Bei Problemen mit biber benötigt der Helfer in der Regel die Log-Datei des biber-Laufs. Diese Datei hat wie bereits bei BibTeX die Endung ».blg«. Der Basisname ist identisch mit dem Basisname der LaTeX-Hauptdatei¹. Die Datei wird im aktuellen Arbeitsverzeichnis angelegt. Das ist normalerweise ebenfalls das Verzeichnis, in dem sich die LaTeX-Hauptdatei befindet. Für die Datei »C:\Eigene Dateien\TeX-Dateien\Beispiel\Beispiel.tex« wäre die blg-Datei also »C:\Eigene Dateien\TeX-Dateien\Beispiel\Beispiel.blg«.
Windows-Anwender können beim Auffinden der blg-Datei ein besonderes Problem haben. Windows kennt Dateien mit der Endung .blg selbst als Leistungsüberwachung (im engl. Original: Windows Binary Performance Log Files) und blendet bei Dateien mit bekannten Endungen die Endung einfach mal eben aus. Dafür wird in der ausführlichen Dateiansicht der genannte Dateityp angegeben. Man muss also nach Dateien mit dem Name der LaTeX-Hauptdatei aber ohne Endung und vom Type Leistungsüberwachung suchen. Persönlich empfehle ich Windows-Anwendern allerdings grundsätzlich die Unterdrückung der Dateiendung abzuschalten. Dazu geht man in die Systemsteuerung² und sucht dort die »Ordneroptionen«. Auf der Registerkarte »Ansicht« findet man u. a. die Option »Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden«. Dort entfernt man das Kreuzchen bzw. den Haken, schaltet die Option also aus. Dann muss man noch auf »Übernehmen« klicken und hast so die Grundeinstellung geändert.³ Theoretisch kann man die Option auch für einzelne Ordner über die Eigenschaften des Ordners abweichend setzen. Man kann die Einstellung auch im Windows Explorer nur für die aktuelle Anzeige ändern. Praktisch wäre das in der Regel unpraktisch.
1 – Genau genommen ist der Basisname identisch mit dem Namen der Datei, die als Parameter an biber übergeben wird. Normalerweise ist deren Basisname aber mit dem Basisname des LaTeX-Hauptdatei identisch. Daher sei mir diese Vereinfachung erlaubt.
2 – Bei Windows 7 findet man die Systemsteuerung einfach über das »Start«-Menü unten links auf dem Desktop. Bei Windows 8 gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Microsoft selbst erklärt.
3 – Tatsächlich nutzen auch Viren und Trojaner das standardmäßige Ausblenden der Dateiendung, um einen Anwender über die Art der Datei zu täuschen, indem Dateien mit mehreren Endungen versehen und so harmlose Endungen vorgetäuscht werden. Daher ist es für mich umso unverständlicher, dass diese Option von Microsoft in der Voreinstellung aktiviert ist. Ich deaktiviere die grundsätzlich unmittelbar nach einer Windows-Installation.