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alphanum: bei \levelup keine Leerzeile

Hi Leute,

zunächst beziehe ich mich auf meinen früheren Beitrag:

http://www.komascript.de/node/925

Das hat auch alles super geklappt. Nur habe ich jetzt, nachdem ich schreibe, festgestellt, dass bei \levelup auch noch eine Leerzeile erscheint, die ich gerne so umgestalten würde, dass es wie das andere aussieht. Könnt ihr mir da weiter helfen?

Beispiel:

\toc{a.1}
\sub{b.1}
\sub{b.2}
\levelup
--> hier erscheint dann eine Leerzeile, die ich gerne auf 1,5 Zeilenabstand bringen möchte.
\toc{a.2}

Vielen Dank!

forum: 
Bild von Markus Kohm

\levelup ist in alphanum.sty wie folgt definiert:

\newcommand*{\levelup}{%
  \ifnum\value{tiefe}=1%

Das ist übrigens ein Bug in alphanum.sty. Nach der 1 sollte unbedingt ein Leerzeichen oder \relax stehen. Die einfachste Lösung wäre, das Prozentzeichen zu entfernen.

    \PackageWarning{alphanum}{\protect\levelup\space without\protect\sub}
    \stepcounter{tiefe}\fi
  \ifnum\value{lvl\alph{tiefe}}=1%

Gleicher Bug wie oben.

    \PackageWarning{alphanum}{only one subitem in level "\J@Number" ending}%
  \fi
  \setcounter{lvl\alph{tiefe}}{0}

Hier wiederum wäre ein Prozentzeichen am Ende der Zeile nicht schlecht.

  \addtocounter{tiefe}{-1}\par\addvspace{2,7ex plus0,8ex minus1ex}}

Wie unschwer zu vermuten ist, ist die letzte Anweisung für den Abstand verantwortlich. Dabei haben aufeinanderfolgende \addvspace nicht die Eigenschaft, dass sie sich summieren. Vielmehr gewinnt der größte Abstand. Du solltest also mit

\g@addto@macro\levelup{\addvspace{1.5\baselineskip}}

zum Ziel kommen. Ggf. \makeatletter und \makeatother nicht vergessen (siehe die De-TeX-FAQ).

Hi,

zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass das jetzt so gut funktioniert und du dafür Zeit aufgewendet hast, mir zu helfen. Jetzt kann ich die Hausarbeit in Ruhe weiter schreiben, weil die formalen Gesichtspunkte nur dank eurer Hilfe höchst zufriedenstellend sind.

Was die Frage betrifft, ob das was mit koma-script zu tun hat:

Also aus deiner Frage schließe ich, dass das wohl nicht der Fall ist. Ich habe mir (also als dummer kleiner latex-Anwender) eben Folgendes gedacht: Die gesamte Arbeit ist in "scrreprt" eingebettet. Für die Hausarbeiten brauchte ich diese alpha-numerische Gliederungsweise. Dann wurde ich darauf hingewiesen, dass das alles etwa bei "jurabook" oder "juramisc" schon eingebettet ist. Tatsächlich ist "jurabook" nicht für juristische Hausarbeiten im Studium geeignet. Deswegen habe ich mir das mit den nötigen Paken so zusammengebastelt, dass das einigermaßen passt. Und dann bin ich vor einiger Zeit eben über das koma-script gestolpert und habe gesehen, dass das im Vergleich zu den ursprünglichen Dokumentklassen "report" und "book" etc. viele Vorteile hat. Seitdem verwende ich nur noch die koma-script-Dokumentklassen.
Ich habe mir die koma-script-Dokumentation in aller Ruhe durchgelesen und mir dann gedacht, dass koma-script die ganzen Überschriften-Abstände (ich entschuldige mich für meine untechnische Begriffswahl) regelt und alphanum quasi bloß die alpha-numerische Gliederungsweise "überstülpt". Deshalb fand ich, dass das koma-script-Forum der richtige Ort ist, um meine Probleme mit den Zeilenabständen in den Griff zu bekommen. Ich wollte das koma-script-Forum sicher nicht für "themafremde" Zwecke missbrauchen. Für das Missverständnis entschuldige ich mich in aller Form und es wird nicht wieder vorkommen.

