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Bekannte Probleme und Änderungen in KOMA-Script 3.11b

Bild von Markus Kohm

Diese Version wurde inzwischen durch Version 3.12 ersetzt. Es wird empfohlen bei Problemen auf die neuste Version zu updaten. Wenden Sie sich ggf. an Ihren Distributor oder Administrator.

Bekannte Fehler und Probleme:

scrartcl
Irrtümlich werden \chapterheadstartvskip und \chapterheadendvskip definiert, obwohl diese natürlich nie verwendet werden.
Notlösung: Einfach ignorieren.
Hinweis: Da dieser Fehler mit Version 2.9x neu hinzugekommen ist, wurde er für die nächste Version entfernt.
scrartcl, scrreprt, scrbook, scrextend
  • Im Falle der Notlösung für berechnete Schriftgrößen (Option fontsize) werden \intextsep, \floatsep und \dblfloatsep auf falsche Werte gesetzt.
    Hinweis: Dieses Problem wurde im Repository bereits behoben. Um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden werden die neu berechneten Werte allerdings nicht bei Kompatibilitätsstufen bis 3.11b verwendet, also insbesondere auch nicht, wenn die Kompatibilität wegen veralteter KOMA-Script-Optionen auf 2.9u zurückgesetzt wird. Zur Vermeidung des Problems kann man sich auch mit Hilfe des Pakets scrfontsize.sty eine Schriftgrößendatei erzeugen lassen und in dieser die Werte optimieren.
  • Wird ein Farbpaket geladen stimmen die vertikalen Abstände von \captionabove und \captionbelow (und damit auch von \caption) in longtable nicht mehr.
    Ursache: Wieder einmal die fehlende Transparenz von \color und \normalcolor, sobald ein Farbpaket geladen wurde.
    Workaround: Mit einem \setkomafont{caption}{} die Anweisung \normalcolor aus der Font-Einstellung für Bildunterschriften entfernen oder mit der Klassenoption origlongtable auf die Original-Definition des longtable-Pakets zurückschalten. Im letzten Fall können \captionabove und \captionbelow innerhalb von longtable nicht mehr verwendet werden und sämtliche KOMA-Script-Einstellungen verlieren für \caption innerhalb der longtable-Umgebung ihre Wirkung.
    Hinweis: Das Problem ist in der Repository-Version von KOMA-Script bereits beseitigt.
  • Option captions=figureheading ist wirkungslos und dementsprechend hat innerhalb von figure-Umgebungen auch captions=heading keine Wirkung auf \caption.
    Ursache: Bei der Implementierung wurde geschlampt (näheres siehe im Forum).
    Workaround: Verwendung von \captionabove an Stelle von \caption.
    Hinweis: Der Fehler ist im Repository behoben.
  • Die Verwendung von \thanks oder \footnote im Zusammenspiel mit \maketitle an einer anderen Stelle als den Elementen der Haupttitelseite führt zu Fußnoten auf der falschen Seite oder zum Verlust von Fußnoten.
    Workaround: Hierfür ist kein Workaround bekannt. Es bleibt nur auf die nächste KOMA-Script-Release zu warten.
    Hinweis: Der aktuelle Code für \maketitle im Repository wurde teilweise neu geschrieben, um diesen Fehler zu beheben.
    Andererseits scheint das Problem wenig dringlich zu sein, da es vermutlich seit Script für LaTeX 2.09 (ca. 20 Jahre) existiert und bisher nicht gemeldet wurde.
  • Die Verwendung von \extratitle zusammen mit titlepage=false (Voreinstellung bei scrartcl) führt beim zweispaltigen Satz (Option twocolumn oder Anweisung \twocolumn) zur fälschlichen Ausgabe des Schmutztitels als Kopf über dem Haupttitelkopf.
    Workaround: Den Schmutztitel nicht per \extratitle, sondern per \twocolumn[<Schmutztitel>] oder \onecolumn<Schmutztitel>\twocolumn setzen.
    Hinweis: Der aktuelle Code für \maketitle im Repository wurde teilweise neu geschrieben, um diesen Fehler zu beheben.
    Andererseits scheint das Problem wenig dringlich zu sein, da es vermutlich seit Script für LaTeX 2.09 (ca. 20 Jahre) existiert und bisher nicht gemeldet wurde.
scrjura 0.6
  • \Paragraph und \SubParagraph funktionieren nur im vertikalen Modus korrekt, während sie im horizontalen Modus einen Fehler melden.
    Gemeldet von Timon Geppert.
    Workaround: Vor den Befehlen selbst eine Leerzeile einfügen.
    Hinweis: Der Fehler ist in der SVN-Version bereits beseitigt. Da die Leerzeile zwecks Strukturierung der Quellen ohnehin empfehlenswert ist, wird es nur für diesen Fehler kurzfristig keine neue KOMA-Script-Release geben.
  • Der hängende Einzug von Überschriften mit \Paragraph oder \SubParagraph ist um den Abstand zwischen Nummer und Titel zu kurz.
    Workaround: Im Forum geistert ein Workaround herum, der alles andere als ideal ist. Besser ist, auf die nächste scrjura-Version zu warten, bzw. sich am Beta-Test dafür zu beteiligen.
scrlfile
Die dokumentierte Anweisung \ReplaceInput führt zu einem Fehler wegen einer nicht definierten Anweisung.
Ursache: Die Anweisung wurde bei der Implementierung versehentlich falsch benannt.
Workaround:
\providecommand*{\ReplaceInput}{\ReplaceFile}

unmittelbar nach dem Laden des Pakets.
Hinweis: Der Fehler wurde im Repository bereits behoben. Zukünftig liefert die Verwendung von \ReplaceInput keinen Fehler mehr, während \ReplaceFile eine Fehlermeldung mit einer Aufforderung zur Verwendung von \ReplaceInput an Stelle von \ReplaceFile ergibt. Der Workaround funktioniert auch noch bei Verwendung der SVN-Version, obwohl er damit nicht mehr notwendig ist.

