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Zweispaltiges Arbeitsblatt

Ich erstelle häufig Arbeitsblätter mit LaTeX. Wenn es um informierende (naturwissenschaftliche) Texte geht, verwende ich häufig ein zweispaltiges Layout mit 10-Punkt-Schrift, um mehr auf eine Seite zu bekommen und der Schule so Kopierkosten zu sparen.

Markus empfiehlt für den zweispaltigen Satz das Paket multicol. Dann kann man aber nicht wie bei der Klassenoption twocolumn=true die Option DIV=calc verwenden.

Wie komme ich zu einem geeigneten DIV-Wert?

Welcher Spaltenabstand ist angemessen? (Der standardmäßig eingestellte erscheint mir zu klein.)

Normalerweise müssen die Schüler die Blätter in einem Schnellhefter abheften. Welcher BCOR-Wert ist dafür angemessen?

Bei meinen Arbeitsblättern habe ich häufig nur eine Überschrift (ohne Autor und Datum). Der originale \maketitle-Befehl "vergeudet" dann aber aus meiner Sicht zu viel Platz. Wie kann ich ihn sinnvoll redefinieren?

Wo finde ich ein Minimalbeispiel für ein solches, zweispaltiges Layout, das typografisch in Ordnung ist?

Danke im Voraus für Eure Antworten!!!

forum: 

So, ich habe selbst mal ein Beispiel mit DIV=18 erstellt:

\documentclass[fontsize=10pt,paper=a4,pagesize=auto,DIV=18,parskip=half]{scrartcl}
 
% LaTeX2e corrections
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage{etex}
 
% Encoding
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}
 
% Fonts
\usepackage{lmodern}
\usepackage{textcomp}
\usepackage{courier}
 
% Language settings
% The last language in the list is the active one.
\usepackage[english,ngerman]{babel}
 
% Multi-column layout
\usepackage{multicol}
\setlength{\columnsep}{20pt}
 
% Title
\titlehead{}
\subject{}
\title{Test}
\subtitle{Nur mal so zum Spaß}
\author{}
\date{}
\publishers{}
 
\usepackage{lipsum}
 
 
\begin{document}
 
\maketitle
 
\begin{multicols}{2}
 
\section{Einmal}
 
\lipsum
 
\section{Und weil es so schön war}
 
\lipsum
 
\end{multicols}
 
\end{document}

Was ist aus typografischen Gesichtspunkten dazu zu sagen? Ist der Spaltenabstand o.k.? Kann man oben beim Titel noch etwas Platz sparen?

Bild von Markus Kohm

Bei einseitigen Arbeitsblättern, bei denen man kein spaltenübergreifendes Material mitten auf der Seite benötigt, ist twocolumn völlig ausreichend. Soll aus irgendwelchen Gründen trotzdem multicol verwendet werden, so sollte man den DIV-Wert einfach so lange erhöhen, bis der kleinste Rand min. einen Finger breit ist (das sind ca. 17–20 mm).

Eine andere Methode wäre einfach einmal twocolumn,DIV=calc zu verwenden und sich den daraus resultierenden DIV-Wert aus der Log-Datei zu notieren.

Schnellhefter verursachen im Gegensatz zu Ringbüchern oder Ordnern einen echten Bindeverlust. Wie hoch der ist, hängt stark davon ab, wieviele Blätter über dem jeweils abgehefteten Blatt liegen. Ein Super-Lösung wäre also, wenn man den Bindeverlust mit jedem ausgeteilten Arbeits-Blatt um beispielsweise 1/10–1/5 mm vermindern würde. Wie groß der Startwert sein muss, hängt dann davon ab, wieviele Arbeitsblätter insgesamt vorgesehen sind. In Wirklichkeit wäre das aber irgendwo verschwendete Liebemühe. Schon allein der Unterschied bei der Heftung in Pappschnellheftern und Plastikschnellheftern macht diese Mühe zunichte.

Ich würde einfach 15–20 mm verwenden, wobei ich von einer überschaubaren Anzahl an Arbeitsblättern ausgehe. Du kannst auch einfach einen vorhandenen, gefüllten Schnellhefter nehmen, hinten aufschlagen und sehen wie groß der Bindeverlust tatsächlich ist. Das ist dann das Maximum.

Da Du nur eine Überschrift aber keine echte Titelei benötigst, würde ich einfach auch nur eine Überschrift verwenden. Bei Verwendung von scrartcl könnte man die beispielsweise mit \part* oder \addpart setzen. Oder Du bastelst Dir einmal etwas passendes. Vielleicht kannst Du auch einfach mal ein Arbeitsblatt zur Verfügung stellen, dann können wir hier Vorschläge für Verbesserungspotential geben.

Und ganz pragmatisch: Wenn ich mir das, was mein Sohn so an Arbeitsblättern in der Schule bekommt, ansehe, dann kann ein mit LaTeX gesetztes Arbeitsblatt eigentlich nur besser sein. Meist sind die Dinger irgendwie aus verschiedenen Quellen zusammenkopiert und handschriftlich oder mit schreibmaschinenartig verwendeter Textverarbeitung ergänzt.

Übrigens: Im zweispaltigen Satz darf man durchaus die von mir sonst immer gerne abgelehnte Times beispielsweise per

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{mathptmx}

verwenden. Damit bekommt man dann noch etwas mehr Text auf eine Seite und hat gleichzeitig aufgrund von mehr Zeichen/Zeile weniger Umbruchprobleme.

Vorlagen für Arbeitsblätter kenne ich leider keine.

Edit, 2 Minuten später: Ich sehe gerade, dass Du ein Minimalbeispiel nachgereicht hast. In dem Fall weiß ich nicht, ob das wirklich aussagekräftig ist. Ein echtes Beispiel wäre eventuell nützlich. Jedenfalls stelle ich mir unter einem Arbeitsblatt etwas vor, auf dem nicht nur etwas Text, sondern eventuell auch Fragen oder eine Abbildung zu finden sind, oder täusche ich mich?

