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Lang, lang ist's her

Bild von Markus Kohm

Der letzte Blog-Eintrag liegt schon über einen Monat zurück, so dass es an der Zeit scheint, mal wieder etwas zu schreiben. Zu berichten gibt es so manches, doch ich will mich auf das Wesentliche beschränken.

Ein Grund für die lange Zeit seit dem letzten Eintrag ist, dass dazwischen einige Feiertage und Ferienwochen lagen. Wie so oft habe ich diese Zeit genutzt um ebenfalls Ferien zu machen – Ferien vom Computer. Im Urlaub sehe ich ja immer wieder Leute, die ein Notebook dabei haben oder an irgendwelchen Computern rumhängen. Ich kann nur empfehlen, die Zeit zu nutzen, um ganz andere Dinge zu tun und die Probleme anderer Leute die Probleme anderer Leute sein zu lassen.

Ein anderer Grund ist, dass ich mir bei gutem Wetter lieber im Garten Dreck unter den Fingernägeln, als im Bürostuhl Rückenschmerzen hole. Auch das kann ich weiterempfehlen.

Daneben gab es noch diverses zu tun. Euch interessiert davon natürlich am ehesten, was ich denn bezüglich LaTeX getan habe. Zunächst einmal gab es diverse Updates für Drupal, die wie immer zeitnah eingespielt wurden, um das System sicher und stabil zu halten. Ich habe auch versucht, einen Entwickler für das Problem mit dem Forum (Gruppe LyX funktioniert dort in der Übersicht überhaupt nicht) zu interessieren. Seit ich ihm die Daten geliefert habe, hat er sich leider nicht mehr gemeldet. Vermutlich hat auch er anderes zu tun. Lassen wir ihm noch ein wenig Zeit.

Seit ich marginnote im Dateien-Bereich habe, habe ich dreimal so viele Zuschriften dazu. Das kann Zufall sein oder nicht. Jedenfalls hat es dazu geführt, dass es schon wieder ein Update dazu gibt. Wenn man bedenkt, dass die ersten beiden Versionen sich jeweils Monate bis Jahre gehalten haben, dann artet das neuerdings fast schon in Arbeit aus. Das Problem ist dabei häufig das gleiche: Verbesserung der Ausrichtung der Randnotizen. Jedes Mal wird die Schnittstelle dafür erweitert. Dieses Mal gab es zusätzlich eine Ladung Optionen.

Bei KOMA-Script selbst hat sich auch etwas getan. Es gibt wieder einmal neue lco-Dateien, nämlich NF für Französische Briefe nach NF Z 11-001. Die Datei ist in Zusammenarbeit mit Jean-Marc Pacquet und Manuel Pégourié-Gonnard entstanden und werden nun von mir mit gepflegt. Wenn also jemand etwas daran auszusetzen hat, möge er sich an mich wenden.

Für US-Briefe habe ich schon länger eine CAD-Zeichnung von zwei unterschiedlichen Umschlagarten hier herumliegen. Neulich hat sich wieder jemand nach einer entsprechenden Anpassung erkundigt. Leider konnte mir bisher niemand eine ANSI-Norm o. ä. für US-Briefe liefern. Trotzdem wird es höchste Zeit, dass sich diesbezüglich etwas tut. Ob ich noch zu Version 3.04 – die Versionsnummer wird durch die neue lco-Datei gerechtfertigt – eine US-Anpassung anbieten kann, steht aber derzeit noch in den Sternen. Mehr Daten wären hier hilfreich.

Natürlich habe ich auch in KOMA-Script ein paar Bugfixes vorgenommen. Eine Liste findest sich wie immer auf der Release-Seite.

Bezüglich der englischen Anleitung gibt es nicht viel neues, außer dass sich ein Verlag für das Projekt interessiert. Das größte Problem dabei könnten dann die Rechte sein. Nicht jeder Verlag akzeptiert, dass neben dem gedruckten Buch ein umfangreicher, freier Auszug des Inhalts existiert.

Damit sind wir beim Thema Buch angelangt. Wie ich erfahren habe, verkauft sich die 3. Auflage erfreulich gut – so gut, dass sie schon bald knapp werden dürfte. Es wird aber nicht gleich eine neue Auflage geben. Wenn die Nachfrage hoch genug ist, wird der Verlag voraussichtlich wie schon bei der 2. Auflage einen Nachdruck auflegen.

Erfreulich ist, dass offenbar auch immer wieder Leute mehr als ein KOMA-Script-Buch kaufen. Dabei sind nicht nur solche, die nach einer früheren Auflage nun auch die neuste haben wollen, sondern auch Anwender mit mehr als einem Buch der aktuellen Auflage. Daran gefällt mir nicht nur, dass ich inzwischen von jedem verkauften Buch profitiere, sondern vor allem, dass das Buch offenbar auch inhaltlich ankommt. Ich selbst arbeite übrigens auch mit mehr als einem KOMA-Script-Buch.

Kürzlich habe ich in Auflage 0 des Buches geschaut. Das war die Auflage, die es nur für DANTE-Mitglieder bei DANTE gab und deshalb noch keine ISBN hatte. Ich war hin und her gerissen, ob ich überrascht sein sollte, wie lange es das Buch schon gibt, oder wieviele Auflagen und Nachdrucke es in dieser Zeit schon gab. Ich hatte damit nie gerechnet. Vor allem hatte ich erwartet, dass die AFAIR 100 Exemplare jener Auflage den Markt bereits weitgehend sättigen. Wie sehr man sich doch irren kann.

Vor langer Zeit gab es einmal den Traum vom papierlosen Büro. Seither ist der Papierverbrauch gerade im Büro extrem angestiegen. Wenn ich nur mal auf meinen Schreibtisch schaue, auf dem sich Zettel, Ausdrucke, Prospekte und Bücher stapeln oder eigentlich eine wilde Mischung bilden, dann glaube ich nicht, dass es das je geben wird. Auch das elektronische Buch wird das gedruckte Buch zumindest für mich nicht ersetzen können – jedenfalls nicht, solange ich nicht ganz normal darin blättern und Zettel und Kärtchen hineinlegen und kleben kann, an denen das Buch dann ggf. auch automatisch aufschlägt.

Bis zum nächsten Mal
Markus

PS: Dieses Mal habe ich es tatsächlich geschafft, einen langen Blog-Beitrag zu verfassen, ohne den anschießend versehentlich per Ctrl-W zu löschen. Puuuhhhh!

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