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Bekannte Probleme und Änderungen in KOMA-Script 3.26

Bild von Markus Kohm

Diese Version wurde inzwischen durch Version 3.26a ersetzt. Es wird empfohlen, bei Problemen auf die neuste Version zu updaten. Wenden Sie sich ggf. an Ihren Distributor oder Administrator.

Bekannte Probleme:

tocbasic:
Verwendet man \DeclareNewTOC ohne optionales Argument oder mit leerem optionalem Argument, so erhält man eine Fehlermeldung wegen nicht definiertem \kernel@ifnexchar. Ursache ist ein Tippfehler. Der einfachste Workaround wäre die Verwendung eines nicht leeren optionalen Arguments (eigentlich die Anweisung ohne optionales Argument auch nur sehr eingeschränkt sinnvoll)
Dieser Bug (der ausnahmsweise mal von mir selbst entdeckt wurde) ist ab KOMA-Script 3.26a behoben.

Wichtige Änderungen:

Hinweis: Die Angabe einer bestimmten Versionsnummer in der nachfolgenden Liste bedeutet nicht, dass genau diese Version auch bereits über den jeweils angegebenen Link verfügbar ist.

scrartcl, scrbook, scrreprt:
  • \DeclareSectionCommand (etc.) verwendet beim Stil chapter einen negativen Wert für afterskip als negativen, vertikalen Abstand nach der Überschrift.
    Hinweis: Diese Erweiterung, die auf eine Anregung von Ulrike zurück geht, ist ab KOMA-Script 3.26.3026 verfügbar.
    Wichtiger Hinweise: Diese Änderung macht ggf. Änderungen an existierenden Dokumenten (oder Wrapper-Klassen oder Paketen) notwendig, soweit diese sich bisher darauf verlassen haben, dass stattdessen der Betrag von afterskip verwendet wird! Da diese Fälle für unwahrscheinlich gehalten werden und entsprechende Anpassungen einfach vorgenommen werden können, gibt es keine Absicherung via version!
  • \DeclareSectionCommand (etc.) kennen für den Stil section die neuen Einstellungen runin=true, runin=false und runin=bysign. Bei den beiden ersten wird die Frage Spitzmarke oder freistehende Überschrift allein von dieser Einstellung und nicht mehr vom Vorzeichen von afterskip bestimmt. Ein negatives Vorzeichen bei afterskip fügt dann entsprechend auch einen negativen vertikalen Abstand ein. Für den horizontalen Abstand wird jedoch immer der Betrag von afterskip verwendet! Die dritte Möglichkeit ist die Voreinstellung und entspricht dem bisherigen Verhalten.
    Hinweis: Diese Erweiterung, die auf eine Anregung von Ulrike zurück geht, ist ab KOMA-Script 3.26.3025 verfügbar.
  • \DeclareSectionCommand (etc.) kennt die neuen Einstellungen afterindent=true, afterindent=false und afterindent=bysign. Bei den beiden ersten wird der Absatzeinzug nach der Überschrift allein von dieser Einstellung und nicht mehr vom Vorzeichen von beforeskip bestimmt. Ein negatives Vorzeichen bei beforeskip fügt dann entsprechend auch einen negativen Abstand ein! Die dritte Möglichkeit ist bei den Stilen section und chapter die Voreinstellung und entspricht dem bisherigen Verhalten. Bei scrartcl ist beim Stil part die Voreinstellung (entsprechend dem bisherigen Verhalten) dagegen false. Bei scrbook und scrreprt ist beim Stil part die Voreinstellung dagegen true. Das entspricht nicht 100% dem bisherigen Verhalten, kommt dem aber am nächsten.
    Hinweis: Diese Erweiterung, die auf eine Anregung von Ulrike zurück geht, ist ab KOMA-Script 3.26.3035 (noch nicht part und scrbook bzw. scrreprt) bzw. KOMA-Script 3.26.3038 (vollständig) verfügbar.
  • Bei den KOMA-Script-Klassen besteht die Möglichkeit, Gliederungsebenen zu definieren, deren numerischer Wert für die Eintragsebene (Option toclevel) um mehr als 1 von den bekannten numerischen Werten für Eintragsebenen abweicht. Das kann zu Meldungen der Art:
    Package hyperref Warning: Difference (…) between bookmark levels is greater
    (hyperref)                than one, level fixed on input line …