Edit, noch ein paar Minuten später: Ich habe mal selbst noch ein Minimalbeispiel gebastelt. Was mich daran am meisten stört, ist wieder einmal die mangelnde Registerhaltigkeit, die immerhin dadurch verbessert wurde, dass ich parskip=full an Stelle von parskip=half verwende:

\documentclass[fontsize=10pt,DIV=19,BCOR=20mm,parskip=full,pagesize]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}% oder, was immer verwendet wird
\usepackage{fixltx2e}% Keine schlechte Idee
\usepackage{mparhack}% Falls Randnotizen verwendet werden, auch
                     % empfehlenswert.
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{mathptmx}
\usepackage[scaled]{helvet}% Solange man sie nicht im Text nimmt, ist das OK.
\usepackage{courier}% Ich würde stattdessen einmal beramono oder luximono
                    % ausprobieren.
 
\setkomafont{disposition}{\normalcolor\sffamily}% fett ist zu viel!
 
\usepackage{textcomp}
\usepackage[english,ngerman]{babel}
\usepackage{multicol}
%\setlength{\columnsep}{1em}
 
% --
% Zur Demonstration der Wirkung der Lochung, hier eine Lochermarke und
% zwei Löcher.
\usepackage{eso-pic}
\AddToShipoutPicture{%
  \AtPageLowerLeft{%
    \put(\LenToUnit{8mm},\LenToUnit{108mm}){\circle*{\LenToUnit{5mm}}}%
    \put(\LenToUnit{8mm},\LenToUnit{188mm}){\circle*{\LenToUnit{5mm}}}%
    \put(\LenToUnit{5mm},\LenToUnit{148.5mm}){\line(1,0){\LenToUnit{5mm}}}%
  }%
}
% --
 
\usepackage{lipsum}
 
\begin{document}
\part*{So setzt man ein Arbeitsblatt}
% Duch die anschließende multicols-Umgebung geht der Abstand teilweise
% verloren. Also fügen wir etwas mehr Abstand ein:
\vspace{\baselineskip}
 
\begin{multicols}{2}
  \section{Das ist eine Überschrift}
  \lipsum[1-3]
 
  \section{Und das ist noch eine Überschrift}
  \lipsum[4-8]
\end{multicols}
 
\end{document}

Der rechte Rand ist hier schon sehr klein. Vielleicht wäre 18 statt 19 wirklich besser. Aber den Spaltenabstand würde ich so lassen. Der genügt eigentlich, um nicht versehentlich über das Spaltenende hinaus zu lesen.

Edit, noch ein paar Minuten später: Ich habe mal selbst noch ein Minimalbeispiel gebastelt. Was mich daran am meisten stört, ist die mangelnde Registerhaltigkeit. Ich muss mal noch sehen, ob man nicht mit dem experimentellen Paket gridset eine Verbesserung erzielen kann.

Registerhaltigkeit bei zweispaltigen Texten wäre auch für mich hilfreich. Im Prinzip verwendet man ja bei zweispaltigen Texten vor allem Überschriften, Aufzählungen und Auflistungen.

Ich habe nun, um der Registerhaltigkeit willen, bei Auflistungen mit \itemsep experimentiert:

\makeatletter
\g@addto@macro\itemize{\setlength{\itemsep}{0.7\baselineskip}}%
\makeatother

Aber bei jeder Überschrift verschieben sich die Zeilen vertikal, wie man an Deinem Beispiel sieht.

Tja, lassen sich die Abstände der Überschriften und Aufzählungen nicht einfach mit einem Makro festsetzen (natürlich ohne \raggedcolumn), sodass die Zeilen in beiden Kolumnen automatisch stimmen?

Gruß,
Alexander

Bild von Markus Kohm

Wenn Überschriften in der normalen Schriftgröße gesetzt werden, ist Registerhaltigkeit nach Überschriften ein Kinderspiel. Sobald aber die Überschriften in einer anderen Schriftgröße sind, hat man ein Problem. Das ganze muss dann nämlich funktionieren, wenn man einzeilige, zweizeilige dreizeilige ... Überschriften hat. Also braucht man einen ganz anderen Überschriftenmechanismus. Dieser müsste die Überschrift zunächst in eine Box packen, die Höhe dieser Box ausmessen und dann den Abstand vor und nach der Überschrift entsprechend einer vorzugebenden Regel um die Differenz bis zum nächsten Grundlinienabstand erhöhen. Machbar ist das durchaus.

Das Paket gridset verfolgt einen anderen Ansatz. Es legt ein unsichtbares Raster, das Register, über die Seite, versucht zu ermitteln, wo auf der Seite man sich gerade befindet und zur nächsten Rasterposition zu springen. Leider funktioniert das bisher nur sehr eingeschränkt. Hin und wieder bastle ich an Code, der im Prinzip die gleiche Idee verfolgt, sie aber gänzlich anders umsetzt. Würde die Sache zuverlässig funktionieren, könnte man einfach an beliebiger Stelle sagen: Geh mal eben zur nächsten Rasterposition. Man würde also quasi das in den Brunnen gefallene Kind wieder hochziehen, statt zu verhindern, dass das Kind in den Brunnen fällt. Letzteres ist nämlich bei LaTeX extrem schwer zu verhindern. Man müsste diverse interne Anweisungen manipulieren. So dürfte beispielsweise ein \vspace{1ex} innerhalb des registerhaltigen Modus nicht mehr 1ex weitergehen, sondern müsste gleich eine Zeile weitergehen. Dabei würde noch immer das Problem bleibe, dass man beim Betreten des registerhaltigen Modus erst einmal zum Register zurückfinden müsste.

Hallo Markus,

wenn ich Dich richtig verstehe, sprechen, vielmehr: schreiben wir über zwei verschiedene Ansätze, die Registerhaltigkeit umzusetzen.

Der Ansatz von gridset ist ein Netz, der von mir völlig laienhaft geschilderte Ansatz sind Zeilen der Grundschrift.

