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Bekannte Probleme und Änderungen in KOMA-Script 3.17

Bild von Markus Kohm

Diese Version wurde inzwischen durch Version 3.17a ersetzt. Es wird empfohlen, bei Problemen auf die neuste Version zu updaten. Wenden Sie sich ggf. an Ihren Distributor oder Administrator.

Bitte auch die Umfrage dazu beachten.

Klarstellung:

scrartcl, scrreprt, scrbook:
  • Bei Konfiguration von \part oder \chapter mit \RedeclareSectionCommand wird eine Warnung ausgegeben, dass \part bzw. \chapter nicht definiert werden konnte, weil der entsprechende Stil bisher nicht definiert ist. Diese Warnung ist derzeit korrekt! Zwar kann man mit \RedeclareSectionCommand derzeit diverse Parameter für \part und \chapter ändern, man kann die Befehle selbst damit aber weder neu definieren noch umdefinieren. So wird beispielsweise nach
    \renewcommand*{\part}{}
    \RedeclareSectionCommand{part}
    die Anweisung \part noch immer eine leere Anweisung und keine Überschriftenbefehl sein!
    Hinweis: Dieses Verhalten wird sich irgendwann ändern, wenn die Stile chapter und part genau wie der Stil section vollständig definiert sind. Dann wird auch die Warnung verschwinden.

Bekannte Probleme:

scrjura:
  • Will man die Paragraphen bei neu definierten juristischen Umgebungen automatisch nummerieren lassen, so wird als Nummer immer die des aktuell letzten Paragraphen einer contract-Umgebung angegeben.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.
  • Will man die Unterparagraphen bei neu definierten juristischen Umgebungen automatisch nummerieren lassen, so wird als Nummer immer die des aktuell letzten Unterparagraphen einer contract-Umgebung angegeben.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.
scrlttr2:
  • Der Alias title für das neue Element lettertitle funktioniert nicht.
    Workaround: Direkt das Element lettertitle verwenden. Das ist ohnehin die bessere Lösung, da title bei Verwendung von scrletter nicht dieselbe Bedeutung hat.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.
  • Der Alias subject für das neue Element lettersubject funktioniert nicht.
    Workaround: Direkt das Element lettersubject verwenden. Das ist ohnehin die bessere Lösung, da subject bei Verwendung von scrletter nicht dieselbe Bedeutung hat.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.
typearea:
  • Mit Option pagesize=false beim Laden von typearea wird eine nicht geschlossene Gruppe gemeldet und vor einem \typearea innerhalb group level 2 gewarnt.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.
  • Mit Option pagesize=false kann nicht verhindert werden, dass der (neue) Default pagesize=auto aktiv wird.
    Hinweis: Der Fehler ist in der aktuellen Bugfix-Release bereits behoben.

Wichtige Änderungen:

