In Teil 5 des LaTeX Tutorials geht es um Gliederung und Gliederungstiefe, so der Autor. Dabei behauptet er, die Befehle \part
, \chapter
, \section
und \subsection
wären bei LaTeX »von Grund auf dabei«. Werter Herr, das ist mit Nichten so. Sämtliche Gliederungsbefehle werden von den LaTeX-Klassen – in Ausnahmefällen auch von LaTeX-Paketen – bereitgestellt und es hängt von diesen ab, welche es gibt. So haben beispielsweise article und scrartcl kein \chapter
.
Als nächstes versteigt er sich in die Behauptung, dass man ggf. mit
\setcounter{secnumdepth}{5} \setcounter{tocdepth}{5}
bei Bedarf auch noch \subsubsection
bekommt und das die fünfte Gliederungsebene wäre. Das ist schlicht Unfug! Über keinen der beiden Zähler erhält man zusätzliche Gliederungsebenen. Der erste bestimmt hingegen, welche der ohnehin verfügbaren Gliederungsebenen nummeriert werden sollen, der zweite, welche ins Inhaltsverzeichnis eingetragen werden. Außerdem ist \subsubsection
weder für secnumdepth
noch für tocdepth
Ebene 5, sondern Ebene 3.
Als nächstes erzählt er dann, dass insbesondere \part
abhängig von der Dokumentklasse verfügbar sei oder nicht und bei article oder scrartcl gäbe es sie nicht. Das erklärt mir nun, warum so viele Anwender auf dem schwachen Brett stehen, article und scrartcl hätten kein \part
. Auch das ist falsch!
Auch würde ich eine Abschlussarbeit eher nicht mit einem \part{Hauptteil}
und \part{Anhang}
versehen. Das ist doch etwas übertriebene Zergliederung. Kein vernünftiges Buch macht das so.
Jetzt erklärt er, die Standardgliederungstiefe von »Latek«¹ sei 4. Auch das ist Unsinn. Falls er hier wieder die genannten Zähler meint, bei der von ihm verwendeten Klasse scrreprt ist der voreingestellte Wert beider Zähler 2.
Ah, jetzt widerspricht er sich ein wenig und zeigt, dass \subsubsection
doch auch ohne Zähleränderung verwendet werden kann, erklärt dann aber gleich wieder, dass man dazu die Zähler ändern muss. Alles ein wenig konfus.
Auch für diesen Teil gilt daher: Teilweise falsch und insgesamt wenig erhellend und zielführend. Besser die Finger davon lassen.