Hallo,
ich verwende scrbook zusammen mit hyperref. Vor dem Schmutztitel möchte ich mithilfe von pdfpages ein Deckblatt einbinden. Nun entsteht folgendes Problem:
Das Deckblatt und der Schmutztitel bekommen beide die Seitenzahl 1, weswegen hyperref die Warnung "destination with the same identifier" ausspuckt.
Wie kann ich verhindern, dass \maketitle die Seitenzahl auf 1 zurücksetzt? Hier ein Minimalbeispiel:
\documentclass[11pt,headsepline]{scrbook} \usepackage[english,ngerman]{babel} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{lmodern} \usepackage{textcomp} \usepackage[pdftex,pdfpagelabels,plainpages=false]{hyperref} \begin{document} \frontmatter \thispagestyle{empty} \Huge Deckblatt \newpage \thispagestyle{empty}~ \title{Schmutztitel} \author{Autor} \maketitle \end{document}
Würde ich anders machen
Zunächst einmal steht in der KOMA-Script-Anleitung, dass
\maketitle
ein optionales Argument hat, über das man die Seitennummer der ersten Titelseite festlegen kann. Das ist also durchaus kein Problem.Allerdings ist es so, dass sich nunmal eingebürgert hat, dass der Buchblock mit Seite 1 beginnt und das der Schmutztitel ist. Wenn Du nun zusätzliche Blätter davor setzt, die nicht als Teil des Buchblocks, sondern beispielsweise als Cover betrachtet werden sollen, dann würde ich eher deren Seitenzahl ändern, beispielsweise dort ein
\setcounter{page}{-1}
einfügen.Man kann auch einfach
\thepage
für die Seiten umdefinieren, damit hyperref anderslautende Anker erzeugt. Beispielsweise\renewcommand*{\thepage}{cover.\arabic{page}}
. Wenn man das innerhalb einer Gruppe macht, oder danach schlicht\pagenumbering{roman}
o. ä. aufruft, dann haben die keine »same identifier« mehr. Das gilt natürlich nur beiplainpages=false
, das Du ja verwendest.Viele Wege führen mal wieder nach Rom.
Danke für den Tipp
Das Umdefinieren der Anker ist in der Tat eine elegantere Lösung. Ich habe das Einbinden des Deckblattes jetzt einfach vor den "\frontmatter"-Befehl verschoben. Da "\frontmatter" auf römische Seitenzahlen umschaltet ist das Problem damit automatisch gelöst.
Vielen Dank
Alexander
Genau
Noch ein kleiner Hinweis: Der Schmutztitel heißt so, weil er historisch betrachtet die Funktion eines Deckblattes hatte und tatsächlich der Verschmutzung ausgesetzt war. Nicht alle Bücher wurden früher in Leinen, Leder oder Holz gebunden. Oft wurde der Buchblock (das ist der Papierteil eines Buches) einfach so, wie er ist, verwendet. Damit das Buch selbst nicht so stark verschmutzt, hat man dann einfach noch eine Seite Papier davor (und auch dahinter) gebunden. Damit man sieht, um was für ein Buch es sich handelt, hat man da nochmal den Titel draufgeschrieben.
Irgendwo habe ich sogar gelesen, dass der Buchdeckel dadurch entstanden ist, dass man dann bei Beschädigung oder Verschmutzung immer wieder Papier außen drauf geklebt hat. Das kann ich aber nur schwer glauben. In dem Fall wäre der Schmutztitel nämlich wieder verschwunden.
Übrigens haben auch Holz- und Ledereinbände den Buchblock teilweise verschmutzt. Wieder ein Grund, einen Schmutztitel zu verwenden. Naja, vielleicht stimmt das mit dem Drüberkleben dann ja doch.