Überschriften werden doch überall mit Anweisungen à la "\large" gesetzt. Könntest (ähem, und: Willst) Du nicht für Komascript, bei dem die Größe der Überschriften in den Dokumentenoptionen gesetzt werden sollen, eine Art Abstandsdefinitionspaket anbieten?

Darin würden die Überschriftenabstände der verschiedenen Ebenen sowie die Abstände der wichtigsten Elemente (Aufzählungen, Auflistungen) so definiert, dass immer Vielfache der Grundlinienhöhe herauskommen.

Mhh, habe ich gerade auf einem Blatt Papier versucht, das ist gar nicht so einfach. Und wenn man parskip=full und =half erlauben will, wird's unübersichtlich.

Verdammt noch mal, ganz zu schweigen von setspace.

In meinen Verträgen sind ja die Überschriften in der Grundschriftgröße, da muss ich doch 'mal ein Beispiel liefern.

grübel . . .

Gruß,
Alexander

Bild von Markus Kohm

Der erste Ansatz wäre, alle zu setzenden Elemente auf eine Höhe zu bringen, die durch den Rasterabstand teilbar ist, wobei erschwerend hinzu kommt, dass die Elemente in Wirklichkeit nicht nur eine Höhe, sondern auch eine Tiefe haben (eine Box – und für TeX ist fast alles eine Box – hat in TeX eine Höhe und eine Tiefe; die Höhe steht über der Grundlinie und die Tiefe steht unter der Grundlinie).

Der zweite Ansatz wäre, nach dem Setzen eines Elements die nächste Position auf dem Raster anzuspringen.

Ob der Rasterabstand dabei dann der Grundlinienabstand ist oder nicht, sei dahin gestellt, Eigentlich ist es eher umgekehrt, dass man den Grundlinienabstand zum Setzen von normalem Text auf den Rasterabstsand einstellen müsste. Aber das sind Feinheiten.

Der Hauptunterschied der beiden Ansätze wäre, dass wenn man eine Überschrift einschließlich des Abstandes davor und danach als Gesamtelement betrachtet, beim ersten Ansatz ein eventuell zusätzlicher Abstand für die Einhaltung des Rasters nach der Überschrift auf den Abstand vor und den Abstand nach der Überschrift verteilt werden könnte. Dagegen würde man beim zweiten Ansatz diesen Zusatzabstand komplett nach der Überschrift setzen. Der Satz wird mit der ersten Version also ggf. besser, vorausgesetzt man hat gute Regeln für die Verteilung des Zusatzabstandes.

Allerdings wird man mit dem ersten Ansatz nur so weit kommen, wie es alle Beteiligten erlauben. Hat man beispielsweise bei der Implementierung \includegraphics nicht erlaubt und setzt der Anwender nun eine Abbildung mit einer Höhe von 3,287 Grundlinienabständen, so fällt man plötzlich aus dem Raster. Dass man bei der Fülle aller Pakete nicht alles berücksichtigen kann, ist klar. Also kommt es auch indem Fall auf die Mitwirkung des Anwenders an und man muss diesem ein Werkzeug in die Hand geben, um auch solche Fremdelemente zu berücksichtigen.

Optimal wäre, wenn man beide Ansätze verwirklichen würde und wenn man dabei direkt Unterstützung von TeX bekommen könnte.

Bei meinem bisherigen Versuch, den zweiten Ansatz zu verfolgen, zeigt sich, dass man die aktuelle Ausgabeposition nur zuverlässig im horizontalen Modus (und auch hier nur für den nächsten LaTeX-Lauf) bestimmen kann. Der horizontale Modus ist aber eine denkbar schlechte Ausgangsposition, um die vertikale Position zu verändern. Befindet man sich im vertikalen Modus, so kann man zwar sehr schön, die nächste Rasterposition erreichen, es ist aber nicht gesagt, dass nach der nächsten Umschaltung in den horizontalen Modus und somit bei der nächsten tatsächlichen Ausgabe, dies immeroch eine Rasterposition ist. Ein einfaches \Huge genügt ggf. damit dies nicht mehr der Fall ist. Ggf. genüfen auch Dinge wie $x^{\sum_{i=0}^{100} v(i)}$, damit alles aus den Fugen gerät.

Ich würde deshalb sagen: Mit einer entsprechenden Klasse wäre es durchaus möglich für bestimmte Arten von Dokumenten sehr zuverlässig Registerhaltigkeit zu erreichen. Dies gilt umso mehr, wenn der Anwender in gewissen Fällen mitwirkt. Eine gewisse Disziplin wäre dem Anwender hier ohnehin abzuverlangen. Allgemein ist es aber recht schwierig Registerhaltigkeit zu erreichen.

PS: Die Problematik mit der vertikalen Position und dem vertikalen Modus zeigt sich übrigens bereits im Beispiel. Ich habe dort einmal naiv versucht mit \vskipnextgridpos (siehe gridset-Paket) nach den Überschriften die nächste Rasterposition zu erreichen. Mit einer einzigen solchen Anweisung sieht es noch brauchbar aus. Sobald man aber nach beiden Überschriften eine solche Anweisung setzt, terminiert das einfach nicht und der Abstand nach den Überschriften wird immer größer und größer. Das liegt zum Teil an der zu naiven Implementierung. Zum Teil liegt es aber auch an der tatsächlichen Problematik (wir haben nämlich erschwerend aber realistisch derzeit auch noch glue auf der Seite, der natürlich bei jeder vertikalen Positionsänderung zu einem anderen tatsächlichen Abstand führt).

Ich habe gestern abend Bücher und Zeitschriften angesehen, wie dort Registerhaltigkeit erreicht wird.

Zu meiner großen Überraschung verzichtet der C.H. Beck - Verlag bei seinen juristischen Zeitschriften, die alle zweispaltig gesetzt sind, auf Registerhaltigkeit, desgleichen der Otto-Schmidt-Verlag.

Das fällt deswegen nicht auf, weil die hohe Auflösung des Druckes eine sehr feine Schrift erlaubt, so dass die weiße Linie unterhalb der Zeile (Unterlängen sind halt seltener im Deutschen) lange nicht so auffällt wie in meinen Ausdrucken.