    führen, wenn Paket hyperref verwendet wird. Eine entsprechende Meldung gibt es übrigens auch bei den Standardklassen, wenn man Gliederungsebenen, die im Inhaltsverzeichnis aufgeführt sind, auslässt. Dieses Problem tritt nicht auf, wenn gleichzeitig Paket bookmark geladen wird, da dieses Paket mit solchen Lücken in den Bookmarkebenen umgehen kann. Als Workaround laden die KOMA-Script-Klassen ab Version 3.26.2987 bei \begin{document} das Paket bookmark, falls hyperref geladen wurde, bookmark aber noch nicht. Genau genommen ist dieser Zeitpunkt zu spät und es wird empfohlen, das Paket selbst zu laden. Es besteht aber auch die Möglichkeit mit Option bookmarkpackage=false das automatische Laden von bookmark zu verhindern. In diesem Fall verwenden die KOMA-Script-Klassen für alle mit \DeclareSectionCommand erzeugten Gliederungsbefehle eine Notlösung für das Problem, die jedoch davon ausgeht, dass die Gliederungsebene aufeinanderfolgenden definiert werden. Wird beispielsweise erst Ebene 10, dann Ebene 12 und dann Ebene 11 definiert, so führt die Notlösung zu falschen Ergebnissen. In diesem Fall ist die Verwendung von Paket bookmark unumgänglich!
    Hinweis: Die Änderung geht auf eine Meldung von Heiko Oberdiek zurück und ist ab KOMA-Script 3.26.2987 verfügbar. Die Änderung führt außerdem zu neuen Info-Meldungen und ggf. neuen Warnungen.
scrbase:
Die bereits seit KOMA-Script 3.20 existierenden Befehle \FamilyUseLengthMacroKey und \FamilySetUseLengthMacro sind dokumentiert.
Hinweis: Diese Änderung geht auf eine Anregung von Falk zurück, der auch so freundlich war, die Funktion, die von KOMA-Script selbst bisher nicht genutzt wird, zu testen.
scrjura:
  • Innerhalb von \Sentence wird die neue Anweisung \sentencenumberformat für die Formatierung der Nummer verwendet. In der Voreinstellung ist diese als \textsuperscript{\thesentence} definiert.
    Hinweis: Diese Anweisung geht auf eine Nachfrage von m.eik zurück und ist ab KOMA-Script 3.26.3003 verfügbar.
  • Es gibt zur Font-Änderung der Satznummern von \Sentence das neue Element sentencenumber.
    Hinweis: Diese Anweisung geht auf eine Nachfrage von m.eik zurück und ist ab KOMA-Script 3.26.3002 verfügbar.
scrlayer-notecolumns:
Das Paket kann nun auch bei Verwendung von XeLaTeX Änderungen an der slnc-Datei erkennen. Dazu wird das bisher im (zugegeben inoffiziellen aber einzigen) XeTeX Reference Guide vom 6. September 2017 nicht dokumentierte Primitiv \mdfivesum verwendet. Dies geschieht entgegen meiner Überzeugung, dass nicht dokumentierte Dinge nicht existieren.
Hinweis: Diese Verbesserung existiert ab scrlayer-notecolumn 0.1.2972 in KOMA-Script 3.26.2972.
scrletter, scrlttr2:
  • Weil ich die Nase voll von dem Gemaule habe, dass \@setplength nicht funktioniert, gibt es nun zusätzlich \setplength, \newplength und \addtoplength.
    Hinweis: Diese Erweiterung existiert ab KOMA-Script 3.26.2980.
  • Die neuen Anweisungen \setplengthtowidth[Fakor]{Pseudolänge}{Inhalt}, \setplengthtoheight[Fakor]{Pseudolänge}{Inhalt}, \setplengthtodepth[Fakor]{Pseudolänge}{Inhalt} und \setplengthtototalheight[Fakor]{Pseudolänge}{Inhalt} setzen eine Pseudolänge auf das Vielfache der Breite, Höhe, Tiefe oder Höhe + Tiefe einer Box mit dem angegebenen Inhalt.
    Hinweis: Diese Erweiterung, die auf einen Bugreport von Andreas S. zurück geht, existiert ab KOMA-Script 3.26.2980.
tocbasic:
  • Die neue Anweisung \DeclareTOCStyleEntries[Optionen]{Stil}{Liste von Eintragsebenen} verwendet \DeclareTOCStyleEntry, um eine ganze Liste von Eintragsebenen statt nur einer einzigen zu definieren/konfigurieren. Die Eintragsebenen sind dabei durch Komma voneinander getrennt.
    Hinweis: Diese Erweiterung, die auf eine Anregung von Elke zurück geht, existiert ab KOMA-Script 3.26.3010.
  • Features (siehe \setuptoc und \unsettoc), die per \AtAddToTocList gesetzt werden, haben keinen Vorrang mehr vor Featureeinstellung per Option unset von \DeclareNewTOC. Stattdessen haben die Einstellungen per \DeclareNewTOC Vorrang. Ich bin mir bewusst, dass dies ggf. verhindert, dass beispielsweise listof=totoc als Option bei \documentclass Auswirkungen auf ein Verzeichnis hat, das innerhalb eines Pakets per \DeclareNewTOC[unset=totoc]{} definiert wird und diese Änderung inkompatibel ist. Trotzdem wird sie nicht per version-Option abgesichert!
    Hinweis: Diese Änderung, die auf einen Bugreport von Elke zurück geht, existiert ab KOMA-Script 3.26.2984.
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