Eine kurze Frage habe ich aber noch zum Abschluss: Ich habe im Internet ein bisschen nach Möglichkeiten gesucht, wie man latex und latex-Pakete programmiert und wurde nicht so wirklich fündig. Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten, wie auch ein nicht eingefleischter Informatiker wie ich es bin, latex-Programmierung so weit lernen kann, dass ich solche Probleme, wie ich sie hatte, selbständig für mich lösen kann, ohne dass ich andere Leute damit behelligen muss? Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar.

Viele Grüße und vielen Dank!

Sebastian

Bild von Markus Kohm

Zunächst mal ist es kein Beinbruch, dass Du angenommen hast, dass die Frage etwas mit KOMA-Script zu tun hätte. Als Tipp sei hier nur erwähnt, dass auch bei dieser Frage ein vollständiges Minimalbeispiel hilft, die Antwort zu finden. Ein Schritt dabei ist nämlich, festzustellen versuchen, ob das Problem auch mit den Standardklassen auftritt.

Minimalbeispiel ist auch sehr nützlich dabei, verstehen zu lernen, was denn eigentlich passiert. Ich weiß, dass die Frage nach einem Minimalbeispiel gerne als Schikane verstanden wird. Wie meine Ausführungen und ein schöner Blog-Eintrag zeigen, ist dem aber nicht so.

Zurück zu Deiner Frage, obwohl ich eigentlich schon mitten in der Antwort bin. Am nächsten an eine Art Verständnis-Buch kommt der LaTeX-Begleiter. Ich habe selbst die englische Ausgabe TLC2. Nach The TeXbook ist es das TeX-Buch, das ich selbst bei Fragen heranziehe. In TeX selbst kann man dann besser mit TeX by Topic als mit The TeXbook einsteigen. Außerdem gibt es TbT inzwischen frei und legal als Download. Das Buch selbst findet man hingegen leider praktisch nur noch gebraucht und im Antiquariat.

Ich überlege schon seit Jahren an einem Buch mit dem Titel aus dem Betreff. Ich habe tatsächlich auch schon mehrere Artikel etc. geschrieben, in denen ich versucht habe, das Vorgehen beim Schreiben eines Pakets zu demonstrieren. Auch im KOMA-Script-Buch fehlt ein entsprechender Anhang nicht. Damit ist man aber noch weit davon entfernt, fremde Pakete zu verstehen. Ich selbst habe das damals im 5. oder 6. Semester gelernt, indem ich auf die harte Tour mit dem TeXbook und den Quellen des LaTeX-Kerns und von article.sty (Klassen gab es damals noch keine) versucht habe zu verstehen, wie das funktioniert. Heute hat man es etwas leichter. So ist der dokumentierte LaTeX-Quellcode source2e beispielsweise wesentlich besser dokumentiert als damals LaTeX2.09. Der war nur in einer Pseudo-Code-Notation dokumentiert, die man teilweise heute noch bei übernommenen Teilen findet.

Übrigens sind auch die Standardklassen und sogar KOMA-Script recht ordentlich dokumentiert. Bei den Standardklassen ist das classes.dtx (kann man einfach durch LaTeX jagen). Bei KOMA-Script verwendet man scrsource.tex, um ein PDF zu erzeugen. Man kann auch aus den einzelnen DTX-Dateien dokumentierte Einzeldateien erzeugen.

Empfehlenswert ist auch, Usenet-Gruppen wie comp.text.tex oder de.comp.text.tex oder die Mailingliste TeX-D-L oder TeX-L zu lesen. Da gibt es immer wieder interessante Tipps und man darf durchaus nachfragen, wenn man etwas nicht verstanden hat oder nicht sicher ist, dass man etwas verstanden hat. Ich selbst bin bemüht, auf golatex und hier im Forum Hintergrundinformationen zu liefern, die nicht nur erklären, was man tun muss, sondern auch wie das dann funktioniert. Ich scheitere da allerdings regelmäßig beim Zeitbedarf.

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