Hallo,
per default werden ja die Kapitelueberschriftung sans serif boldface gesetzt. Leider werden etwaige darin vorkommende mathematische Formeln nicht davon erfasst. Ich habe das mal bei mir mit
\setkomafont{disposition}{\sffamily\bfseries\mathversion{bold}}
behoben, und moechte vorschlagen, dass dies (oder eine bessere Loesung, sofern diese nicht sauber ist)
als Standard aufgenommen wird.
Danke und beste Gruesse,
fiesh
Oder so
Ich glaube, die vorgeschlagene Lösung für das Problem wäre:
Ich glaube aber nicht, dass Markus das in KOMA-Script als Voreinstellung einbauen wird. Er hat das nämlich früher schon begründet.
Wer sich selbst zu wichtig nimmt, braucht von anderen nicht mehr wichtig genommen zu werden.
Ah, danke! Allerdings sehe
Ah, danke!
Allerdings sehe ich keine wirkliche Begruendung. Dass ganze Formeln in Kapitelnamen stilistisch schlecht sind, steht ausser Frage, aber die Antwort von Gernot Katzer trifft den Nagel auf den Kopf: Man hat nicht immer die Moeglichkeit, ganz auf mathematische Symbole in Ueberschriften zu verzichten (ausser man nimmt eine wesentliche Verschlechterung der Nomenklatur in kauf).
Oder anders gefragt, welcher Nachteil entstuende denn, wenn man boldmath standardmaessig gesetzt haette?
Gruesse,
fiesh
Wie im Verweis angegeben
Wie in dem uralten Beitrag, auf den Ratte verwiesen hat, geschrieben, ist in der Mathematik mit einer bestimmten Auszeichnung eine bestimmte Semantik verbunden. Bestimmte, große fette Buchstaben stehen beispielsweise für bestimmte Zahlenmengen so dass ein N in einer Formel eine andere Bedeutung hat als ein N. Je nach Fachbereich stehen fette Kleinbuchstaben beispielsweise für Vektoren. Eine Formel in der Überschrift komplett fett zu setzen verbirgt die Semantik und ist deshalb häufig auch dann keine gute Idee, wenn man auf Formeln in Überschriften ausnahmsweise überhaupt gar trotz allem und obwohl es stilistisch und gegen besseres Wissen und trotzdem und überhaupt ... einfach nicht verzichten will. Und wenn es doch eine gute Idee ist, dann hat man mit
\addtokomafont
ein einfaches Mittel, das Gewünschte trotzdem generell einzuschalten, wobei es allerdings auch nicht auf alle mathematischen Zeichen, Operatoren und Symbole wirkt. Das liegt im Zwiefelsfall sogar daran, dass es gar nicht alle mathematischen Zeichen auch fett gibt. Voreinstellung wird es in KOMA-Script jedenfalls nicht werden - zumindest nicht, solange ich das zu bestimmen hat. Ratte hat da schon richtig getippt.Das Schöne an KOMA-Script ist nicht unbedingt, dass jedem die Voreinstellung gefallen muss. Das Schöne ist, dass man solche Kleinigkeiten in der Regel einfach, den eigenen Wünschen anpasssen kann. Oder hast Du Dir mal überlegt, was dazu bei den Standardklassen notwendig wäre? Dort wäre dann zumindest ein Zusatzpaket anzuraten.
Hast Du Dir denn eigentlich schon einmal ernshaft überlegt, ob die Formeln in der Überschrift unabdingbar sind? Die meisten, die mir gegenüber bisher behauptet haben, dass dem so wäre, haben das nämlich nicht. Es gab aber auch einen Fall, in dem ein Stück des Witzes verloren gegangen wäre. Das Kapitel hieß "E = mc² oder 'Mehr Energie bildet mehr Masse und mehr Masse enthält mehr Energie'" und befand sich in einem Aufsatz über Ernährung. Demjenigen habe ich in dem Fall allerdings nicht
\boldmath
empfohlen, sondern\textsuperscript
. Außerdem habe ich ihm noch verraten, wie ich das mit den »oder«-Überschriften in meinen früheren DTK-Artikeln gelöst habe. Lage ist es her und eigentlich hatte ich mir damals fest vorgenommen, darüber ebenfalls mal einen Kurzartikel zu schreiben. Schwamm drüber.Ganz ähnlich ist es übrigens mit Trennung in Überschriften. Ich erzähle den Leuten immer wieder, dass man in Überschriften grundsätzlich auf Trennung verzichten sollte, weil man damit nichts gewinnt sondern nur verliert. Benötigt man trotzdem einmal zwingend Trennung in einer Überschrift, sollte man die Trennstelle mit Bedacht auswählen. Die meisten, denen ich das erzähle, führen dann nur Beispiele dafür an, dass mein erster Satz auf sie nicht zutrifft. Den zweiten Satz hat bisher noch niemand widerlegen können. Dass eine automatische Trennung zufällig im Einzelfall dieselbe Trennstelle erwischt, die ich auch wohlüberlegt wählen würde, steht dem jedenfalls nicht entgegen. Die Zeit, die ich zur Beurteilung der automatischen Trennung benötigt habe, hätte ich nämlich genauso in eine manuelle investieren können. Der Hammer bei einer solchen Diskussion war der Biologe, der in irgend einer chemischen Notation in einer Überschrift eine automatische Trennung haben wollte. Nachdem ich ihm mit einem Federstrich gezeigt hatte, wie das geht, hat er sich dann über den dabei eingefügten Trennstrich beschwert, weil der ihm die Notation verfälschen würde. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich nicht mehrere Stunden für eine automatische Lösung investiere, wenn er doch in fünf Minuten alle Überschriften seines Dokuments problemlos und sauber manuell umbrechen kann (übrigens mit Hilfe von babels "").
Ich sollte vielleicht doch mal ein Buch über die eigenartigsten Erlebnisse in 20 Jahren LaTeX schreiben. Allerdings müsste ich mich ziemlich beeilen, um zu meinem diesbezüglichen Jubiläum noch rechtzeitig fertig zu werden.
Merkt man eigentlich, dass ich hundemüde bin und deshalb etwas dumm daher labere?
Gute Nacht!
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