt so, ich kann gerade nicht nachschauen) und \setlength ggf. auch noch. Dann sollte man aber wissen, was man tut. Dann wäscht typearea aber die Hände in Unschuld …

Es war nie Sinn und Zweck von typerarea, beliebige Einstellungen für die Layout-Längen von LaTeX zu bieten. In der Anleitung wird für diesen Zweck ausdrücklich geometry empfohlen!

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