Teil 9 des LaTeX Tutoriums beginnt mit Aufzählungen, also Listenumgebungen. Das macht der Autor richtig gut und erklärt auch grob einige Möglichkeiten des Pakets paralist. Zwar bevorzuge ich selbst inzwischen eher enumitem, aber das Paket paralist ist sicher keine schlechte Idee. Auch die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen nummerierten und nicht nummerierten Listen und deren Schachtelung werden sehr schön gezeigt.
Ab Minute 3 geht es dann mit Tabellen weiter. Warum er dafür keinen eigenen Teil gemacht hat, ist mir ein Rätsel. Aber das ist seine Entscheidung.
Hier beginnt er im Gegensatz zu Abbildungen tatsächlich mit der Tabelle nicht mit der Gleitumgebung. Das ist gut. Auch die Erklärung, was passiert, wenn man eine Spalte mehr verwendet als deklariert ist, ist angemessen.
Witzig finde ich den Satz »und genauso sieht das Ergebnis dann auch aus« nachdem er gezeigt hat wie man eine oder auch eine doppelte vertikale Linie in einer Tabelle erzeugt. ;-) Leider erklärt er nicht, warum ich das witzig finde: Es sieht schlecht aus. Man sollte vertikale Linien besser bleiben lassen.
Die Erklärung zu horizontalen Linien ist bezüglich der Grundfähigkeiten von LaTeX ebenfalls recht erschöpfend. booktabs wird leider nicht erwähnt.
Am Beispiel von zu langem Text in einer letzten Spalte erklärt er dann auch noch den Sinn von p-
Spalten.
Erst jetzt kommt er zur table-
Umgebung. Das ist gut. Das gefällt mir. Dass er allerdings mal wieder die Positionierungsoptionen verwendet, gefällt mir nicht so. Das erweckt für mich den Eindruck, man solle diese immer angeben. Eigentlich ist es eher so, dass man sie nur verwenden sollte, wenn man die Default-Platzierung in Einzelfällen verändern muss. Auch wäre es schön zu erwähnen, dass man bei Tabellen besser Überschriften verwendet und wie das mit \captionabove
oder Option captions=tableheading
zu machen ist.
Das ist in meinen Augen bisher der beste Teil der Reihe. Zwar behandelt er tatsächlich nur Grundlagen, die aber wirklich korrekt und nutzbringend. Damit kann der Anfänger etwas anfangen und lernt auch nichts falsches. Streng genommen ist die Kritik daran im Kuriositätenkabinett daher nicht angemessen.