scrlttr2
  • Im Falle der Notlösung für berechnete Schriftgrößen (Option fontsize) werden \intextsep, \floatsep und \dblfloatsep auf falsche Werte gesetzt.
    Hinweis: Dieses Problem wurde im Repository bereits behoben. Um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden werden die neu berechneten Werte allerdings nicht bei Kompatibilitätsstufen bis 3.11b verwendet, also insbesondere auch nicht, wenn die Kompatibilität wegen veralteter KOMA-Script-Optionen auf 2.9u zurückgesetzt wird. Zur Vermeidung des Problems kann man sich auch mit Hilfe des Pakets scrfontsize.sty eine Schriftgrößendatei erzeugen lassen und in dieser die Werte optimieren.
  • Die Verwendung von scrlttr2 ohne jedes Sprachpaket aber mit der hyphen.cfg aus babel im LaTeX-Format führt u. a. zu einer Fehlermeldung wegen nicht definiertem \languageshorthand.
    Ursache: Seit einiger Zeit ist dann \selectlanguage zwar definiert und bei neueren babel-Versionen zeigt \languagename auch korrekt die Sprache english an, aber die Verwendung von \selectlanguage{english} führt dennoch zu besagter Fehlermeldung.
    Workaround: Das Paket babel mit Option english laden, um eine bessere definierte Spracheinstellung zu erreichen.
    Hinweis: In der aktuellen SVN-Version wurde die bisherige Sprach(re)aktivierung durch eine Notlösung ersetzt, die auch ohne Sprachpaket aber mit der hyphen.cfg von babel im LaTeX-Format funktionieren sollte.
scrpage2 2.5
  • Die automatische Erkennung, ob beim Laden von scrpage2 mit automatischen oder manuellen Kolumnentiteln gearbeitet wird, funktioniert bei Verwendung von manuellen Kolumnentiteln teilweise nicht korrekt.
    Workaround: Immer entweder Option manualmark oder Option automark beim Laden von scrpage2 angeben, um den gewünschten Zustand explizit herbei zu führen.
    Hinweis: Die automatische Erkennung hat zwangsläufig ihre Grenzen, da es keine explizite Information gibt, sondern mit Heuristiken gearbeitet werden muss.
    In der SVN-Version wurde die Heuristik verbessert, so dass sie zumindest mit den KOMA-Script-Klassen (und vermutlich auch mit den Standardklassen) besser funktioniert.
  • Die untere Fußlinie wird um ihre Höhe zu weit nach unten gerückt. Dies wird bei größeren Werten für die Liniendicke schnell deutlich.
    Hinweis: Hierfür existiert derzeit weder ein Workaround noch ist eine Änderung für scrpage2 geplant.
  • Die obere Kopflinie sitzt insgesamt etwas zu tief, wird aber gleichzeitig um ihre Höhe zu weit nach oben gerückt. Dies führt dazu, dass der Kopfinhalt um denselben Wert nach unten rückt. Dies wird bei großen Werten für die Liniendicke schnell deutlich.
    Hinweis: Hierfür existiert derzeit weder ein Workaround noch ist eine Änderung für scrpage2 geplant.
tocbasic 3.10b
  • In \DeclareNewTOC ist leider noch immer ein Fehler, durch den Option floatpos unbeachtet bleibt.
    Workaround: Die gewünschte Gleitposition bei Verwendung der mit \DeclareNewTOC definierten Umgebungen jedes Mal als Option angeben. Sorry, aber es gibt leider keinen besseren Workaround.
    Hinweis: Im Repository ist der Fehler bereits behoben.
  • Die optionalen Argumente atbegin und atend von \DeclareNewTOC werden irrtümlich und fehlerhaft auf leer geprüft, was bei nicht voll expandierbaren Argumenten zu einem Fehler führen kann.
    Workaround: Folgenden Code in die Präambel aufnehmen:
    \makeatletter
    \@ifpackagelater{tocbasic}{2012/04/05}{}{%
      \define@key{tocbasic}{atbegin}{%
        \def\tb@nt@atbegin{#1}%
      }
      \define@key{tocbasic}{atend}{%
        \def\tb@nt@atend{#1}%
      }
    }
    \makeatother

    Hinweis: Im Repository ist bereits eine korrigierte Fassung von tocbasic zu finden.

  • Entgegen dem, was die Anleitung vermuten lässt, deklariert \DeclareNewTOC nicht selbst einen Verzeichnispräfix für die Einträge (siehe KOMA-Script-Option listof=entryprefix).
    Woraround: Einen solchen Präfix mit Hilfe von
    \providecommand*{\listofDateiendungentryname}{Präfix}
    vorsorglich selbst definieren.
    Hinweis: Im Repository ist bereits eine korrigierte Fassung von tocbasic zu finden.
scrwfile 0.1d-alpha:
Das Paket arbeitet beim ersten LaTeX-Lauf nicht, wenn hyperref geladen ist, weil hyperref beim ersten LaTeX-Lauf in unfreundlicher Weise \@starttoc während \begin{document} neu definiert.
Hinweis: Es gibt im SVN eine neue Version von scrwfile, die um diese Unfreundlichkeit von hyperref einen Umweg baut.

Wichtige Änderungen:

scrbook, scrreprt:
Aufgrund der Beseitigung eines Satzfehlers werden die Überschriften von \addpart und \addpart* eine Normalzeile höher gesetzt als bisher. Da das bisherige Verhalten eindeutig ein Fehler war, kann diese Änderung nicht per Kompatibilitätsoption verhindert werden.
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