Zunächst einmal hast Du nicht lauter andere Schriften. Tatsächlich ändert KOMA-Script nichts an der Schrifteinbindung. Während bei den Standardklassen jedoch eine Grundschriftgröße von 10 pt verwendet wird, verwenden die KOMA-Script-Klassen eine Grundeinstellung von 11 pt. Das ist ein Zugeständnis daran, dass als Papiergröße nicht Letter (Option letterpaper
) sondern A4 (Option a4paper
) und ein berechneter Satzspiegel eingestellt werden. Per Option kann man jedoch einfach auch 10 pt auswählen.
Gleichzeitig verwendet KOMA-Script u. a. für Überschriften die Serifenlose (\sffamily
). Bei KOMA-Script ist das aber im Gegensatz zu den Standardklassen nicht fest eingestellt, sondern nur eine Voreinstellung. Fast alle Schriftvoreinstellungen kann man bei KOMA-Script ändern. In der Anleitung ist beispielsweise zu finden, dass man alle Überschriften, den Haupttitel und die Einträge der obersten Gliederungsebene im Inhaltsverzeichnis mit \setkomafont{sectioning}{\normalcolor\bfseries}
auf einen Schlag wieder mit der Serifenschrift erhält.
Serifenlose werden in KOMA-Script übrigens deshalb für Überschriften verwendet, weil die insbesondere in der Voreinstellung sehr großen Kapitelüberschriften sonst zu mächtig wirken.
Übrigens bietet KOMA-Script schon seit einiger Zeit die nicht offiziell dokumentierte Klassen-Option emulatestandardclasses
, mit der diverse Voreinstellungen angepasst werden, um das Ergebnis mehr wie bei den Standardklassen aussehen zu lassen. Allerdings benötigt diese Option zwingend das Paket scrlayer-scrpage, so dass beispielsweise fancyhdr dann nicht mehr verwendet werden kann. Allein die Existenz dieser Option zeigt jedoch, wie weit KOMA-Script anpassbar ist.