Die "Blätter" dagegen haben, um sie zu erreichen, das Layout strikt vereinfacht. Abbildungen und Überschriften haben einschließlich der Abstände ein Mehrfaches der Zeilenhöhe.

Versuchshalber habe ich einen zweispaltigen Text einmal mit Libertine und einmal mit Rotis Sans Serif Light gedruckt. Tatsächlich verringert eine leichte Type nach meinem Eindruck die Kontraste. Aber trotzdem fallen unterschiedlich hohe Grundlinien bei einem Ausdruck des Laserdruckers mehr auf als beim Offsetdruck.

Aber wenn ich bedenke, dass selbst der reiche Beck-Verlag sich nicht die Mühe macht -- und dort gibt's reichlich Büchernarren --, dann ist Registerhaltigkeit wohl doch nur "nice to have".

Meine Versuche mit \vskipnextgridpos führten zum gleichen Ergebnis wie bei Dir: die Abstände wachsen. Aber ich brauchte teilweise auch vier oder fünf Durchgänge.

Es spricht wohl alles dafür, es mit einer eingeschränkten Lösung zu versuchen, die es dem Autor überlässt, bei allen Elementen, die über einzeiligen Abstand, Überschriften und Aufzählungen hinaus gehen, selbst für die richtigen Abstände zu sorgen.

Naja, falls Du im Winter einmal Zeit hast, im Moment ist's zu schön draußen.

Gruß,
Alexander

Hallo Markus (viele Grüße in meinen ehemaligen Wohnort), hallo Alexander,

vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten! Ich hatte ja keine Ahnung, welche Diskussion ich mit meiner Frage auslösen würde. Die mangelnde Registerhaltigkeit beim zweispaltigen Satz hat mich auch schon immer gestört, aber sie lag ja gar nicht mal so im Fokus meiner ursprünglichen Frage.

Die twocolumn-Option kommt für mich meist nicht in Betracht, da ich häufig doch mal spaltenübergreifende Tabellen oder Abbildungen brauche. Zudem erfolgt dann ja auf der letzten Seite kein Spaltenausgleich - oder geht das irgendwie? Den Tipp, mit Hilfe von twocolumn den DIV-Wert zu bestimmen, finde ich sehr gut. DIV=18 scheint mir übrigens auch besser als DIV=19.

Mit der Times-Schrift kann ich mich noch nicht hundertprozentig anfreunden. Die stark reduzierten Umbruchprobleme sind natürlich ein gewichtiges Argument, aber auf mich wirkt sie im Vergleich zu den CM-Fonts doch etwas "altbacken". Am Ende schätzen mich meine Schüler nicht mehr acht Jahre jünger, sondern acht Jahre älter ... ;-)

Ich würde Euch gern mal ein "realistisches" Arbeitsblatt mit Abbildungen, Tabellen etc. zeigen - einmal in der ursprünglichen Form und einmal mit den Änderungsvorschlägen von Markus. Allerdings kann ich dafür nicht ohne Weiteres ein Minimalbeispiel erzeugen. Kann ich hier irgendwie zwei PDF-Dateien anhängen?

Viele Grüße
Matthias

Bild von Markus Kohm

Wenn Du Deinen Startbeitrag editierst, kannst Du dort über den Bereich "Dateianhänge" eine oder auch mehrere Dateien anhängen. (Dummerweise funktioniert das manchmal nicht richtig, insbesondere bei neu erstellten Mitteilungen, weshalb ich es für normale Anwender deaktiviert habe). Mir wäre allerdings der Source eines Arbeitsblattes lieber als ein PDF davon. Manche typografische Frage, lässt sich zwar theoretisch behandeln, in der Praxis kann dann aber doch das Grauen herauskommen.

So, nach langer Pause melde ich mich nochmal. Es ist nicht so einfach, ein Minimalbeispiel zu erstellen, weil ich viele selbst geschriebene Mini-Pakete verwende. Zudem müsste ich ja die Grafiken durch gleich große Rahmen ersetzen und so weiter. Ich poste stattdessen mal ein Minimalbeispiel einer realen Klassenarbeit, das in vielerlei Hinsicht ähnliche, aber auch neue Probleme aufwirft:

\documentclass[fontsize=11pt,paper=a4,pagesize=auto,DIV=14,parskip=half]{scrartcl}
 
% LaTeX2e corrections
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage{etex}
 
% Encoding
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}
 
% Fonts
\usepackage{lmodern}
\usepackage{textcomp}
 
% Language support
\usepackage[ngerman]{babel}
 
% Extensions
\usepackage{multicol}
\usepackage{paralist}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{siunitx}
 
% Document layout
\pagestyle{empty}
 
 
\begin{document}
 
\begin{flushleft}
\textsf{\textbf{Klassenarbeit im Fach Mathematik}} \\
\textsf{Potenzen, Wurzeln und Potenzgleichungen} \\
\textsf{30.~August~2009, Klasse 9c}
\end{flushleft}
 
\vspace{\baselineskip}
 
\begin{multicols}{2}
 
\minisec{Aufgabe 1}
 
\emph{Zum Aufwärmen:}
 
Was versteht man unter der Potenz
\begin{enumerate}[a)]
\item $a^n$,
\item $a^{-n} \quad \left( a \neq 0 \right)$,
\item $a^{\frac{m}{n}} \quad \left( a > 0 \text{ und } n \neq 0 \right)$,
\end{enumerate}
wenn $a$ eine reelle, $n$ eine natürliche und $m$ eine ganze Zahl ist?
 
