Tach, ich bin neu hier und ich bin mir auch nicht so sicher, ob das hierher gehört oder in "Anfänger braucht Hilfe" oder vielleicht in "Typografie".
Ich benutze die Klasse scrbook und finde die Formatierung sonst super, deswegen würde ich auch nur ungern die ganze Titelseite mit titlepage selber gestalten.
Aber ich sehe in anderen Büchern, dass der Herausgeber meistens viel weiter unten steht. Ich kann zwischen date und publisher mit Hilfe von vspace zusätzlichen Leerraum einfügen, das geht aber nur sehr begrenzt, sonst bleibt Seite 4, die Titelrückseite, leer, und mein uppertitleback und lowertitleback kommen auf Seite 5, wo eigentlich schon das Inhaltsverzeichnis anfangen sollte. Soll ich dazu jetzt ein Minimalbeispiel bringen oder ist das auch so klar?
Warum ist die Gestaltung der Titelseite an diesem Punkt so anders als bei den meisten Büchern? Der nutzbare Satzspiegel scheint erheblich KLEINER zu sein als auf den Textseiten!
Kann man da vielleicht irgendwo Einstellungen ändern?
Danke im Voraus, wenn mir einer hilft!
Die Abstände sind fest und nicht konfigurierbar
Die Abstände der Titelseite sind nicht konfigurierbar. Neben einigen
\vfill
gibt es diverse feste Abstände. Auch unter der Verlagsangabe kommen weitere Abstände nach unten. Nahezu der komplette Aufbau der Titelei stammt nicht von mir, sondern ist fast 20 Jahre alt und stammt noch von Frank Neukam. Das wurde aus Script 2.0 übernommen. Bis auf\subtitle
stammt der komplette Rest von 1994, als ich mit KOMA-Script angefangen habe,Sicher ist das nicht die allein seelig machende Lösung einer Titelei. Ich habe im Forum schon verschiedene andere Lösungen vorgeschlagen. Darunter sind AFAIR auch Lösungen, bei denen ich
\maketitle
komplett umdefiniert habe.Die meisten Verlage haben ohnehin ganz eigene Vorstellungen wie die Titelseiten auszusehen haben und tauschen die ggf. sogar selbst aus bzw. fügen sie selbst hinzu. Ich betrachte das, was KOMA-Script an der Stelle liefert, lediglich als eine von unendlich vielen möglichen Lösungen und verwende es selbst nur bei kleineren Dokumenten oder als Arbeitstitel. Eine komplett konfigurierbare Titelei zu basteln, wäre extrem aufwendig, insbesondere, wenn man dem Anwender noch ein wenig Hilfestellung dabei geben will. Am Ende wird das dann für den Anwender auch nicht einfacher, als den Titel selbst zu gestalten.
PS
Ich vergaß: Als Grundlage für eigene Experimente und Umdefinierungen, schlage ich vor, die Definition von
\maketitle
aus der Klasse einfach in eine Datei mytitle.sty o. ä. zu kopieren,\newcommand
durch\renewcommand
zu ersetzen, und dann nach Belieben daran zu ändern. Die kann man dann einfach per\usepackage{mytitle}
laden. Nach Lust und Laune kann man dann auch noch Optionen hinzufügen und für das Paket irgendwann einen besseren Namen finden und schon ist man unter die Paketautoren geraten.Ist ja Wahnsinn, das
Ist ja Wahnsinn, das funktionert ja! Bis zur Paketautorin habe ich es noch weit, aber jetzt bin ich schon mal stolz wie Oskar, dass ich ein "eigenes" Paket gespeichert und eingebunden habe...
Vielen Dank!
PS: Mit einem Verlag werden wir wohl keine Probleme bekommen, denn mein Chef will, dass wir das Buch selber verlegen (ist ein Sammelband mit Vorträgen von einer Konferenz). Über ein allzu dilettantisches pdf-file könnte sich aber die Druckerei beschweren...
Du kannst jetzt sogar ganz einfach zur Klassenautorin werden
Dazu einfach nur die komplette Präambel in eine Datei mit Endung »cls« speichern, alle
\makeatletter
und\makeatother
entfernen,\documentclass
durch\LoadClass
ersetzen, alle\usepackage
durch\RequirePackage
und ggf. die Optionen an die richtigen Pakete verteilen. Eventuell auch alle Optionen bei\LoadClass
entfernen und dann\LoadClassWithOptions
verwenden. Optionen zuvor ggf. per\PassOptionsToClass
an die Klasse übergeben (bei KOMA-Script als Basisklasse kann man natürlich nachträglich auch noch\KOMAoptions
arbeiten). Schon hat man eine Wrapper-Klasse. Natürlich kann man in der Klasse dann auch die Umdefinierung von\maketitle
vornehmen.Zu den erwähnten Befehlen sei auf den clsguide (gehört zu LaTeX und sollte deshalb bei allen LaTeX-Distributionen dabei sein) verwiesen. Das ganze ist wirklich bei weitem nicht so kompliziert, wie sich das viele Leute vorstellen. Es ist aber auch nicht immer so einfach, wie ich das gerne behaupte. ;-)