scrartcl, scrreprt, scrbook:
  • Analog zu \addchapmark seit KOMA-Script 3.12 gibt es ein \addpartmark.
  • Eine späte Änderung der Grundschriftgröße über Option fontsize oder \changefontsize passt die über KOMA-Script-Methoden vorgenommenen Absatzeinstellungen an. Dies erfordert allerdings auch eine Änderung der Schriftgrößendateien, so dass selbst erstellte oder erzeugte Schriftgrößendateien diese Änderung ggf. nicht enthalten.
    Da die Änderung die Kompatibilität beeinträchtigt, wird sie bei Einstellungen für version ≤ 3.17 nicht ausgeführt.
  • \RedeclareSectionCommand kann über die zusätzliche Eigenschaft prefixfont=Fonteinstellung auch die Fonteinstellung der Präfixzeile in Kapitelüberschriften mit Präfixzeile und der Nummer in Teileüberschriften verändern. (Namen könnte sich bei Teileüberschriften eventuell noch ändern).
  • \RedeclareSectionCommand kann über die zusätzliche Eigenschaft innerskip=Abstand auch den Abstand zwischen Prefixzeile und Textzeile in Kapitel- und Teileüberschriften mit Präfixzeile verändern.
  • \DeclareSectionCommand etc. expandieren Werte für Längen zwar weiterhin, werten diese aber in der Voreinstellung nur testweise aus. Mit der zusätzlichen Eigenschaft expandtopt=einfacher Schalter kann jedoch auch weiterhin dafür gesorgt werden, dass das Ergebnis der Auswertung (also der pt-Wert) an Stelle des expandierten Werts gespeichert wird.
  • Die späte Wahl von Option twoside verhält sich bezüglich des vertikalen Ausgleichs nun wie die frühe Wahl der Option.
    Da die Änderung die Kompatibilität beeinträchtigt, wird bei Einstellungen für version ≤ 3.17 stattdessen ein zu früheren Versionen kompatibles Verhalten gewählt.
  • Die späte Wahl von Option twocolumn verhält sich bezüglich des vertikalen Ausgleichs und \sloppy wie die frühe Wahl der Option. Allerdings führt ein Deaktivieren von twocolumn dabei nicht zu \fussy. Das bedeutet insbesondere, dass ein \KOMAoption{twocolumn}{true,false} einem \sloppy gleich kommt.
    Da die Änderung die Kompatibilität beeinträchtigt, wird bei Einstellungen für version ≤ 3.17 stattdessen ein zu früheren Versionen kompatibles Verhalten gewählt.
  • Bereits seit KOMA-Script 3.15 werden für alle Gliederungsebenen \…format-Anweisunen definiert. Bisher wurden aber nur \partformat und \chapterformat verwendet und für die anderen Ebenen stattdessen \othersectionlevelsformat. Da letztere Anweisung etwas schwer zu verstehen ist, wird sie künftig nur noch verwendet, wenn keine \…format-Anweisung vorhanden ist. Stattdessen werden die \…format-Anweisungen nun bei allen Ebenen auch wirklich verwendet. Das hat allerdings zur Konsequenz, dass einige bisherige Lösungen, die auf \othersectionlevelsformat basieren, nur noch funktionieren, wenn man \sectionformat bis \subparagraphformat absichtlich auf \relax setzt. Diese Änderung ist über Option version abgesichert.
scrhack (ewige Beta-Version!)
  • Es gibt einen neuen Hack setspace. Das gleichnamige Paket definiert \onehalfspacing und \doublespacing unter Verwendung von \@ptsize. Dabei geht es davon aus, dass das klasseninterne Makro \@ptsize immer definiert ist und immer zu einer ganzen Zahl expandiert. Schon davon auszugehen, dass \@ptsize definiert ist, ist fragwürdig, da nicht festgelegt ist, dass Klassen dieses Makro definieren müssen. Dann auch noch davon auszugehen, dass es immer zu einer ganzen Zahl expandiert, ist schlicht im Fall von KOMA-Script falsch. Da KOMA-Script gebrochene Schriftgrößen erlaubt, kann \@ptsize auch zu einer gebrochenen Dezimalzahl expandieren. Außerdem arbeitet setspace aufgrund der Verwendung von \@ptsize nie relativ zur tatsächlichen Schriftgröße, sondern relativ zur angeforderten Grundschriftgröße, die davon abweichen kann (und es bereits im Fall von 11pt auch tut). Mit scrhack wird zumindest relativ zur aktuellen Größe gearbeitet und es funktioniert auch mit gebrochenen Schriftgrößen. Die Abhängigkeit von \@ptsize entfällt dabei. Eine (eigentlich notwendige) Anpassung an spätere Änderungen der Schriftgröße findet aber auch damit nicht statt. Damit ist der aktuelle Hack eine Verbesserung aber meiner Meinung nach noch nicht der Idealfall. Für den Idealfall müsste man das Paket grundlegend neu schreiben.
scrletter (Beta-Version!)
  • Die neue Anweisung \letterpagemark wird innerhalb der letter-Umgebung für \pagemark verwendet.
scrlttr2, scrletter:
  • Mit der neuen Einstellung addrfield=topaligned wird die Anschrift nicht mehr vertikal im Adressfenster zentriert, sondern oben ausgerichtet.
  • Das neue Element lettertitle ersetzt das Element title. Bei scrlttr2 bleibt das Element title als Alias für lettertitle erhalten. Bei scrletter ist das nicht möglich, da die Klassen bereits ein solches Element mit anderer Bedeutung bereitstellen.
  • Das neue Element lettersubject ersetzt das Element subject. Bei scrlttr2 bleibt das Element subject als Alias für lettersubject erhalten. Bei scrletter ist das nicht möglich, da die Klassen bereits ein solches Element mit anderer Bedeutung bereitstellen.
  • Die Verwendung von \date ergibt eine Warnung, dass damit nicht dasselbe erreicht wird wie mit \setkomavar{date}.
typearea:
  • Innerhalb von \activateareas – und damit auch innerhalb von \recalctypearea, \typearea, \areaset oder Änderungen von DIV oder BCOR – wird nun \par@updaterelative ausgeführt. Das bedeutet, dass die parskip- oder \setparsizes-Einstellungen erneut ausgeführt werden, vorausgesetzt niemand hat nachträglich an \parskip, \parfillskip oder \parindent gefummelt. Da die Änderung inkompatibel zu früheren Versionen ist, ist sie über version abgesichert.
  • Option pagesize ist Voreinstellung.
    Hinweis: Die Änderung erfolgte nicht aus echter Überzeugung, sondern wegen nerviger Fragen im Support von Leuten, die nicht in der Lage sind die Anleitung zu lesen. Bei Verwendung von Paket preview oder standalone sollte man die Option auch besser explizit abschalten.