 
\minisec{Aufgabe 2}
 
Vereinfache die Terme so weit wie möglich. 
\begin{enumerate}[a)]
\item $3 \cdot 10^{-2} - 2 \cdot 10^{-2}$
\item $u^5 \, v^{-2} \, v^5 \, u^3$
\item $\dfrac{a^3 \, b^2}{a^2} \cdot a^{-1}$
\item $\left( 80 \, x^2 \right)^{-1} \cdot 8 \, x^{-2}$
\item $\left( 4 \, a \right)^{\frac{1}{3}} \cdot \left( 16 \, a^2 \right)^{\frac{1}{3}}$
\item $\sqrt[6]{\sqrt[4]{x^3}}$
\item $\left( \dfrac{x + y}{x - y} \right)^{-2} \cdot \dfrac{\left( x - y \right)^{-3}}{\left( x + y \right)^{-3}}$
\item $\left( \sqrt[8]{ x^{\frac{4}{5}} \cdot y^{-\frac{8}{5}}} \right)^{-5}$
\item $\sqrt{25 \, a + 25} - \left( 16 \, a + 16 \right)^{\frac{1}{2}}$
\end{enumerate}
\begin{small}
Du musst \emph{keine} einschränkenden Bedingungen für die Variablen angeben; du kannst getrost davon ausgehen, dass alle Terme definiert sind.
\end{small}
 
 
\minisec{Aufgabe 3}
 
Gib jeweils die Lösungsmenge an. Verwende dabei \emph{keine} Näherungs\-werte.
\begin{enumerate}[a)]
\item $x^4 = 16$
\item $x^3 = -7$
\item $5 \, x^6 - 3 = 15 + 6 \, x^6$
\item $x^7 + x - 2 = 12 - \left( 7 - x \right)$
\end{enumerate}
 
 
\minisec{Aufgabe 4}
 
\begin{enumerate}[a)]
\item Eine \SI{120}{\metre} lange Brücke besteht aus \SI{5}{\metre} langen Einzelteilen. Jedes Teilstück dehnt sich bei einer Temperaturerhöhung um \SI{1}{\kelvin} um \SI{6E-5}{\metre} aus. Berechne den Längenunterschied der Brücke zwischen Sommer (\SI{35}{\celsius}) und Winter (\SI{-15}{\celsius}) in Zentimeter.
\item Um wie viel Prozent muss man die Kanten einer würfelförmigen Verpackung verlängern, damit sich ihr Rauminhalt verdoppelt?
\end{enumerate}
 
 
\minisec{Aufgabe 5}
 
\begin{enumerate}[a)]
\item Vergleiche die Terme $\sqrt[24]{x^3}$ und $\sqrt[3]{\sqrt{x}}$ für $x > 1$.
\item Schreibe die Zahl $5^{1,3}$ unter Verwendung einer Wurzel so, dass der Exponent eine \emph{natürliche} Zahl ist.
\item Wie viele Lösungen hat die Gleichung
\begin{equation*}
x^5 = a \cdot x^2 \,,
\end{equation*}
wenn $x$ die Variable und $a$ eine von Null verschiedene, reelle Zahl ist? Begründe deine Aussage.
\end{enumerate}
 
\end{multicols}
 
\vfill
 
\begin{flushright}
\begin{tabular}{rl}
\textsf{\textbf{Gesamt}}       & \hspace{1cm} VP von 24\,VP \\
\textsf{\textbf{Note}}         & \\
\textsf{\textbf{Datum}}        & \\
\textsf{\textbf{Unterschrift}} & \\
\end{tabular}
\end{flushright}
 
\end{document}

Dazu mal einige Fragen:

  • Ist die Schriftart angemessen? Gibt es eine frei verfügbare Type-1-Schriftart, die besser passen würde?
  • Zweispaltiges Layout. Verwende ich gern, damit die Zeilen nicht zu lang werden. Außerdem gibt es in Mathe oft längere Listen mit Teilaufgaben, die nur kurze Formeln beinhalten.
  • Registerhaltigkeit. Darauf muss man bei solch einem Dokument wohl komplett verzichten, da die Formeln ohnehin alles durcheinander bringen.
  • Wäre Flattersatz besser als Blocksatz? Die Trennungen sind teilweise sehr unschön. Außerdem würde Flattersatz das Layout weniger streng erscheinen lassen. Je größer der Anteil der weißen Fläche ist, desto angenehmer dürfte die Arbeit auf den Schüler wirken. Einziger, aber gewichtiger Nachteil: Ohne eine manuelle Kontrolle des Zeilenumbruchs ginge es wohl nicht, und die könnte teilweise einen nicht unerheblichen Zeitaufwand mit sich bringen.
  • Der Titel ist alles andere als schön. Zu viel Platz soll er aber auch nicht wegnehmen. Was kann ich daran trotzdem noch verbessern? Rechts soll der Schüler seinen Namen hinschreiben. Wäre es vorteilhaft, dafür eine Linie vorzusehen?
  • Der Schlussteil soll natürlich eigentlich noch auf die erste Seite passen. Eigentlich gehört er ja auch gar nicht so richtig zum Satzspiegel und könnte ganz anders gesetzt werden. Aber wie? Die Zeilenabstände sind für ein vernünftiges Ausfüllen (obwohl ich recht klein schreibe) eigentlich noch zu klein.
  • Normalerweise nehme ich auch gern noch ein "Viel Erfolg!" mit auf. Wo kann ich das noch unterbringen?
  • Was für Verbesserungsmöglichkeiten gibt es sonst noch?

Normalerweise verwende ich statt einer minisec eine eigene theorem-Umgebung. Die habe ich der Einfachheit halber aus dem Minimalbeispiel entfernt. Hinter der Aufgabennummer steht dann normalerweise in Grundschrift noch die erreichbare Maximalpunktzahl, beispielsweise "(8 VP)".

Vielleicht fühlt sich ja jemand berufen, mir noch ein paar Tipps zu geben ...

Die Lektüre des Buches "Lesetypografie" fand ich ja einerseits sehr anregend, andererseits auch frustrierend, da ich jetzt um noch viel mehr Probleme meiner "Werke" weiß ...

Bild von Markus Kohm

Beim Titel könnte man mit einem einzigen \Large IMHO eine deutliche Verbesserung erzielen.

Die Angabe des Schülernames würde ich tatsächlich durch irgend ein Element provozieren.

