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Fehlermeldung bei Briefvorlage

Was mit der Version Texlive 2008 problemlos funktionierte, produziert
neuerdings eine Fehlermeldung schon in der 2. Zeile.

Ich benutze die aktualisierte TeX-Version von 2009 auf einem Ubuntu Linux-System.
Beim Übersetzen der Präambel

\documentclass[fontsize=10pt]{scrlttr2}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
...
steigt der Compiler mit folgender Fehlermeldung aus:

*.tex:2:File`scrlttr2.cls`not found. \usepackage (aus Log-file)

Die Datei befindet sich aber im Verzeichnis
/usr/local/texlive/2009/texmf-dist/tex/latex/koma-script
Ich benutze eine Texlive Installation von 2009 auf einem aktuellen Ubuntu-System. Die Texlive-Installation ist auf dem neuesten Stand (no updates available)
Koma-script ist vom Stand 16.02.10 revision 17067 und das Paket collection-latex (babel) revision 17133.
Als Editor benutze ich kile in der Version 2.083

Hallo verehrte Forenmitglieder,
entschuldigt bitte meinen etwas holprigen Schreibstil. Ich bin nicht gewohnt mit HTML-Tags zu jonglieren.
Ich habe eine Lösung für das angesprochene Problem gefunden! Dabei hat sich herausgestellt, das die Ursache für die Fehlermeldung nicht bei TeX/LaTeX zu suchen ist, sondern auf Betriebssystemebene.
Ich habe probehalber Texmaker unter Ubuntu nachinstalliert - und siehe da der gleiche Quelltext ließ sich bis auf ein paar Warnungen übersetzen, obwohl auch dieser Editor wegen der gesetzten Pfade TeXlive 2009 und nicht das vom Betriebssystem nachinstallierte TeXlive 2007 benutzte.

Vielen Dank für eure Bereitschaft Anfängern in Sachen TeX/LaTex und KOMA-Script Hilfestellung zu geben.

Hajo

Bild von Markus Kohm

Zumindest wenn man TeXLive nicht über den Paketmanager der jeweiligen Linux-Distribution, sondern manuell (über die Original-TeXLive-Installation) installiert, muss man i. d. R. min. PATH – besser auch MANPATH und INFOPATH – entsprechend anpassen. Das macht man abhängig von der verwendeten Distribution und Shell. Notfalls sollte es immer funktionieren die Datei /etc/profile anzupassen. Dies ist in der Regel jedoch nicht der ideale Ort. Häufig findet man in Kommentaren am Anfang dieser Datei Hinweise, wo man solche Änderungen besser unterbringt.

Nach der Änderung von PATH, MANPATH und INFOPATH muss man diese Änderungen noch aktivieren. Die sicherste Methode dafür ist bei Desktop-Systemen, sich komplett aus- und wieder einzuloggen (ab- und anmelden). Ein Neustart von Linux ist hingegen nicht notwendig.

Manchmal ist ein solches Ab- und Anmelden auch notwendig, wenn man ein TeX-Live-Major-Update über den Paketmanager des Systems vornimmt, also beispielsweise von TeX-Live 2007 auf 2009. Die Ursache dafür liegt darin, dass auch dann die genannnten Einstellungen geändert werden, wobei die Änderungen für die einzelnen Anwender auch dann erst nach der nächsten Anmeldung aktiv werden.

Manchmal wird empfohlen, die Option von TeX-Live zum Setzen symbolischer Links zu aktivieren. Zwar ist es richtig, dass dadurch das Problem mit PATH nicht auftritt. Tatsächlich handelt man sich damit aber ein weit schwerwiegenderes Problem ein. Man hat dann nämlich keine Kontrolle mehr, welches TeX-Live verwendet wird. So kann durch ein unbemerktes Update des vom system bereitgestellten TeX-Live dann plötzlich wieder ein anderes TeX-Live aktiv werden. Im schlimmsten Fall meldet das System bei der Integretätsprüfung sogar Fehler. Man sollte auf diese Option also besser verzichten.

Im konkreten Fall könnte sich das Problem also tatsächlich auch beispielsweise dadurch gelöst haben, dass sich hajo möglicherweise irgendwann einmal ab- und später wieder angemeldet hat. Das ist aber reine Spekulation.

BTW: Welche Dateien LaTeX wo findet, kann man übrigens mit kpsewhich ermitteln. Mit »texdoc kpathsea« kann man zusätzliche Informationen dazu erhalten, beispielsweise auch mit welchen Einstellungen man dabei auch noch erfahren kann, wo genau nach den Dateien tatsächlich gesucht wird.

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