In diesem Jahr will ich nicht nur allen KOMA-Script-Anwendern frohe Weihnachten wünschen, sondern habe selbst auch von einer reichen Bescherung zu berichten.
In meinem letzten Blog-Beitrag hatte ich ja davon berichtet, dass meine Rechner den vielfältigen Aufgaben im Bereich der KOMA-Script-Entwicklung – allen voran Test und Support – nicht mehr gewachsen sind. Ich hatte deshalb nach brach liegenden Windows-Lizenzen gefragt aber auch darum gebeten, die Hardware-Kisten nach noch brauchbaren Teilen zu durchforsten. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen im Advent besonders milde gestimmt sind. Ich selbst vermute allerdings, dass es mit Advent sehr wenig zu tun hatte, dass diese Nachfrage zu frühen Weihnachtsgeschenken führte, wie ich es mir nicht hätte träumen lassen.
Als erstes trafen hier zwei Geld-Spenden ein. Fast gleichzeitig hat ein langjähriger Mitstreiter nachgefragt, ob es nicht sinnvoller wäre, bei DANTE einen Antrag auf Projektförderung zu stellen. Zunächst hatte ich das aus persönlichen Gründen abgelehnt. Eine solche Förderung stellt auch eine gewisse Verpflichtung dar und ich wollte schon immer unbedingt vermeiden, dass KOMA-Script von einem Hobby zu einer Verpflichtung wird.
Über diesen Überlegungen wurden mir von einem Spender gleich zwei von einem anderen Spender eine Windows-Lizenz übereignet. Die eine Lizenz ist leider eine Vista-Home-Lizenz. Das ist grundsätzlich gar nicht schlecht, weil gerade Vista-Benutzer im Support recht häufig verkünden, dass eine bestimmte Lösung nicht funktioniere. Problem ist, dass ich zwar das Echtheitslabel der Lizenz erhalten habe, es zu dieser OEM-Lizenz aber kein Installations- oder Recovery-Medium gibt. Da ich selbst nie einen Rechner mit Vista erworben habe, kann ich die Lizenz also derzeit rein deshalb nicht nutzen, weil ich keine Installation vornehmen kann.
Während ich noch darüber grübelte, woher ich eine passende Installations-CD bekommen könnte, erreichte mich eine Nachfrage von DANTE. Eines der Vorstandsmitglieder erkundigte sich, ob ich bereit wäre, eine Projektunterstützung anzunehmen. Man wolle mir einen Rechner zu den bekannten Projektförderbedingungen zur Verfügung stellen. Nun war die Frage also offiziell da. Wie entscheiden? Einen DTK-Artikel könnte ich wohl schreiben, auch wenn ich das in den letzten Monaten ganz bewusst nicht getan hatte, weil der Tag nun einmal nur 24 Stunden hat und ich mich eher auf Entwicklung und Support konzentrieren und auch mal mit etwas ganz anderem ablenken wollte. Aber kann ich versprechen auf absehbare Zeit einen Vortrag auf einer DANTE-Tagung zu halten?
Inzwischen trafen bei mir zwei Festplatten ein. Die 2,5"-Platte wartet hier noch auf ihr Gehäuse, die 3,5"-Platte wurde noch am selben Tag verbaut und beherbergt inzwischen mehr als 50 GB an Daten. Wie sich zeigte war der Spender der beiden Platten mal wieder ein altbekannter Sponsor.
Bei der Frage danach, welche Daten auf die gespendete Platte ausgelagert werden können, fand ich dann auch einen Vortrag, den ich zum zehnjährigen Jubiläum von KOMA-Script erstellt hatte. Inhaltlich beschäftigt er sich mit der Entwicklung von KOMA-Script von 1994 bis 2004. Das wäre also eine gute Grundlage für einen Vortrag im Rahmen der Projektförderung. Den Ausschlag gab dann letztlich meine Frau, die meinte, dass wenn die Tagung nicht gerade morgen wäre und ich das Angebot gerne annehmen würde, dann solle ich das tun. Erleichtert wurde mir die Entscheidung noch dadurch, dass mein alter Rechner sich eine Woche zuvor angewöhnt hatte, immer mal wieder mit lautem Getöse zu starten. Ich vermute, dass einer der beiden Lüfter auf vollen Touren läuft und sich dann nach ca. einer halben Stunde langsam beruhigt. Die Lage an der Hardware-Front spitzte sich also trotz bereits eingetroffener Spenden zu.
Ende letzter Woche traf dann schließlich das Paket mit nagelneuer Hardware bei mir ein. Darin nicht nur der Förderbeitrag von DANTE, sondern auch die zusätzlichen Teile, die ich mit den Eingangs erwähnten Geldspenden erstanden habe. Natürlich habe ich selbst auch noch meinen Beitrag zur neuen Hardware geleistet.
Übrigens: Falls jemand wissen will, wie man auf einem HP-ProBook, bei dem mit einer Boot-Partition, einer Windows-System-und-Daten-Partition, einer HP-Tools-Partition und einer HP-Recovery-Partition bereits vier primäre Partitionen vorhanden sind, ohne Verlust der Windows-Installation, der HP-Tools-Partition und der Recovery-Möglichkeit zusätzlich Linux installieren kann, dem kann ich eine Geschichte dazu erzählen. Das Hauptproblem für mich war dabei, dass HP nur eine Recovery-CD für 32-Bit-Windows mitliefert, auf der Platte und hoffentlich auch auf der Recovery-Partition aber ein 64-Bit-Windows ist, das auch erhalten bleiben sollte. Am Ende ging es tatsächlich einfacher, als ich dachte. Aber ich will an dieser Stelle nicht in technische Details abschweifen.
Inzwischen habe ich auch noch einen ersten 1-GB-RAM-Riegel und eine Grafikkarte bekommen. Letztere wird mir dabei helfen, herauszufinden, ob das nicht immer, aber häufig auftretende Startgetöse vom Lüfter auf meiner Grafikkarte oder vom CPU-Lüfter kommt. Bis jetzt hege ich noch die Hoffnung, dass der alte Rechner zumindest als Testumgebung brauchbar bleibt. Daher suche ich für den weiterhin einen zweiten (oder zwei gleiche) 1-GB-DDR-RAM-Riegel ab 333Mhz.
Allen Unterstützern sei hier noch einmal ausdrücklich gedankt!
Frohe Weihnachten und ein friedliches Jahr 2011!
Markus