Rausatz mit Trennung an nur wenigen Stellen würde den Satz in meinen Augen tatsächlich deutlich verbessern. Wie ich gleich zeigen werde, ist der Aufwand aber tatsächlich vorhanden. Im Beispiel habe ich – wenn ich richtig geschaut habe – nur eine Trennstelle übrig gelassen.

Die Zeilenabstände im Schlussteil habe ich mal erhöht. Das bringt optisch keinen Nachteil. Desweiteren würde auch ich diesen Teil nicht dem Satzspiegel zurechnen und deshalb dem Fuß zuordnen, was ich mit einem kleinen Trick getan habe.

Das »VielErfolg!« hat mir viel Kopfzerbrechen bereitet. Mal hatte ich es unter dem Kopf mal links neben dem Schlussteil. Im Beispiel eine weitere Variante, die mir am wenigstens störend erscheint.

Damit ich sehen kann, wie das mit den Punkten eventuell wirkt, habe ich da mal etwas hineingebastelt. Dabei habe ich die Regel befolgt, dass man Versalien leicht sperren und etwas kleiner setzen sollte. Eventuell wäre ein \textsc{vp} die einfachere Lösung gewesen. Wenn man sich aber einmal ein \VP definiert, ist der Aufwand der Lösung eigentlich egal.

\documentclass[fontsize=11pt,paper=a4,pagesize=auto,DIV=14,parskip=half]{scrartcl}
 
% LaTeX2e corrections
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage{etex}
 
% Encoding
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}
 
% Fonts
\usepackage{lmodern}
\usepackage{textcomp}
 
% Language support
\usepackage[ngerman]{babel}
 
% Extensions
\usepackage{multicol}
\usepackage{paralist}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{siunitx}
\usepackage{ragged2e}
 
% Document layout
\pagestyle{empty}
 
 
\begin{document}
 
\begin{flushleft}
\textsf{\Large\textbf{Klassenarbeit im Fach Mathematik}} \\
\textsf{Potenzen, Wurzeln und Potenzgleichungen} \hfill \makebox[.333\textwidth]{\hrulefill} \\
\textsf{30.~August~2009, Klasse 9c} \hfill \makebox[.333\textwidth][c]{(Name
  des Schülers)}
\end{flushleft}
 
\vspace{\baselineskip}
 
\begin{multicols}{2}\RaggedRight
 
\minisec{Aufgabe 1\normalfont\qquad (3~{\small V\kern1pt P})}
 
\emph{Zum Aufwärmen:}
 
Was versteht man unter der Potenz
\begin{enumerate}[a)]
\item $a^n$,
\item $a^{-n} \quad \left( a \neq 0 \right)$,
\item $a^{\frac{m}{n}} \quad \left( a > 0 \text{ und } n \neq 0 \right)$,
\end{enumerate}
wenn $a$ eine reelle, $n$ eine natürliche und $m$ \mbox{eine} ganze Zahl ist?
 
 
\minisec{Aufgabe 2\normalfont\qquad (9~{\small V\kern1pt P})}
 
Vereinfache die Terme so weit wie möglich. 
\begin{enumerate}[a)]
\item $3 \cdot 10^{-2} - 2 \cdot 10^{-2}$
\item $u^5 \, v^{-2} \, v^5 \, u^3$
\item $\dfrac{a^3 \, b^2}{a^2} \cdot a^{-1}$
\item $\left( 80 \, x^2 \right)^{-1} \cdot 8 \, x^{-2}$
\item $\left( 4 \, a \right)^{\frac{1}{3}} \cdot \left( 16 \, a^2 \right)^{\frac{1}{3}}$
\item $\sqrt[6]{\sqrt[4]{x^3}}$
\item $\left( \dfrac{x + y}{x - y} \right)^{-2} \cdot \dfrac{\left( x - y \right)^{-3}}{\left( x + y \right)^{-3}}$
\item $\left( \sqrt[8]{ x^{\frac{4}{5}} \cdot y^{-\frac{8}{5}}} \right)^{-5}$
\item $\sqrt{25 \, a + 25} - \left( 16 \, a + 16 \right)^{\frac{1}{2}}$
\end{enumerate}
\begin{small}
Du musst \emph{keine} einschränkenden Bedingungen für die Variablen angeben; du kannst getrost davon ausgehen, dass alle Terme definiert sind.
\end{small}
 
 
\minisec{Aufgabe 3\normalfont\qquad (4~{\small V\kern1pt P})}
 
Gib jeweils die Lösungsmenge an. Verwende dabei \emph{keine} Näherungs\-werte.
\begin{enumerate}[a)]
\item $x^4 = 16$
\item $x^3 = -7$
\item $5 \, x^6 - 3 = 15 + 6 \, x^6$
\item $x^7 + x - 2 = 12 - \left( 7 - x \right)$
\end{enumerate}
 
 
\minisec{Aufgabe 4\normalfont\qquad (4~{\small V\kern1pt P})}
 
\begin{enumerate}[a)]
\item Eine \SI{120}{\metre} lange Brücke besteht aus \SI{5}{\metre} langen Einzelteilen. Jedes Teilstück dehnt sich bei einer Temperaturerhöhung um \SI{1}{\kelvin} um \SI{6E-5}{\metre} aus. Berechne den Längenunterschied der Brücke zwischen Sommer (\SI{35}{\celsius}) und Winter (\SI{-15}{\celsius}) in Zentimeter.
\item Um wie viel Prozent muss man die Kanten einer würfelförmigen Verpackung verlängern, damit sich ihr Rauminhalt verdoppelt?
\end{enumerate}
 
 
\minisec{Aufgabe 5\normalfont\qquad (6~{\small V\kern1pt P})}
 
\begin{enumerate}[a)]
\item Vergleiche die Terme $\sqrt[24]{x^3}$ und $\sqrt[3]{\sqrt{x}}$ für $x > 1$.
\item Schreibe die Zahl $5^{1,3}$ unter Verwendung einer Wurzel so, dass der Exponent eine \mbox{\emph{natürliche}} Zahl ist.
\item Wie viele Lösungen hat die Gleichung
\begin{equation*}
x^5 = a \cdot x^2 \,,
\end{equation*}
wenn $x$ die Variable und $a$ eine von Null verschiedene, reelle Zahl ist? Begründe deine Aussage.
\end{enumerate}
 
