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Frage zu scrpage2

Hallo Forum,

ich habe eine Frage zu scrpage2. Da ich diese Frage bereits in meinem Blog gepostet habe, sei der Form halber darauf hingewiesen (siehe hier). Ich möchte, dass mein einseitiges Dokument (= Verlagsvorgabe) hinsichtlich der Kopfzeile das Verhalten eines zweiseitigen Dokuments aufweist. Bei den Überschriften bekomme ich das ohne weiteres mit  \automark[]{} hin, da ich das optionale Argument autooneside nicht verwende. Lässt sich ein ähnliches Verhalten auch für die Seitenzahlen erreichen? Das nötige Minimalbeispiel findet sich hier.

Bild von Markus Kohm

Wenn ich das richtig sehe, willst Du eigentlich einen doppelseitigen Satz mit Rändern für ein einseitiges Layout. KOMA-Script 3 kann das mit Option twoside=semi. Aus Sicht von LaTeX und scrpage2 wäre das dann ein ganz normales doppelseitiges Dokument, obwohl es die Randeinstellungen eines einseitigen Dokuments hat.

Man kann das auch mit geometry erreichen, indem man zwar twoside verwendet, aber bei geometry rechts und links gleiche Ränder angibt.

Und dann gibt es noch die Holzhammermethode:

\addtolength{\oddsidemargin}{\evensidemargin}
\setlength{\oddsidemargin}{.5\evensidemargin}
\setlength{\evensidemargin}{\oddsidemargin}

Natürlich kann man auch den umständlichen Weg gehen, der im alten KOMA-Script-Buch für eigentlich einseitigen aber doppelseitig gedruckten Briefen mit unterschiedlichem Kopf auf Vorder- und Rückseite beschrieben ist. Hier adaptiert:

\ihead{\ifodd\value{page}\else\pagemark\fi}
\ohead{\ifodd\value{page}\pagemark\fi}

Dabei hat man allerdings Einschränkungen bezüglich \headmark, da für LaTeX und scrpage2 das Dokument dann noch immer einseitig ist. Ich würde daher den Weg mit den angepassten Rändern aber einem doppelseitigen Dokument gehen.

Lieber Markus, danke für Deine schnelle und kompetente Hilfe! Du bist mein Retter!

Deine vorgeschlagene Lösung mit dem optionalen Argument twoside=semi ist sicherlich die beste und bequemste. Meine Frage ist nur, woher ich KOMA-Script 3 bekomme. Auf CTAN liegt ja noch die Version 2.98, wenn ich mich nicht irre.

Schließlich habe ich mich für Dein letztes Lösungsbeispiel entschieden. Da ich die Seitenzahl auf der ungeraden Seite links und auf der geraden Seite rechts haben möchte, habe ich Dein Beispiel - wie folgt - modifiziert:

\ohead{\ifodd\value{page}\else\pagemark\fi}
\ihead{\ifodd\value{page}\pagemark\fi}

Ich hoffe, dass meine Modifikation so in Ordnung ist. Wenn nicht, dann sage es mir bitte.

Wenn es Dir nichts ausmacht, könntest Du mir dann Deinen Code erklären. Ich verstehe nur wenig davon. Danke im Voraus!

Mit welchen Einschränkungen bezüglich \headmark habe ich zu rechnen? Bisher verhält sich alles so, wie es der Verlag wünscht.

Bild von Markus Kohm

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Bild von Markus Kohm

\ohead{% muss ich nicht erklären
  \ifodd% prüfen ob
    \value{page}% der Wert des Zählers "page", also die Seitennummer
                % ungerade ist
  \else% Wenn das nicht der Falls ist
    \pagemark% Paginierung setzen
  \fi
}

Ich denke, dass ich die zweite Anweisung jetzt nicht mehr erklären muss. Der Test funktioniert übrigens nur, weil Kopf und Fuß immer synchron ausgegeben werden. Im Text selbst darf man diesen Test keinesfalls durchführen, weil dort page nicht zwingend korrekt ist. Siehe dazu \ifthispageodd in der KOMA-Script-Anleitung.

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