\end{multicols}
 
\vfill
 
\parbox[t]{\textwidth}{%
\hrulefill\ \raisebox{-.5ex}{\sffamily\bfseries Viel Erfolg!} \hrulefill
}\par
 
\vspace*{\fill}
 
\raggedleft\enlargethispage{5\baselineskip}% letzte Seite um 5 Zeilen verlängern! ACHTUNG! Diese Anweisung muss möglicherweise weiter nach vorn verschoben werden. Eventuell wäre es besser, dies per Seitenstil zu realisieren!
\begin{tabular}[t]{rl}
\textsf{\textbf{Gesamt}}       & \hspace{1cm} {\small V\kern1pt P} von 26~{\small V\kern1pt P} \\[1ex]
\textsf{\textbf{Note}}         & \\[1ex]
\textsf{\textbf{Datum}}        & \\[1ex]
\textsf{\textbf{Unterschrift}} & \\[1ex]
\end{tabular}
 
\end{document}

Markus, ich bin völlig fasziniert! Das Ergebnis finde ich super, und das machst Du mal eben so während Deines Urlaubs!

Deine Lösung bezüglich "Viel Erfolg!" gefällt mir auch richtig gut.

Bleibt nur noch eine Frage: Lässt es sich irgendwie automatisieren, dass der Fußteil genau einmal auf der letzten Seite erscheint? (In seltenen Fällen, insbesondere in der Oberstufe bei 90-minütigen Klausuren, könnten es schon mal zwei Seiten mit Aufgaben werden.) Und würdest Du dann die zweite Seite in Höhe des Titels oder des Beginns der Aufgaben auf der ersten Seite beginnen?

Falls ich Dich im Gegenzug auch mal unterstützen kann, kannst Du mich gern auch gezielt ansprechen. Meine E-Mail-Adresse müsstest Du ja haben. Meine LaTeX-Kenntnisse halten sich zwar noch in Grenzen, aber eine (englischsprachige) Doku könnte ich gern mal sprachlich überarbeiten.

Bild von Markus Kohm

\newcommand*{\Fussteil}{%
  \nopagebreak% Hier kein Seitenumbruch (kommt eventuell zu spät).
  \vskip 2ex plus 1fil% im Prinzip ist das \vfill aber schwächer und mit Mindestabstand
  \nopagebreak% Hier kein Seitenumbruch.
  \parbox[t]{\textwidth}{%
    \hrulefill\ \raisebox{-.5ex}{\sffamily\bfseries Viel Erfolg!} \hrulefill
  }\par\pagebreak[3}% Wenn ein Seitenumbruch notwendig ist, dann hier.
 
  \vspace*{0pt plus 1filll}% Im Prinzip ist das \vspace*{\fill} aber stärker.
 
  \raggedleft\enlargethispage{5\baselineskip}% letzte Seite um 5 Zeilen  verlängern!
  \begin{tabular}[t]{rl}
    \textsf{\textbf{Gesamt}}       & \hspace{1cm} {\small V\kern1pt P} von \VPsum~{\small V\kern1pt P} \\[1ex]
    \textsf{\textbf{Note}}         & \\[1ex]
    \textsf{\textbf{Datum}}        & \\[1ex]
    \textsf{\textbf{Unterschrift}} & \\[1ex]
  \end{tabular}
}
\newcommand*{\VPSum}{%
  \GenericError{}{Du hast die Punktesumme vergessen!}{}% bzw. \PackageError o. ä.
}
\AtEndDocument{\Fussteil}
 
\newcommand*{\VPSum}{26}% In jedem Dokument neu zu setzen!

Ich habe das nicht ausprobiert, sollte aber eigentlich so funktionieren.

Die zweite Seite würde ich in Höhe des Titels beginnen. Wenn Du allerdings mehr als zwei Seiten hast, dann bekommst Du ein Problem, weil der Name dann ja auch wieder auf das dritte Blatt sollte. In dem Fall müsste man diese Entscheidung eventuell revidieren, mit etwas wie twoside=semi arbeiten und das Namensfeld in den Kopf von ungeraden Seiten setzen.

BTW: Falls obiges nicht richtig funktioniert, könnte man auch hier den Fußteil in den Fuß eines neu definierten Seitenstils (Stichwort: scrpage2) packen und diesen dann per \AtEndDocument{\thispagestyle{...}} zu setzen versuchen. Problem dabei ist dann: Falls die letzte Seite bereits ausgegeben wurde, ist es dafür zu spät. Also müsste man eigentlich ein Zwei-Pass-Verfahren verwenden, bei dem man im ersten Durchlauf die Nummer der letzten Seite in die aux-Datei schreibt und dann im Fuß jeder Seite kontrolliert, ob dies die letzte Seite ist (Stichwort: lastpage). Ich habe jetzt gerade keine Zeit, dafür ein Beispiel zu machen.

Vielen Dank für den Code zum automatischen Setzen des Fußteils. Ich werde das jetzt mal alles in ein Paket "verpacken".

Hier mal noch ein Beispiel eines (gerade erstellten), recht einfachen Arbeitsblattes.

\documentclass[fontsize=10pt,paper=a4,pagesize=auto,DIV=16,parskip=half]{scrartcl}
 
% LaTeX2e corrections
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage{etex}
 
% Encoding
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}
 
% Fonts
\usepackage{lmodern}
\usepackage{textcomp}
 
% Language support
\usepackage[english,ngerman]{babel}
\usepackage[style=german/guillemets]{csquotes}
 
% Extensions
\usepackage{multicol}
\usepackage{ragged2e}
\usepackage{paralist}
 
% Document layout
\setlength{\columnsep}{\baselineskip}
\SetBlockEnvironment{FlushLeft}
\renewcommand*{\mkcitation}[1]{\\[0.5ex]\small\scshape #1}
\newcommand{\Person}[4]{#1~\normalfont (#2\,--\,#3)\\\itshape #4}
\pagestyle{empty}
 
 
\begin{document}
 
\part*{Gesundheit und Krankheit}
 
\vspace{\baselineskip}
 
\begin{multicols}{2}
 
\begin{displayquote}[Weltgesundheitsorganisation]
Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen\\körperlichen, geistigen und sozialen Wohler\-gehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder\\Gebrechen.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Friedrich Nietzsche}{1844}{1900}{Deutscher Philosoph, Dichter und Philologe}]
Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das\\es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäf\-tigungen nachzugehen.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Arthur Schopenhauer}{1788}{1860}{Deutscher Philosoph}]
Es gibt 1000~Krankheiten,\\
aber nur eine Gesundheit.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[Sprichwort]
Die Gesundheit ist wie das Salz:\\
Man bemerkt nur, wenn es fehlt.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Friedrich Nietzsche}{1844}{1900}{Deutscher Philosoph, Dichter und Philologe}]
Denn eine Gesundheit an sich gibt es nicht, und alle Versuche, ein Ding derart zu definieren, sind kläglich missraten. Es kommt auf dein Ziel, deinen Horizont, deine Kräfte, deine Antriebe, deine Irrtümer und nament\-lich auf die Ideale und Phantasmen deiner Seele an, um zu bestimmen, was selbst für deinen Leib Gesundheit zu bedeuten habe.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Aldous Huxley}{1894}{1963}{Englischer Schriftsteller}]
Die Erforschung der Krankheiten hat so große Fortschritte gemacht, dass es immer schwerer wird, einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Sebastian Kneipp}{1821}{1897}{Deutscher katholischer Priester und Naturheilkundler}]
Die Erhaltung der Gesundheit ist eine Pflicht. Nur wenige sind sich bewusst, dass es so etwas wie eine körperliche Moral gibt.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Sebastian Kneipp}{1821}{1897}{Deutscher katholischer Priester und Naturheilkundler}]
Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[Weltgesundheitsorganisation]
Stabiles Selbstwertgefühl, positives Verhältnis zum eigenen Körper, Freundschaft und soziale Beziehungen, eine intakte Umwelt, sinvolle Arbeit und \mbox{gesunde} Arbeitsbedingungen, Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung, lebens\-werte Gegen\-wart und die begründete Hoffnung auf eine lebens\-werte Zukunft sind die Grundbedingungen für die Gesundheit.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{Jean Paul Sartre}{1905}{1980}{Französischer Schriftsteller und Philosoph}]
Wenn man sieht, was die medizinische Technik bringt, fragt man sich unwillkürlich:\\Wie viele Etagen hat der Tod?
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[Chinesisches Sprichwort]
Wer viel Geld hat, ist reich.\\
Wer keine Krankheit hat, ist glücklich.
\end{displayquote}
 
\begin{displayquote}[\Person{André Gide}{1869}{1951}{Französischer Schriftsteller}]
Ich glaube, dass Krankheiten Schlüssel sind, die uns gewisse Türen öffnen können. Ich \mbox{glaube}, es gibt gewisse Tore, die einzig die Krankheit öffnen kann. Es gibt jedenfalls einen Gesundheitszustand, der es uns nicht erlaubt, alles zu verstehen. Vielleicht verschließt uns die Krankheit einige Wahrheiten, ebenso aber verschließt uns die Gesundheit andere oder führt uns davon weg, so dass wir uns nicht mehr \mbox{darum} kümmern. Ich habe unter denen, die sich einer unerschütterlichen Gesundheit erfreuen, noch keinen gefunden, der nicht nach irgendeiner Seite hin beschränkt gewesen wäre -- wie solche, die nie gereist sind.
\end{displayquote}
 
\end{multicols}
 
\parbox[t]{\textwidth}{\hrulefill}\par
 
\begin{multicols}{2}
\RaggedRight
\begin{enumerate}[\begin{enumerate}[\sffamily\bfseries 1]
\item Definiere die beiden Begriffe \enquote{Gesundheit} und \enquote{Krankheit}. Welche Definition empfindest du\\als schwieriger? Warum?
\item Wähle das Zitat aus, das den Begriff \enquote{Gesundheit} deiner Meinung nach am treffendsten beschreibt. Begründe deine Auswahl.
\item Vergleiche deine eigene Definition des Begriffs \enquote{Gesundheit} mit der des von dir ausgewählten Zitates.
\item Lies das Zitat von \textsc{André Gide}. Welche Erfahrungen könnte ein Kranker einem Gesunden voraushaben? Würdest du \textsc{André Gide} zustimmen?
\end{enumerate}
\end{multicols}
 
\end{document}

Ich habe alle möglichen Schriften ausprobiert, aber letztendlich komme ich immer wieder zu den CM-Fonts zurück.

Woher kommt eigentlich die overfull-hbox-Warnung? Die Linie hat doch genau die Textbreite.

Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, hier ständig so lange Beispiele zu posten. Daher soll das hier nun auch das vorletzte sein. Ein "richtig kompliziertes" mit Abbildungen und Tabellen will ich schon mal noch folgen lassen.

Bild von Markus Kohm

Bei einem Absatz, der nur aus einer Zeile besteht (und sei es, dass dieser Zeile eine Linie ist), ist diese eine Zeile die letzte Zeile. Die darf aber bei allen parskip-Einstellungen außer full- und half- und natürlich false nicht voll sein. Das ist sie bei einer Breite von \textwidth aber. Abhilfe: Entweder eine Gruppe drum herum und darin eine passende parskip-Einstellung oder etwas anderes, das die Grundeinstellung aufhebt (\centering, \raggedright, center, flushleft, ...).

Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn mir das ganze zu langweilig wird, antworte ich einfach nicht mehr. ;-) Außerdem habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich nur mal eben ein paar Stichworte hinwerfe.

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